Element One: BMWi fördert erste Elektrolyse-Anlage vo Thyssenkrupp in Neom

Erstes Ziel in Saudi-Arabien ist eine 20-Megawatt-Alkali-Elektrolyse zur Herstellung von grünem Wasserstoff.

In der saudi-arabischen Planstadt Neom, einer Mischung aus Disney-Land und Silicon Valley, soll bis 2025 eine gigantische Anlage zur Herstellung von Wasserstoff und Ammoniak für den Export entstehen. Einer der Technologiepartner des HELIOS genannten Vorhabens, ist der deutsche Stahlkonzern Thyssenkrupp. Jetzt hat das deutsche Wirtschaftsministerium einen 1,5-Millionen-Förderbescheid übergeben, mit dem der Aufbau der ersten Elektrolyse im Projekt Element One realisiert werden soll.

Eigentlich sollte die Elektrolyse-Sparte von Thyssenkrupp verkauft werden. Doch derzeit zieht das Geschäft mit den Wasserstofferzeugern offenbar an. Die Bundesregierung fördert mit dem Projekt Element One jetzt bereits das zweite Projekt zur Erzeugung von grünem Wasserstoff oder E-Fuels für Mobilität im Ausland. Zuletzt hatten Porsche und Siemens Energy einen Förderbescheid für ein Projekt in Chile erhalten.

Die 1,5 Millionen Euro des Bundeswirtschaftsministeriums für das Element One-Projekt in Neom, sollen für die Entwicklung eines Prototyps für ein Alkali-Elektrolysemodul genutzt werden. Diese Wasser-Elektrolyse soll immerhin eine Leistung von 20 Megawatt haben – und im Rahmen des Hydrogen Innovation & Development Centers gebaut werden. Dort sollen Technologien und Nutzungspfade rund um grünen Wasserstoff erprobt und demonstriert werden.

Den Förderbescheid übergab Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier im Rahmen einer virtuellen Pressekonferenz an Martina Merz, die Vorstandsvorsitzende von Thyssenkrupp. „Wir sind zugleich Produzent und Abnehmer von grünem Wasserstoff, weil wir ihn für die Produktion von Stahl ohne fossile Energie benötigen“, sagte die Managerin. Ziel solle es nun sein, Wasserstoff günstiger zu machen.

„Nur wenn die Politik geeignete Rahmenbedingungen schafft, haben Unternehmen Investitionssicherheit“, forderte Merz unverblümt. Der Auftrag in Neom ist für Thyssenkrupp eine gewaltige Chance – schließlich möchte Saudi-Arabien im Anschluss an die erste Phase von Element One ein 5-Milliarden-Projekt rund um grünen Wasserstoff und Ammoniak als Energieträger für den Transport realisieren.

Dieses, Helios genannte Vorhaben, soll eines Tages 650 Tonnen Wasserstoff und 3.000 Tonnen Ammoniak pro Tag liefern. Es wäre eine der größten Wasserstoffanlagen weltweit. Das Ammoniak soll mithilfe von Stickstoffabscheidung aus der Luft produziert werden. Genau wie Methanol kann Ammoniak im Vergleich zu gasförmigem Wasserstoff leichter transportiert und gespeichert werden.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

ElektrolyseThyssenKruppWasserstoff