PET-Upcycling: Ioniqa nimmt 10-Kilotonnen-Anlage in Betrieb

Niederländisches Cleantech-Unternehmen Ioniqa Technologies macht aus PET-Kunststoffen wertvolle Ressourcen für neues PET in jungfräulicher Qualität.

Wenn es darum geht, die eigene Wirtschaft mit Hilfe von Technologien in eine Kreislaufwirtschaft zu verwandeln, sind die Niederlande weltweit vorne mit dabei. Ein Beleg dafür ist die jetzt eröffnete industrielle Anlage des Cleantech-Unternehmens Ioniqa zum PET-Upcycling. Wie angekündigt ist die erste kommerzielle Anlage auf 10.000 Tonnen ausgerichtet.

Mit der Inbetriebnahme trage Ioniqa nun weltweit am meisten dazu bei, den Kreislauf für PET-Kunststoffe zu schließen. Dabei würden aus allen Arten von PET-Kunststoffen einschließlich Farb-PET auch hochwertige Rohstoffe für Lebensmittelverpackungen generiert. Dadurch können fossile Rohstoffe wie Öl ersetzt werden. PET-Upcycling ist bislang ein Novum – gerade auch das Upcycling farblicher Kunststoffe.

Im Sommer sollen nun die ersten Chargen von PET-Kunststoffabfällen in der 10-Kilotonnen-Anlage aufgenommen und verarbeitet werden. Weitere Verfeinerungen sollen im Laufe des Jahres die optimale Betriebskapazität sicherstellen.

Ioniqa ist ein Spin-off der Technischen Universität Eindhoven (Niederlande), das sich auf die Wertschöpfung aus Kunststoffabfällen durch den Einsatz seiner proprietären Rundtechnologie spezialisiert hat. Mit einem kostengünstigen Verfahren ist Ioniqa in der Lage, den Kreislauf für Kunststoffe zu schließen, angefangen bei PET-Kunststoffen. Diese mehrfach preisgekrönte Innovation verwandelt alle Arten und Farben von PET-Abfällen in wertvolle Ressourcen für neues PET in nach eigenen Angaben „jungfräulicher Qualität“. Upcycling-Prozesse für andere Arten von Kunststoffen werden erforscht und sollen in naher Zukunft eingeführt werden.

PET-Upcycling-Verfahren für Biokunststoffe

Aus Sicht von Ioniqa ist die Zukunft von Kunststoffverpackungen durch das PET-Upcycling-Verfahren jedenfalls positiv – auch, weil das Cleantech-Unternehmen das Verfahren unter anderem auch auf Kunstfasern und Biokunststoffe anwenden möchte. „Dies wird letztendlich dazu beitragen, dass wir für die zukünftige Generation eine saubere und gesündere Umwelt schaffen“, ist sich CEO Tonni Hooghoudt sicher.

Die konsequente Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft könnte den Ressourcenverbrauch der Weltbevölkerung entscheidend reduzieren. Insbesondere würden Müllhalden aus Elektroschrott, Plastik im Meer oder weggeschmissene Lebensmittel der Vergangenheit angehören. Technologien wie die von Ioniqa unterstützen die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft und sind daher ungemein wichtig.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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