Schlüsseltechnologie für European Green Deal: EU investiert in Electrochaea

EU-Innovationsrat investiert 17,5 Millionen Euro in das biologische Methanisierungs-Verfahren des Münchener Cleantech-Startups.

Es ist eine Art europäischer Ritterschlag für das Münchener Cleantech-Startup Electrochaea: Der EU-Innovationsrat investiert 17,5 Millionen Euro in die saubere Technologie des Unternehmens – und bezeichnet die biologische Methanisierung als „Schlüsseltechnologie für die Realisierung des European Green Deal“. Insgesamt hat der Europäische Innovationsrat rund 300 Millionen Euro an mehr als 60 Cleantech-Startups vergeben.

Die Liste aller Cleantech-Startups, in die der EU-Innovationsrat aktuell investiert hat, um die European Green Deal Goals zu erreichen, erhalten Sie nach Registrierung für unseren kostenlosen Newsletter:

Electrochaea – aufmerksame Cleanthinking-Leser wissen das – entwickelt eine Power-to-Gas-Technologie auf biologischer Basis. Das Cleantech-Startup nutzt Mikroorganismen zur Umwandlung von CO2 und Wasserstoff in Biomethan. Dazu wurden Bioreaktoren entwickelt. Die Wandlung in grünes Gas dient langfristig zur Speicherung erneuerbarer Energien.

Das frische Kapital des EU-Innovationsrates will Electrochaea dazu nutzen, um die erste 10-Megawatt-Anlage zu errichten. Dazu gab es von der EU einen Zuschuss von 2,5 Millionen Euro und eine Kapitalbeteiligung von 15 Millionen Euro.

In seiner Begründung bestätigt der Europäische Innovationsrat erstmals und in aller Deutlichkeit, dass Europa nachhaltige Speicherlösungen für erneuerbare Energien braucht und Grünes Gas für eine nachhaltige, zuverlässige und flächendeckende Energieversorgung unabdingbar ist.

Dr. Doris Hafenbradl, CTO von Electrochaea

Electrochaea erfüllt diese Vorgabe gleich dreifach: Neben der Langzeitspeicherung von erneuerbarer Energie und der Produktion von Biomethan, trägt die biologische Methanisierung auch zur Reduktion des CO2-Fußabdrucks bei, da sie von verschiedenen industriellen Quellen emittiertes CO2 nutzt.

2.000 Unternehmen bewarben sich um EIC Accelerator

Insgesamt bewarben sich mehr als 2.000 europäische Unternehmen im Rahmen des Pilotprogramms „EIC Accelerator“. Electrochaea zählt zu den 64 ausgewählten Startups und mittelständischen Unternehmen, die mit ihren Projekten überzeugen konnten.

Das EIC Accelerator-Programm ist Teil des EU-Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizon 2020“. Es richtet sich an Existenzgründer und KMUs, die sich um Zuschüsse oder Mischfinanzierungen aus Zuschüssen und Eigenkapitalhilfen bewerben können. Seit diesem Jahr stehen rund 300 Millionen Euro für Einreichungen zur Verfügung, die den
Green Deal voranbringen.

Der Europäische Innovationsrat würdigt ausdrücklich Expertise, Diversität und Motivation unseres Teams als wichtige Faktoren unserer Erfolgsgeschichte im Realisieren von industriellen Pilotanlagen und der Bildung strategischer Partnerschaften mit Schlüsselakteuren.

Dr. Doris Hafenbradl, CTO von Electrochaea

Mehr zum European Green Deal gibt es hier nachzulesen.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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