GiantLeap: Brennstoffzelle als Range Extender für Busse

Am GiantLeap-Projekt sind u.a. Bosch, ElringKlinger und der Bushersteller VDL beteiligt.

Das von der Europäischen Union unterstützte Projekt GiantLeap, hat einen wichtigen Meilenstein erreicht: Wie der Stack-Lieferant ElringKlinger berichtet, haben die im Range Extender-System eingesetzten Brennstoffzellen-Stacks im Alltagstest sehr gut abgeschnitten. Ziel des Projekts, das von der EU gefördert wurde, war es, auszutesten, ob entsprechende Systeme als Reichweitenverlängerer für Elektrobusse oder klassische Reisebusse dienen können.

Im GiantLeap-Projekt wurde in dreieinhalb Jahren ein Anhänger konzipiert, der wie das Heck des Busses aussieht. Er enthält zwei Wasserstoff-Brennstoffzellen der ElringKlinger AG. Diese dienen dazu, die Elektromotoren während der Fahrt mit Energie zu versorgen, wenn die Batterien leer sind. Angedockt wurde der Anhänger an einen Elektrobus des niederländischen Herstellers VDL. Bosch Engineering steuerte die Entwicklung eines geeigneten DC/DC-Wandlers bei.

Das GiantLeap-Projekt zielt nicht auf Schulbusse oder reguläre Buslinien innerhalb einer Stadt ab, da ihre Autonomie oft für einen Tag ausreicht und ihre Batterien nachts mit Strom oder sogar teilweise auf der Strecke mit Schnellladegeräten aufgeladen werden können. Auf der anderen Seite sind regionale Routen schwieriger mit Elektrofahrzeugen auszustatten. Die Strecken haben eine höhere Kilometerleistung, daher die zusätzlichen Autonomieanforderungen, die durch einen derartigen Range Extender erfüllt werden können.

GiantLeap: Range Extender für Busse

Die Teilnehmer des GiantLeap-Projekts weisen auf verschiedene Vorteile des Einsatzes eines solchen Systems hin: Betrieb bereits bestehender Elektrobusse und aller Modelle mit Traktionsbatterien, keine verlorene Nutzlast oder reduzierte Anzahl von Fahrgästen, keine Fahrkomplikationen für den Fahrer, leicht austauschbar, geringere Investition als die Aufnahme einer Batterie mit sehr hoher Energiekapazität, reduzierte Wartungskosten usw.

Das Kühlsystem und die vier Tanks, die insgesamt bis zu 30 Kilo Wasserstoff bei einem Druck von 350 bar speichern, wurden ebenfalls von VDL gebaut. Allein mit diesem System ist es möglich, zwischen 300 und mehr als 350 Kilometer zu fahren. Der Verbrauch wird auf 8-10 Kilogramm Wasserstoff pro 100 Kilometer geschätzt.

Nach Angaben von ElringKlinger konnte die gesamte Architektur in allen von den Partnern vorgesehenen Situationen, auch in den ungünstigsten (Außentemperaturen, Überdruck, menschliches Versagen, Notabschaltungstests usw.), ohne Leistungseinbußen funktionieren. Jetzt fehlen nur noch interessierte Transportunternehmer, die auf unseren Straßen entsprechende Kombinationen aus Elektrobus und H2-Anhänger wie aus dem GiantLeap-Projekt einsetzen wollen.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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