Elektromobilität: Innolith entwickelt neue Lithium-Ionen-Batterietechnologie

Höhere Energiedichte verspricht mehr Reichweite bei Elektrofahrzeugen oder E-Flugzeugen.

Innolith ist ein europäisches Cleantech-Unternehmen, das Lithium-Ionen-Batteriezellentechnologien entwickelt und seine I-State-Batterietechnologieplattform für Elektrofahrzeuge und E-Mobilitätsanwendungen vermarktet. Ziel des forschungsgetriebenen Unternehmens ist es, die Kosten der Elektrofahrzeuge zu reduzieren und die Reichweite zu erhöhen. Die I-State-Batterieplattform verwendet eine neue Batteriechemie, die eine hohe Energiedichte von 300 Wattstunden pro Kilogramm (NMC811/Graphit) ermöglicht.

Innolith hat Voraufträge für den Einsatz in Offroad-, Luftfahrt- und Bergbauanwendungen erhalten und mit fünf Kunden Absichtserklärungen (Memoranda of Understanding, MoU) über einen Produktionsbedarf von 100 Megawattstunden pro Jahr unterzeichnet. Das Cleantech-Unternehmen arbeitet auch eng mit drei der 10 größten Automobilunternehmen zusammen und hat kürzlich eine Absichtserklärung mit einem führenden Hersteller von Elektrofahrzeugen unterzeichnet.

Die höhere I-State-Spannung ermöglicht eine deutliche Reduzierung der in der Zelle verwendeten Kathodenmetalle, was den Herstellern von Elektrofahrzeugen hilft, die Produktionskosten zu senken und Fahrzeuge zu produzieren, die näher am Preis von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor lliegen.

Innovativer, flüssiger, anorganischer Elektrolyt

Die I-State-Plattform von Innolith verwendet eine Batterietechnologie auf einem innovativen flüssigen anorganischen Elektrolyten, der bis zu 2 Volt betrieben werden kann. Im Gegensatz dazu sind die heute verwendeten Lithium-Ionen-Batterien auf 5,4 Volt begrenzt. Diese höhere Spannung erlaubt eine höhere genutzte Kathodenkapazität durch die Verwendung von fast 100% des verfügbaren Lithiums im Vergleich zu 80%, die bei Lithium-Ionen erreicht wird, über viele stabile Zyklen und bei hohen Lade- und Entladeraten.

Die Reduzierung von Lithium, Kobalt und Nickel um 20 % wird dazu beitragen, Umwelt- und Beschaffungsbedenken zu zerstreuen, während das Gewicht eines EV-Batteriepacks in der Regel um 7 % bis 8 % reduziert wird.

Lesen Sie auch: Alternative Fakten: Die Wahrheit über Lithium und Kobalt (cleanthinking.de)

Die Verwendung der I-State-Plattform von Innolith wird auch zu einer höheren Reichweite von Elektrofahrzeugen führen, da eine höhere Energiedichte von 300 Wh/kg und eine volumetrische Energiedichte von 825 Wh/L erreicht werden. Darüber hinaus ist die I-State-Batterietechnologie auch langlebiger, was besonders in Elektrofahrzeugen von Vorteil ist.

Innolith-Technologie noch nicht in Serienfahrzeugen

Trotzdem wird die Technologie von Innolith bisher nicht in Serienelektrofahrzeugen eingesetzt. Das Unternehmen arbeitet jedoch eng mit führenden Automobilherstellern zusammen, um die Technologie in zukünftigen Fahrzeugen zu integrieren. Es besteht kein Zweifel, dass die I-State-Plattform eine wichtige Rolle in der Elektromobilitätsindustrie spielen wird.

Mehr lesen: Elektroauto: Vorteile und Nachteile | Cleanthinking

Als Cleantech-Unternehmen trägt man zur nachhaltigen Entwicklung und zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei. Die Elektrifizierung des Verkehrssektors ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer saubereren und umweltfreundlicheren Zukunft. Durch die Entwicklung innovativer Lithium-Ionen-Batterietechnologien leistet Innolith einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Elektromobilität und zur Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

Vorteile der I-State-Batterietechnologie im Überblick

Die Innolith-Batterietechnologie bietet also mehrere bedeutende Vorteile für die Elektromobilität und Energieindustrie:

Hohe Energiedichte: Die I-State-Batterieplattform ermöglicht eine Energiedichte von 300 Wh/kg. Dies führt zu einer höheren Reichweite von Elektrofahrzeugen und ermöglicht auch andere Anwendungen mit hoher Energiedichte, wie zum Beispiel im Bergbau oder der Luftfahrt.

Längere Lebensdauer: Die I-State-Batterie ist langlebiger und bietet stabile Leistung über viele Zyklen hinweg. Dies ist besonders wichtig für die Verwendung in Elektrofahrzeugen, da sie eine längere Gebrauchsdauer haben und weniger häufig ersetzt werden müssen.

Niedrigere Produktionskosten: Aufgrund der höheren Spannung der I-State-Batterie kann der Kathodenmetallgehalt in den Zellen reduziert werden. Dies trägt zu einer Reduzierung der Produktionskosten bei und kann dazu beitragen, Elektrofahrzeuge auf ein Preisniveau zu bringen, das mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor konkurrieren kann.

Zusammenarbeit mit führenden Automobilherstellern: Innolith arbeitet eng mit großen Automobilherstellern zusammen, um die I-State-Technologie in zukünftige Fahrzeuge zu integrieren. Dies deutet darauf hin, dass das Potenzial der Technologie anerkannt wird und dass eine Serieneinführung in Elektroautos in der nahen Zukunft möglich ist.

Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen: Durch die Entwicklung von leistungsstarken und langlebigen Batterien trägt Innolith aktiv zur Elektrifizierung des Verkehrssektors bei. Die Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und die Reduzierung von CO2-Emissionen sind wichtige Ziele für eine nachhaltige Zukunft.

Insgesamt hat Innolith eine vielversprechende Batterietechnologie entwickelt, die das Potenzial hat, die Elektromobilitätsindustrie deutlich voranzubringen.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

Energiespeicher