China: Hyundai setzt mit neuem Brennstoffzellen-Werk auf Wasserstoff-Nutzfahrzeuge

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Klarer Fokus auf Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzellen in China – Hyundai Motor Group will ab 2022 Brennstoffzellen in China fertigen.

Die chinesische Zentralregierung strebt den schnellen Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur im eigenen Land an. Dazu zählt auch der Ausbau von Wasserstoff-Tankstellen für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge. Der südkoreanische Vorreiter der Technologie, Hyundai Motor Group, plant jetzt den Bau der ersten Brennstoffzellen-Fabrik außerhalb des Heimatmarktes: Ab der zweiten Jahreshälfte 2020 sollen zunächst 6.500 Brennstoffzellensysteme pro Jahr produziert werden.

Im Dezember 2020 hat Hyundai seine Strategie für Elektromobilität vorgestellt und Investitionen von mehr als 50 Milliarden Euro innerhalb von fünf Jahren angekündigt. Der Fokus der Entwicklung liegt nun nicht mehr auf der traditionellen Autoproduktion, sondern auf Elektrofahrzeugen, Wasserstoff-Brennstoffzellen und autonomem Fahren ohne Fahrer. Bis 2040 soll die Produktpalette in den großen Märkten vollständig elektrifiziert sein.

Das Brennstoffzellen-Werk von Hyundai soll in Guangzhou entstehen, einer Stadt im Süden des Landes. Die Kosten werden auf eine Milliarde Dollar beziffert – Baubeginn ist wahrscheinlich bereits im Februar. Ab Mitte 2022 könnten dort dann Brennstoffzellensysteme hergestellt werden, die einerseits im Elektro-SUV Nexo Anwendung finden, aber auch, und insbesondere, in kleinen und größeren Nutzfahrzeugen. Allerdings: Der Output von 6.500 Brennstoffzellensystemen pro Jahr ist (zunächst) klein.

Für Hyundai ist es entscheidend, einen Standort in China zu haben, weil der Gesetzgeber inländische Lieferketten verlangt, und beispielsweise Importe aus Südkorea durch Zölle so verteuert, dass sie unrentabel sind.

China strebt bis 2035 an, eine Million Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle auf den Straßen zu haben – der Fokus liegt laut China Society of Automotive Engineers klar auf Nutzfahrzeugen. Die Technologie braucht also noch dieses Jahrzehnt der 20er Jahre um besser und preisgünstiger zu werden. Erst dann sind größere Stückzahlen zu erwarten, die aber nicht ansatzweise mit den Stückzahlen für klassische Elektroautos mit Batterien zu vergleichen sind.

Hyundai will bis 2030 insgesamt jährlich 700,000 Brennstoffzellen herstellen – hauptsächlich in Südkorea. Dabei arbeitet das Unternehmen längst nicht nur an Lösungen für Autos, sondern auch an Schiffe, Drohnen, Flugzeuge und kleine wie größere Nutzfahrzeuge. Auf dem Heimatmarkt Südkorea geht der Verkauf entsprechender Straßenfahrzeuge schleppend voran – vor allem, weil die Infrastruktur fehlt.

Historisch gesehen ist Hyundai ein Brennstoffzellen-Pionier: schon 2013 brachten die Koreaner das weltweit erste in Serie produzierte Auto auf den Markt. Im Jahr 2018 folgte der Nexo. In 2020 schließlich der Brennstoffzellen-LKW Xcient – dieser gilt weltweit als erster, in Serie gefertigter wasserstoffbetriebener Lastkraftwagen.

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