Believer Meats baut bislang größte Produktion für kultiviertes Fleisch

Believer Meats will auch künftigen Generationen das Fleischerlebnis ermöglichen, das wir heute so schätzen.

Die Entwicklung und Kommerzialisierung von kultiviertem Fleisch ist ein wichtiger Teil der ökologischen Transformation, die gerade stattfindet. Mit Believer Meats ist ein Cleantech-Unternehmen vorgeprescht, das schon bald mehr als 10.000 Tonnen kultiviertes Fleisch produzieren will. Dazu hat der Bau einer großen Produktionsanlage in North Carolina, USA, begonnen. Das Gelände wird auch ein Forschungszentrum und andere Räumlichkeiten umfassen, und insgesamt 200.000 Quadratmeter groß sein.

Believer Meats war bislang als Future Meat Technologies bekannt – hier hatte Cleanthinking in einem früheren Beitrag über das Cleantech-Unternehmen berichtet. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Israel gilt als einer der führenden Pioniere für kultiviertes Fleisch. Die neue Produktionsanlage ist die erste wirklich kommerzielle Anlage und entsteht in Wilson, US-Bundesstaat North Carolina.

Im Dezember 2021 schloss Believer Meats eine Finanzierungsrunde über fast 350 Millionen US-Dollar ab. Believer Meats ist damit eines der am besten kapitalisierten Unternehmen im Bereich des kultivierten Fleisches und hat fast 388 Millionen Dollar eingeworben. Zu den Investoren zählt u.a. Tyson Foods.

Die Erstinvestition wird bei etwas mehr als 120 Millionen Dollar liegen. In der Anlage werden firmeneigene, maßgeschneiderte Bioreaktoren zum Einsatz kommen, die auf der Grundlage patentierter Verfahren eine hohe Zelldichte und Ausbeute erzielen können. Darüber hinaus wird die hochmoderne Anlage ein Forschungs- und Entwicklungs- sowie ein Innovationszentrum, eine moderne Küche für Verkostungen sowie Büros und Konferenzräume umfassen.

In den vergangenen Monaten hatte sich Believer Meats konsequent auf die nächsten Schritte vorbereitet – u.a. durch die Etablierung der neuen Marke, durch Erfolge bei der Entwicklung von Lammfleisch und beim Ausbau der Führungsriege. Das 2018 entstandene Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, gezüchtetes Fleisch sowohl schnell als auch kostengünstig zu produzieren. Das nutzt Believer Meats sogenannte Fibroblasten, eine schnell wachsende Art von Bundesgewebszellen, um sein Fleisch herzustellen.

Das Unternehmen hat außerdem Wege gefunden, die Wachstumsmedien für die Zellen zu reinigen und wiederzuverwenden, was die Effizienz erhöht und die Kosten senkt. Mit der Verbesserung seiner Technologie und der Erweiterung seiner Pilotanlage, die 2021 in Israel eröffnet wurde, konnte Believer Meats die Kosten für seine Produkte rasch senken.

Im Jahr 2021 gab Nestlé bekannt, dass es mit Believer zusammenarbeitet, um Technologien für kultiviertes Fleisch und potenzielle künftige Produkte zu evaluieren, die aus einer Mischung aus pflanzlichen Zutaten und zellbasiertem Fleisch hergestellt werden.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.