3D-Druck: Blackstone will Festkörper-Batteriezellen in Sachsen drucken

Blackstone Technologies GmbH entscheidet sich für Standort Döbeln für Massenfertigung der Festkörper-Batteriezellen im 3D-Druckverfahren.

Das Schweizer Unternehmen Blackstone Resources AG will Batteriezellen für Festkörperbatterien in einem 3D-Druckverfahren herstellen. Die deutsche Tochter Blackstone Technologies forscht seit einer Weile am Standort in Erfurt. Jetzt hat das Cleantech-Unternehmen verkündet, im sächsischen Döbeln zwischen Leipzig und Dresden die Produktion aufbauen zu wollen.

Die Technologie von Blackstone, die u.a. zusammen mit Fraunhofer-Instituten entwickelt wird, verspricht höhere Energiedichte (Faktor 2 bis 10) bei schnellerer Ladezeit (Faktor 6) im Vergleich zu Lithium-Ionen-Batterien. Neben diesen generellen Vorteilen der Solid-State-Batterien, ist sich Blackstone sicher, durch ein 3D-Druckverfahren, das patentiert ist, entsprechende Akkus in großen Stückzahlen und zu geringen Kosten herstellen zu können – Ziel sind 80 Euro pro Kilowattstunde.

Darüber hinaus konnte durch den Einsatz dieser Technologie die Menge der Materialien, die keine Energie speichern wie z. B. Kupfer und Aluminium, um bis zu 10% reduziert werden. Diese Vorteile können unabhängig von der Elektrodenchemie erzielt werden. Der automatisierte 3D-Druck-Produktionsprozess soll Unternehmensangaben zufolge bis zu 70 Prozent der traditionellen Investitionen bei der Herstellung von Festkörperbatterien einsparen

Die ersten von der Blackstone Technology GmbH entwickelten Batterie-Prototypen sind mittlerweile erfolgreich getestet worden. Durch die Herstellung dieser Prototypen wird der Nachweis erbracht, dass Blackstone Technology viele der für die Massenproduktion benötigten Batterieverbundwerkstoffe, Gehäuse und Festkörperelektrolyte drucken kann.

Holger Gritzka, Geschäftsführer der Blackstone Technologies GmbH, ist kein Unbekannter im Batterie-Business: Bis Ende 2018 leitete er die TerraE Holding mit Sitz in Frankfurt. Davor war er u.a. Vertriebsleiter bei der Li-Tec GmbH – und anschließend sechs Jahre bei der ThyssenKrupp Engineering GmbH tätig.

Künftiger Standort der Blackstone Technology GmbH.

Ab dem 1. November 2020 wird das Cleantech-Unternehmen seine Arbeit im Gewerbegebiet Am Fuchsbau der Stadt Döbeln in Sachsen aufnehmen. Der moderne Industriebau umfasst über 6000 Quadratmeter Produktions-, Lager- und Bürofläche. Die Fläche reicht für eine Produktionskapazität von 0,5 Gigawattstunden pro Jahr. Damit sei die gebäudetechnische Grundlage geschaffen, die bisher entwickelten 3D-Drucktechnologien in die Serienproduktion umzusetzen, teilte das Unternehmen mit.

Ursprünglich ist Blackstone im Rohstoffgeschäft aktiv – und verfügt über Aktivitäten in Chile, Kanada, der Mongolei, Norwegen und Peru, um die wesentliche Rohstoffe für Batterien zu gewinnen. Mit dem Streben nach einer eigenen Batteriefertigung möchte sich das Unternehmen breiter aufstellen. Und dabei spielt Sachsen als Standort der Blackstone Technologies GmbH eine gewichtige Rolle.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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