CES 2013: Wie Samsung, Panasonic, Sony und LG den Markt für OLED-TVs anheizen

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Der Markt für energieeffiziente OLED-TVs der Zukunft steht noch ganz am Anfang. Doch die großen Hersteller Samsung, Panasonic, Sony, LG sowie Philips und Toshiba sind längst in der Spur, sich auf den relevanten Messe rund um Home Entertainment gegenseitig mit Prototypen und Ankündigungen zu übertreffen. Von gebogenen Fernsehern mit OLED-Technologie bis zum kombinierten Technologie-Wunder mit einer Auflösung von 4k.

Milliardenmarkt OLED-TVs
Flach wie ne Flunder: Der OLED-TV von LG

Cleantech, OLED-TV News / 10.1.2013. Die Elektronikmesse CES 2013 in Las Vegas ist der Trendsetter der Elektronikbranche für mindestens das kommende Jahr. Gerade im Segment der Fernseher könnte dieser Trend noch deutlich länger anhalten: Denn der neuesten Geräte-Generation, den so genannten OLED-TVs oder OLED-Fernsehern, wird eine günstige Prognose ausgestellt. Klar ist: Hier entsteht langsam aber sicher ein neuer Milliardenmarkt, der völlig neue Anwendungen ermöglicht.

Die Display-Technologie, die auf organischen LEDs basiert ermöglicht kräftigere Farben bei niedrigerem Stromverbrauch. Hauptgrund für die Energieeffizienz ist, dass die OLED-TVs keine Hintergrundbeleuchtung benötigen – das macht die Fernseher nicht nur besonders effizient, sondern auch ganz besonders dünn. So setzen die OLED-Fernseher Maßstäbe in Bezug auf die Farbwiedergabe, das Kontrastverhältnis und die Reaktionsgeschwindigkeit. Nach Angaben von Samsung sind die OLED-TVs 1000 mal schneller als herkömmliche LED-Fernseher.

Somit lassen sich neue Anwendungen anbieten: Beispielsweise, so die Aussage von Samsung, können auf einem OLED-Fernseher zwei Fernsehprogramme gleichzeitig eingeblendet werden – während die Frau ihre Lieblingsserie schaut, kann der Mann endlich in Ruhe der Sportschau folgen. Schöne neue Zukunftswelt.

Panasonic und Sony kombinieren OLED-TVs mit 4K-Auflösung

Auch Sony mischt im Markt für OLED-Fernseher mit
Die OLED-Neuvorstellung von Sony.

Im Rahmen der CES 2013 in Las Vegas zeigt etwa Panasonic einen Fernseher der OLED-Generation, der die moderne 4K-Auflösung schafft. Der Fernseher mit einem 56 Zoll großen OLED-Display schafft die vierfache HD-Auflösung. Besonders hervorzuheben bei der Technologie von Panasonic ist obendrein das Produktionsverfahren, das Panasonic in Zusammenarbeit mit Sony entwickelt hat: Dabei wird das organische Material in einem Druckverfahren aufgetragen. Damit ist ein Produktionsprozess im Vakuum nicht mehr notwendig – und ein kostspieliger und zeitaufwändiger Teil der Produktion fällt weg. Das könnte ein entscheidender Schritt zur Serienreife der OLED-Fernseher für den Massenmarkt sein.

Der japanische Panasonic-Konkurrent Sony – Sony war das erste Unternehmen überhaupt, das einst einen OLED-Fernseher präsentierte, der allerdings 2007 nur elf Zoll groß war  – stellte auf der Messe ebenfalls einen OLED-TV mit 4K-Auflösung vor. Der OLED-Bildschirm mit 56 Zoll, der zusammen mit AU Optronics Corporation entwickelt wird, schafft den Angaben zufolge eine Auflösung von 3840*2160 Pixeln.  Doch bei dem Gerät von Sony handelt es sich um einen Prototypen – nicht mal eine Produktbezeichnung ist bislang zu erfahren.

Innovation: OLED-Fernseher mit gebogenem Display

Wunderschöner CURVED OLED TV von Samsung
Samsung bietet den ersten OLED-TV mit gebogenem Display – CURVED OLED TV (Quelle: samsungtomorrow, flickr)

Welche Anwendungsbereiche künftig mit den Fernsehern möglich sind, zeigen die Geräte von Samsung und LG, die mit einem gebogenen Display ausgestattet sind. Bei dem Samsung-Fernseher handelt es sich aber bislang eher um einen Prototypen, um die Leistungsfähigkeit und mögliche Anwendungsgebiete der neuen Fernseher-Generation unter Beweis zu stellen. Samsung erhofft sich von dem gekrümmten Display, dass TV-Bilder im Wohnzimmer zu einem regelrechten Panorama verschmelzen – wichtige technische Angaben lässt der Fernseher-Hersteller bislang offen.

Neben Samsung beansprucht auch LG den Titel, den ersten „Curved OLED TV“ vorgestellt zu haben – wer damit als Erster auf dem Markt sein wird, steht allerdings in den Sternen. Der „Gekurvte“ von LG wurde auf der CES 2013 so präsentiert:

Auch LG lässt sich nicht lumpen und macht den Fernseher krumm
Der „Gekurvte“ CURVED OLED TV von LG sieht so aus (Quelle: LG / prnewswire)

LG ist dem Konkurrenten Samsung allerdings einen großen Schritt voraus: Denn Samsung will seinen ersten OLED-Fernseher mit 55-Zoll-Diagonale bereits in den kommenden Wochen auf den Weltmarkt bringen, wie CleanThinking an dieser Stelle, hier über den OLED-Fernseher  und hier im Rahmen der IFA 2012 berichtete. Mehr zum OLED-Fernseher von LG gibt es auch in diesem Video:

Hauptproblem des Marktes für OLED-TVs ist der Preis der Geräte: Der gerade auf den Markt gebrachte LG-Fernseher kostet 10.000 US-Dollar oder 7.800 Euro – Analysten erwarten, dass der Preis auf 5.000 bis 7.000 US-Dollar sinken muss, um attraktiv genug für den Massenmarkt zu sein. Der TV-Markt gilt in insgesamt als schwierig, weil die Preise rascher purzeln als sich technische Innovationen durchsetzen können. So denkt beispielsweise Sony darüber nach, das Geschäft mit Fernsehern aufzugeben. LG hingegen will der Erste sein, der OLED-TVs in großer Stückzahl in den Massenmarkt bringt – und damit die Vorreiterrolle insbesondere gegenüber Samsung einnehmen.

Klar ist: Der Markt für OLED-Fernseher ist ganz am Anfang, wird sich aber in den kommenden Jahren entwickeln. Innovationen in den Produktionsverfahren wie die von Sony und Panasonic sind aber dringend nötig, um die Preise drücken zu können – den Sprung vom „ewigen Trend“ zum realen Produkt für den Massenmarkt wird der OLED-Fernseher in den kommenden zwei Jahren dennoch schaffen. NPF DisplaySearch rechnet bis 2016 mit einem Marktanteil von 3 Prozent. Andere Analysten erwarten schnelleres Wachstum und rechnen sogar bereits in diesem Jahr mit möglicher Knappheit der OLED-Panels. Der Markt wird heiß.

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