Notstromversorgung: Wie Tesla mit der Powerwall afrikanische Mobilfunknetze stabilisiert

Distributed Power Africa und Econet nutzen Tesla’s Powerwall für die Notstromversorgung von Mobilfunk-Basisstationen in Simbabwe.

Distributed Power Africa, eine Tochtergesellschaft von Econet Global, wird nach einer erfolgreichen, einjährigen Testphase nun mehrere Hundert Tesla-Stromspeicher einsetzen, um die Mobilfunknetze insbesondere in Simbabwe zu stabilisieren. Die Powerwalls dienen zur Notstromversorgung, damit die Einwohner Transaktionenz und Telefonate zuverlässiger erledigen können.

In Afrika gibt es, anders als bei uns in Europa, keine Festnetz-Telefonie oder gar Internetzugang über Kabel. Viele Bezahlsysteme funktionieren ebenfalls ausschließlich über Mobilfunk, nicht über Bargeld. Vielmehr überspringen die Länder dort diesen Evolutionsschritt und errichten zumindest Mobilfunknetze, die ein gewisses Maß an Versorgung mit sich bringen. Aber: Mobilfunkmasten sind abhängig von konstanter Stromversorgung – und die ist etwa in Simbabwe ebenfalls nicht vorhanden.

Die Situation ist dort ist aus europäischer Sicht unvorstellbar: Stromausfälle dauern oft bis zu 18 Stunden – darunter leiden dann nicht nur Privatpersonen, sondern auch die Wirtschaft des Landes. Bislang wird notdürftig versucht, die Versorgung mit Dieselgeneratoren aufrecht zu halten. Aber: Diesel ist teuer und schlecht verfügbar, weshalb es andere Lösungen braucht. Photovoltaik in Kombination mit Speichersystemen sind eine sinnvolle Option.

Das kalifornische Cleantech-Unternehmen Tesla soll nun mit seinen Powerwall-Stromspeichern Abhilfe schaffen. Ein einjähriger Test zur Notstromversorgung an Mobilfunkmasten ist so positiv verlaufen, dass nun 520 weitere Powerwalls der zweiten Generation installiert werden sollen. Auftraggeber ist Econet Wireless, einer der Mobilfunkanbieter Simbabwes und das Unternehmen hinter dem beliebtesten mobilen Bezahlsystem des Landes, EcoCash.

Notstromversorgung: Zwei Powerwalls pro Basisstation

Pro Basisstation sind nun zwei Powerwalls vorgesehen, also können 260 solcher Masten versorgt werden. Allerdings verfügt Econet über 1.300 Basisstationen im Land – was dazu führen dürfte, dass noch mehr Stromspeicher für die Notstromversorgung eingesetzt werden. Zwei Powerwalls sollen jeweils von Photovoltaikmodulen geladen werden und die Basisstation im afrikanischen Staat für 10 Stunden ohne Sonnenschein betreiben können.

Notstromversorgung von Basisstationen mit der Tesla Powerwall 2

Gelingt die Versorgung in dem südafrikanischen Land, ist auch eine Ausweitung auf Regionen in Sambia und die Demokratische Republik Kongo denkbar. Tesla arbeitet nach eigenen Angaben mit mehreren Telekommunikationsunternehmen weltweit zusammen, um die Kombination PV mit Speicherung in Regionen mit instabiler Stromversorgung einzusetzen.

In Europa werden Mobilfunkmasten ebenfalls zunehmen mit eigener Versorgung – beispielsweise mit kleinen Brennstoffzellensystemen der Cleantech-Unternehmen Siqens oder Sunfire Fuel Cell – ausgestattet.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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