eActros: Erste Kunden testen Elektro-LKW von Mercedes-Benz Trucks

Dachser, Edeka und andere Unternehmen testen den eActros von Mercedes-Benz Trucks als vollelektrischen LKW mit einer Reichweite von 200 Kilometer

Der städtische Lieferverkehr ist ideal für Elektromobilität geeignet. Allerdings ist für viele Transportunternehmen das Angebot an Elektroautos noch zu klein. Jetzt macht Mercedes-Benz Trucks einen wichtigen Schritt nach vorne: Mit dem eActros schickt das Unternehmen erstmals einen größeren Elektro-LKW zu Kunden, um dort getestet zu werden. Die ersten zehn Fahrzeuge mit 18 bzw. 25 Tonnen Gesamtgewicht gehen in den kommenden Wochen an Kunden, teilte Mercedes-Benz Trucks heute mit.

Diese Innovationsflotte des eActros soll dabei helfen, offene Fragen in Bezug auf Technologie und Wirtschaftlichkeit zu klären und so gezielt voranzukommen auf dem Weg zu einem lokal emissionsfreien Transportverkehr insbesondere in den Städten. An dem Flottentest nehmen zehn Kunden aus unterschiedlichen Branchen in Deutschland und der Schweiz teil u.a. Dachser, Edeka, Hermes aus Deutschland und Migros aus der Schweiz. An dem Flottentest nehmen zehn Kunden aus unterschiedlichen Branchen in Deutschland und der Schweiz teil.

Der etwas kleinere FUSO eCanter wird derzeit von DHL und anderen getestet.

Diese Unternehmen verteilen allesamt Waren im Stadtverkehr – aber in völlig unterschiedlichen Branchen und Kategorien. Die Palette reicht von Lebens­mitteln bis zu Bau- und Werkstoffen. Im Realbetrieb ersetzen die Fahrzeuge Diesel-LKW für die kommenden zwölf Monate. Je nach Bedarf sind Kühlkoffer, Trockenkoffer, Silo oder Plane im Einsatz.

Elf Batteriepakete kommen im eActros zum Einsatz

Im eActros sind insgesamt elf Batteriepakete für die Stromversorgung verbaut – es handelt sich um Batteriesysteme, die auch bei der EvoBus GmbH in Bussen zum Einsatz kommen. Die Batterien sind in insgesamt elf Paketen verbaut: Drei befinden sich im Bereich des Rahmens, die anderen acht unterhalb. Zur Sicherheit sind die Batteriepakete von Stahlgehäusen geschützt. (Mehr zum Thema Stromspeicher gibt es hier).

Im Fall eines Aufpralls geben die Halterungen nach, verformen sich und leiten so die Energie an den Batterien vorbei ohne sie zu beschädigen. Die Hochvolt-Batterien speisen nicht nur den Antrieb, sondern das komplette Fahrzeug mit Energie. So werden beispiels­weise Nebenaggregate wie der Druckluftkompressor der Bremsanlage, die Lenkhelfpumpe für die Servo-Unterstützung der Lenkung, der Kompressor der Fahrerhaus-Klimaanlage und ggf. der Kühlaufbau ebenfalls elektrisch betrieben.

Damit soll eine ausreichende Reichweite von 200 Kilometern ermöglicht werden. Ziel ist, die Serien- und Marktreife wirtschaftlich konkurrenzfähiger Elektro-Lkw für den innerstädtischen schweren Verteilerverkehr ab 2021 realisieren zu können.

Der eActros im Video:

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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