
EEG-Umlage 2014: Korridor zwischen 4,89 und 5,74 Cent
In der aktuellen Debatte um die Energiewende warnt der Übertragungsnetzbetreiber TenneT wieder einmal vor Stromengpässen im zu erwartenden harten Winter 2012/13. Ob reine Panikmache oder durch harte Fakten belegt: Die Debatte wird die Debatte um Strompreise und Strompreiserhöhungen – aus welchen Gründen auch immer – weiter anheizen. Während Studien belegen, dass die Strompreissteigerungen nicht auf die Erneuerbaren Energien zurückzuführen sind, wird das in der öffentlichen Debatte kaum wahrgenommen.
Energiewende News. Umso interessanter ist in diesem Kontext die kürzlich veröffentlichte EEG-Mittelfristprognose der vier Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW. Denn im Rahmen dieser Prognose stellten die Netzbetreiber auch eine Prognose der „realistischen Bandbreite der EEG-Umlage 2014“ vor. Die EEG-Umlage dürfte demnach zwischen 4,89 und 5,74 Cent je Kilowattstunde liegen, prognostizieren die Übertragungsnetzbetreiber heute. Damit könnte die EEG-Umlage 2014 wieder sinken – sehr wahrscheinlich erscheint dieses Szenario allerdings nicht.
Für 2017 erwarten die Netzbetreiber eine installierte Leistung von 111 Gigawatt aus erneuerbaren Energiequellen. Konkret stammen davon 55 Gigawatt aus Solar und 47 Gigawatt aus Wind. Die erwartete Jahresarbeit liegt für das genannte Jahr bei mehr als 200 Terawattstunden (TWh), was annähernd einer Verdoppelung gegenüber den Werten von 2011 entspricht. Dabei wird davon ausgegangen, dass 2017 ein gutes Drittel der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien (72 TWh) feste Vergütungssätze nach §16 EEG in Anspruch nehmen wird, die als Vergütungen von rund 13 Milliarden Euro an die Anlagenbetreiber zu zahlen sind.
Markprämienmodell mit 120 Terrawattstunden
Zusätzlich wird mit einer Zahlung von 12,6 Milliarden Euro an diejenigen Anlagen gerechnet, die sich im Marktprämienmodell befinden und eine prognostizierte Erzeugungsmenge von 120 TWh aufweisen. Hinzu kommen für 2017 prognostizierte 3,38 TWh für weitere Formen der Direktvermarktung sowie 6,85 TWh an Photovoltaik-Erzeugung, die durch die Anlagenbetreiber selbst verbraucht werden.
Die für die Berechnung notwendigen Werte der EEG-Mittelfristprognose und des umlagepflichtigen Letztverbrauchs wurden im Auftrag der vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber von unabhängigen Gutachtern ermittelt. Wie hoch die EEG-Umlage 2014 tatsächlich ausfallen wird, wird im Oktober 2013 entschieden. Angesichts der Bundestagswahl im September kommenden Jahres, wird die politische Festlegung der EEG-Umlage 2014 mit großer Spannung erwartet.