Bosch, Hanwha, Iveco: Nikola baut hochkarätiges Netzwerk

Nutzfahrzeughersteller Nikola Motors will mit Bosch, Hanwha, Iveco ein besonders hochkarätiges Netzwerk schaffen und sichert sich damit die nächsten zirka 400 Millionen Dollar Venture Capital.

Aufregende Neuigkeiten rund um Nikola Motors, das Cleantech-Startup aus den USA, das sowohl dort als auch in Europa wasserstoffbetriebene LKW etablieren will. In Zusammenarbeit mit den Norwegern von NEL und anderen, soll eine kontinentale Ladeinfrastruktur etabliert werden. Das kostet Geld: In der Series-D-Finanzierungsrunde haben nun Iveco, Bosch und Hanwha in Nikola investiert.

Northvolt einerseits, aber auch Rivian und eben Nikola sind bemerkenswerte Cleantech-Unternehmen, die heimlich, still und leise an der Revolution des Mobilitätssektors arbeiten. Es gibt längst viel mehr als nur den Platzhirsch Tesla in diesem Sektor. Wie geschickt sich Nikola mit Kapital versorgt, zeigt sich an der aktuellen Finanzierungsrunde, an deren Ende insgesamt eine Milliarde auf den Konten des Unternehmens ankommen soll.

Mit CNH Industrial hat die Muttergesellschaft des LKW-Herstellers Iveco den größten Batzen Geld in das Cleantech-Startup gesteckt: 230 Millionen Dollar. Iveco ist für Nikola aber mehr als ein Geldgeber – in Europa will man beispielsweise auch gemeinsam an der Entwicklung der Elektro- oder Brennstoffzellen-LKW arbeiten. Iveco ist also mehr ein strategischer Partner als nur ein Finanzierungspartner.

Aber die Riege der neuen Investoren mit strategischer Note geht konsequent weiter: Jetzt hat Autozulieferer Bosch, der ebenfalls zu den Entwicklungspartnern von Nikola zählt, in das Jung-Unternehmen im kleinen dreistelligen Bereich investiert.

Bosch, Hanwha, Iveco als starkes Partnernetzwerk

Neben Iveco und Bosch gesellt sich mittlerweile auch Hanwha. Das Cleantech-Unternehmen ist in Deutschland vor allem durch die Übernahme des Solarmodulherstellers Q-Cells bekannt geworden. Auch diese Kooperation ergibt viel mehr Sinn als nur ein Finanzengagement vermuten lässt: Nikola braucht für seine Wasserstoff-Standorte in den USA und in Europa sowie für die Produktionsstätten große Mengen erneuerbarer Energien – Hanwha Q-Cells ist der passende Partner hierfür.

Ich freue mich, zwei unserer strategischen Investoren an Bord zu begrüßen. Bosch kann uns helfen, sehr komplexe Fahrzeugkomponenten zu kommerzialisieren, und Hanwha kann uns nach Möglichkeit saubere Energie an Wasserstoffstandorten liefern. Jeder gewinnt, weil wir gemeinsam dazu beitragen, dass Null-Emissionen Realität werden. Anstatt dies allein zu tun, wie es viele Startups machen, war es mein Ziel, das mächtigste Partnernetzwerk der Welt aufzubauen, und ich glaube, wir haben dabei mit CNHI, Bosch, Hanwha und anderen eine ziemlich gute Arbeit geleistet.

Trevor Milton, Chief Executive Officer, Nikola Motors

Klar ist: Die jetzt verkündeten neuen Partner Bosch, Hanwha und Iveco haben insgesamt zirka 450 Millionen US-Dollar in Nikola Motors gesteckt. Bis zum Ziel von einer Milliarde Kapital ist es noch ein Weg – aber Trevor Milton und sein Team werden hierfür mit Sicherheit ebenfalls hochkarätige Partner präsentieren. Etwa im Sektor autonomes Fahren oder Telematik.

Wasserstoff-Tankstelle als Animatioon

Das in Phoenix ansässige Unternehmen Nikola Motors hat bereits die größte Wasserstofftankstelle der Vereinigten Staaten am Hauptsitz gebaut und betreibt sie – mit der Möglichkeit, täglich über 1.000 Kilogramm Wasserstoff abzugeben und zu speichern. Künftige Nikola-Stationen sollen 8.000 Kilogramm oder mehr Wasserstoff pro Tag produzieren und abgeben und werden die größten Stationen der Welt sein.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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