
General Motors baut den Pickup Badger und beteiligt sich an Nikola Corporation
Autokonzern GM baut den Pickup Badger für Nikola, und bringt eigene Batteriesysteme und Brennstoffzellen ein.
Anfang Juli 2020 verkündete Nikola-Chairman Trevor Milton: Der Pickup-Truck Badger ist ab sofort bestellbar. Unklar blieb bis heute, welches Partner-Unternehmen das Elektrofahrzeug produzieren würde. Jetzt hat General Motors elf Prozent der Anteile an der Nikola Corporation (ehemals Nikola Motors) im Wert von zwei Milliarden US-Dollar erhalten – und baut im Gegenzug den Pickup Badger, ausgestattet mit GMs Batteriesystem Ultium.
Immer wieder wird spekuliert, dass Nikola Corporation nur eine Hülle für einen Betrug wäre – ohne Substanz. Dabei wird Trevor Milton, Chairman und Gründer von Nikola, immer wieder mit Recht für teils widersprüchliche Aussagen kritisiert. Dennoch: Die Riege der Partnerschaften, die Nikola in den vergangenen Jahren bekannt gegeben hat, zeigt: Die Industrie ist vom Cleantech-Unternehmen überzeugt.
Zu diesen Partnern gehört seit heute auch der Auto-Konzern General Motors. GM erhielt laut einer Mitteilung elf Prozent der Firmenanteile im Wert von zwei Milliarden US-Dollar. Im Gegenzug soll GM insbesondere Sachleistungen erbringen: Einerseits den Pickup Badger bauen, andererseits sein modernes Batteriesystem Utrium für das als Elektroauto mit und ohne Brennstoffzelle als Range Extender geplante Fahrzeug beisteuern. Und: Auch das Brennstoffzellen-Programm Hydrotec von GM wird in der Meldung erwähnt.
„Diese strategische Partnerschaft mit Nikola setzt den breiteren Einsatz der brandneuen Ultium-Batterie und der Hydrotec-Brennstoffzellensysteme von General Motors fort“, sagte Mary Barra, Chairman und CEO von General Motors. „Wir bauen unsere Präsenz in mehreren hochvolumigen EV-Segmenten aus und bauen gleichzeitig Maßstäbe, um die Batterie- und Brennstoffzellenkosten zu senken und die Rentabilität zu erhöhen.“
Daneben sind auch Bosch und das schwedische Cleantech-Unternehmen Powercell als Partner für die Brennstoffzelle an Bord – genauso wie Iveco als Partner für die Produktion der Trucks und das norwegische Cleantech-Unternehmen Nel Asa als Kooperationspartner für den Aufbau der Wasserstoff-Tankstellen. Es ist nicht wahrscheinlich, dass all diese hochkarätigen Industrieunternehmen auf einen Betrug hereinfallen.
Durch die neue Partnerschaft mit GM rechnet Nikola mit hohen Einsparungen von mehreren Milliarden Dollar bei den Kosten für Batterie- und Antriebsstränge sowie Entwicklung und Validierung allgemein. Laut der Vereinbarung wird GM außerhalb Europas Exklusivlieferant von Brennstoffzellen für Lastwagen der Klasse 7/8 an Nikola – damit dürfte für Bosch und Powercell der europäische Markt übrig bleiben.
Nach Angaben des Cleantech-Unternehmens Nikola Corporation, dessen Aktienkurs mit Bekanntgabe der Liaison mit General Motors in die Höhe schoss, wird der Nikola Badger voraussichtlich Ende 2022 in Produktion gehen. Bis dahin vergehen noch mehr als zwei Jahre. Ob die Gerüchte und Negativ-Erzählungen rund um Nikola bis dahin erhalten bleiben?
Nächstes „Event-to-watch“ ist die Nikola World Anfang Dezember, auf der der Badger als Weltpremiere auf die Bühne rollen soll. .