Neuer Zelltyp von DESTEN lädt Sportwagen Piech Mark Zero

Ermöglichen soll das ein spezieller Zelltyp von DESTEN, der stärkere Ströme bei nur geringfügig erhöhter Zelltemperatur fließen lassen soll.

Als vor wenigen Wochen der E-Sportwagen Piech Mark Zero vorgestellt wurde, war das Rätselraten, was es mit den ominösen Ankündigungen in Richtung Batterie auf sich hat, groß. Jetzt kommt ein wenig Klarheit hinein: Hersteller des Li-Ion-Batteriesystems ist das chinesische Cleantech-Unternehmen DESTEN. Ein Prototyp des Piech Mark Zero Sportwagens konnte in 4:40 Minuten auf 80 Prozent aufgeladen werden.

Noch dieses Jahr sollen erste Testfahrten eines Prototypen des Piech Mark Zero Sportwagens möglich werden. Das Elektrofahrzeug soll eine Reichweite von 500 Kilometer bekommen und – wie beschrieben – besonders schnell wieder aufgeladen werden können. Batteriepartner von Piech Automotive ist die DESTEN-Gruppe, die via Qingdao TGOOD Electric Co. auch Ladeinfrastruktur entwickelt.

Bei dem von DESTEN verwendeten „neuen“ Zelltyp soll es sich um eine Lithium-Ionen-Batterie handeln, die mit besonders innovativen Batteriezellen bestückt wurde. Die Besonderheit: Während der Lade- und Endladephase sollen sich die Zellen kaum erwärmen, was eine hohe Rekuperationsrate ermöglichen soll. Das geringe Erwämen ermöglicht deutlich höhere Ströme – und damit schnelleres Laden. Durch die geringe Wärmeentwicklung können die Batterien vollständig luftgekühlt werden, was zu einer Gewichtseinsparung von ca. 200 Kilogramm beiträgt.

Daten und Fakten zur Batterie von DESTEN im Piech Mark Zero

Die in der Kommunikation von Piech Mark Zero genannte Zeit von 4:40 Minuten für die Ladung auf 80 Prozent der Batteriekapazität ist mit Vorsicht zu genießen, weil die Einordnung, wie groß das Akkupack eigentlich ist, fehlt. Aber: Es soll für eine Reichweite von 500 Kilometer reichen – somit kann es nicht zu klein dimensioniert sein und herkömmliche Ladelösungen brauchen deutlich länger.

Auf den Markt kommen soll der Piech Mark Zero als eines von drei Fahrzeugen, die jeweils als Elektrosportwagen zu bezeichnen sind. Das erste Elektrofahrzeug soll 450 Kilowatt leisten – bei einem Eigengewicht von weniger als 1.800 Kilogramm. Somit soll eine Beschleunigung von Null auf 100 in 3,3 Sekunden möglich werden. Ein Asynchronmotor leistet 150 Kilowatt an der Vorderachse, zwei Synchronmotoren an der Hinterachse jeweils 150 Kilowatt.

Aufgrund des laufenden Patentverfahrens können wir derzeit keine detaillierteren Informationen zu unseren Lithium-Ionen-Zellen kommentieren. Wir konnten das Innenleben der Zelle so gestalten, dass deutlich stärkere Ströme fließen können, beim Laden und Entladen kaum Wärme entsteht und die gesamte Rekuperation wesentlich effizienter gestaltet werden kann.

Das Ganze funktioniert: Der TÜV Süd hat zusammen mit dem renommierten Systemlieferanten Hofer Powertrain, der für namhafte Automobilhersteller arbeitet, und der Hochschule Esslingen unsere Zellen getestet und zertifiziert. Wir konzentrieren uns auf die Serienproduktion unserer Zellen und Batterien.

Andrew Whitworth, COO von DESTEN

Klaus Schmidt von Piech Automotive hat unterdessen den Prototyp des Elektrosportwagens bei DESTEN in China getestet.

Ich freue mich schon darauf, wenn wir in drei Jahren den Piëch Mark Zero mit dieser innovativen Technologie auf den Markt bringen. Neben der kurzen Ladezeit bietet das innovative Wärmemanagement der Akkus auch höchste Stabilität, und schnelle Runden auf der Nordschleife des Nürburgrings sollten mit dem ersten fahrtüchtigen Prototyp unseres Piëch Mark Zero im Frühjahr nächsten Jahres kein Problem sein.

Klaus Schmidt, Leiter der Technik bei Piëch Automotive

DESTEN wird sich in den kommenden Monaten auf die Serienfertigung der eigenen Batteriezellen konzentrieren müssen. Es erscheint durchaus möglich, dass sich aus den Spezifika, die DESTEN entwickelt hat, auch ein Durchbruch für den PKW- oder LKW-Sektor ableiten lässt. Stand jetzt sind die Informationen, die es zum neuen Zelltyp gibt aber nicht aussagekräftig genug, um das beurteilen zu können.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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