
Elektroauto-Verkäufe: Tesla und Nissan weiter erfolgreich
Tesla erhält 7.000 Bestellungen letzte Woche für Model S, Model X und Model 3 / 18.000 Neuzulassungen des Nissan Leaf in Europa im ersten Halbjahr 2018
Während Aussagen von Wallt Street-Analysten wie Rajvindra Gill (Needham) befürchten lassen, Tesla-Vorbesteller würden reihenweise abspringen, sprechen die Fakten von Elon Musk laut electrek eine andere Sprache. Kurz nach der Eröffnung des Design-Tools auf der Tesla-Webseite hat Tesla nach Aussage des CEOs in einer Woche 7.000 Fahrzeugbestellungen erhalten. Ein gutes Zeichen dafür, dass Elektroauto-Verkäufe keineswegs stagnieren. Bisher schreckten lange Lieferzeiten u.a. ab.
Die Elektroauto-Verkäufe in Amerika und Europa entwickeln sich weiter positiv. Beispiel dafür ist die Aussage von Elon Musk, sein Unternehmen habe alleine vergangene Woche netto 5.000 Bestellungen für das Tesla Model 3 reinbekommen. Netto bedeutet, dass die Zahl bilanziert wurde mit den Vorbestellern, die abgesprungen sind. Gerüchten zufolge hat Tesla noch mehr als 400.000 Vorbestellungen abzuarbeiten.
Natürlich hat Rajvindra Gill Recht, wenn er limitierende Faktoren anspricht, wie beispielsweise die bisherige Nicht-Verfügbarkeit des Tesla Model 3 in seiner günstigen Variante für ca. 35.000 Dollar. Außerdem geht die staatliche Förderung mit dem Erreichen von 200.000 verkauften Elektroautos für Tesla nun zurück.
Aber: Tesla hat es nun jedermann ermöglicht, Tesla-Fahrzeuge zu konfigurieren, baut das Netz an Fahrzeugen für Probefahrten weiter aus und hat die versprochenen Lieferzeiten verkürzt. Elon Musk hat die Aussagen des Analysten als „Dunno where this bs is coming from“ kommentiert (bs = bullshit; Anm. der Redaktion).
In Summe führt das dazu, dass Tesla mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht weniger, sondern eher mehr abzuarbeiten hat. Ein anderer, kleiner Faktor ist nun, dass Porsche beispielsweise Vorbestellungen für den Porsche Taycan entgegen nimmt. Übrigens gegen eine Reservierungsgebühr von 2.500 Euro. Porsche hat sich, ohne Zahlen zu nennen, begeistert von der Entwicklung der Vorbestellungszahlen gezeigt. Mit diesem und weiteren Fahrzeug kommen 2019 interessante Alternativen auf den Markt – dann, wenn Tesla mit dem Model 3 im mittleren Preissegment deutlich mehr Volumen produzieren und Elektroautos verkaufen möchte.
Elektroauto-Verkäufe: 18.000 Neuzulassungen im ersten Halbjahr in Europa
Auch in Europa ziehen die Elektroauto-Verkäufe an, weil Reichweiten verbessert und mehr Modelle angeboten werden. Gerüchten zufolge, wird der BMW i3 bald eine Reichweite von 350 Kilometern haben. Möglich machen soll es eine neue Batterie-Generation mit 120 Amperstunden, berichtet electrive.
Und auch dem Nissan Leaf wird mehr Reichweite spendiert. Im ersten Halbjahr hat Nissan 18.000 neue Leaf-Elektroautos auf dem europäischen Kontinent zugelassen. Vermutlich handelt es sich damit um das meistverkaufte Elektroauto Europas – wenngleich auf niedrigem Niveau ein weiterhin guter Erfolg für Nissan. Insgesamt liegen zum Leaf der zweiten Generation mehr als 37.000 Bestellungen vor. 3.500 davon aus Deutschland.
Aber jetzt wird das Elektroauto noch attraktiver. Ab 2019 gibt es den neuen Modelljahrgang mit 60 statt 40 Kilowattstunden-Akku. Das E-Plus-Modell hat mit 149 Kilowatt dann auch deutlich mehr Power (149 statt 110). Außerdem kommt eine sportliche Variante des Leaf: Der Leaf Nismo, beispielsweise mit 18-Zoll-Aluminiumrädern.
All diese Beispiele zeigen: Elektroauto-Verkäufe nehmen zu und machen die Innenstädte sukzessive leiser und ein Stückchen sauberer. Wichtig ist, dass damit auch der Ausbau der Erneuerbaren Energien Schritt hält, damit der Strommix nicht weiterhin kohledominiert bleibt.