Elektrifizierung: Wie Xos Trucks die UPS-Flotte dekarbonisieren will

Mit NextGen Acquisition Corp steht der Börsengang von Xos Trucks kurz bevor.

Das kalifornische Cleantech-Unternehmen Xos Trucks hat eine Elektromobilitäts-Plattform entwickelt, die unter anderem eingesetzt wird, um die UPS-Flotte zu dekarbonisieren. Dabei ist das bislang außerhalb der USA weitgehend unbekannte Unternehmen schon seit 2019 mit elektrifizierten Fahrzeugen auf Basis einer eigener Elektromobilitäts-Plattform unterwegs. Jetzt folgt das nächste Kapitel: Der Börsengang via SPAC-Deal.

Die Idee für die Entwicklung eines elektrischen Trucks als Alternative zu Flotten, bestimmt von Dieselfahrzeugen, entstand bereits 2016. Der heutige CEO Dakota Semler war damals selbst Flottenbetreiber – und hatte genug von den Herausforderungen des Betriebs und der Instandhaltung kommerzieller Flotten. Die Idee war geboren – und damit die Mission von Xos Trucks: den Transport durch das Design, die Konstruktion und die Entwicklung von speziell angefertigten Nutzfahrzeugen zu dekarbonisieren.

Die Produktpalette von Xos Trucks entstand im Nachgang auch in enger Zusammenarbeit mit etablierten Flottenbetreibern. Das Feedback floss u.a. in das Fahrzeugdesign, die Produktentwicklung, die kommerzielle Fertigung und die Service-Strategie ein.

Seit 2019 hat Xos mittlerweile Fahrzeuge auf der Straße – überwiegend in der „Obhut“ von Flottenkunden wie UPS, Wiggins, Lonestar oder Loomis. Mit dem im Februar 2021 verkündeten Börsengang geht Xos nun einen nächsten Schritt: Ziel ist es, Tausende weiterer Fahrzeuge schnellstmöglich auf die Straßen zu bringen. Partner beim Börsengang ist NextGen Acquisition Corp (Nasdaq: NGAC).

Xos hat seine Fahrzeuge entwickelt, um die Anforderungen und verlängerten Lebenszyklen von Last-Mile-, On-Highway- und Berufsfahrzeugen zu erfüllen. Xos ist nach eigenen Angaben gut positioniert, um von der Elektrifizierung des 100-Milliarden-Dollar-Gesamtmarktes für elektrische Nutzfahrzeuge für die letzte Meile zu profitieren. Der Auftragsbestand des Unternehmens von mehr als 6.000 Einheiten an vertraglich vereinbarten und optionalen Aufträgen unterstreicht die robusten Marktchancen.

Nachfrage nach Last Mile-Fahrzeugen steigt rasant

Es wird erwartet, dass die Nachfrage auf dem Markt für Elektrofahrzeuge für die letzte Meile bis 2040 mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 35 Prozent wachsen wird, da Elektrofahrzeuge die traditionellen Fahrzeuge mit fossilen Brennstoffen ersetzen werden, angetrieben durch neue Emissionsstandards, das anhaltende Wachstum des E-Commerce und die Verlagerung von Erfüllungszentren in Gebiete, die näher am Verbraucher liegen.

Die Stapler von Xos werden von der firmeneigenen Technologie angetrieben, die speziell für die Bedürfnisse kommerzieller Flotten entwickelt wurde und deren Gesamtbetriebskosten (TCO) niedriger sind als die herkömmlicher Fahrzeuge mit fossilen Brennstoffen und anderer Elektrofahrzeugalternativen.

Das Unternehmen bietet Fleet-as-a-Service an – ein Paket, das Fuhrparkbetreibern gegen eine feste monatliche Gebühr Dienstleistungen rund um den Fahrzeugbesitz bietet – in Zusammenarbeit mit Partnern wie der DLL Group (Finanzierungsdienstleistungen) und Dickinson Fleet Services (Fahrzeugwartung). Das Fleet-as-a-Service-Paket fasst ansonsten fragmentierte Flottendienstleistungsangebote zusammen und soll den Lebenszeitumsatz von Xos pro Fahrzeug deutlich erhöhen.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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