Solarenergie Reloaded: Meyer Burger produziert in Bitterfeld und Freiberg

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Kurz vor der Hauptversammlung morgen gibt Meyer Burger künftige Standorte für Zell- und Modulproduktion bekannt.

Die Renaissance der Solarenergie in Deutschland wird immer konkreter: Der Schweizer Maschinenbauer Meyer Burger, der sein Geschäftsmodell ändert, hat Standorte an traditionsreichen Orten für seine Solarmodulfertigung ausgewählt. Meyer Burger kommt nach Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt), wo auch Hanwha Q-Cells beheimatet ist, und nach Freiberg in Sachsen – wo einst Solarworld seinen Sitz hatte. Ein weiterer Nachbar ist demnächst der Batteriehersteller Farasis Energy.

Um bereits im kommenden Jahr mit der Fertigung von 400 Megawatt Solarzellen und 400 Megawatt Solarmodulen mit Heterojunction-Technologie beginnen zu können, wurde darauf geachtet, auf bestehende Infrastrukturen und Fachkräfte zurückgreifen zu können. Der Start der Produktion ist für das erste Halbjahr 2021 vorgesehen, teilte Meyer Burger heute in einer Adhoc-Mitteilung mit.

Wir freuen uns sehr darauf, zwei der traditionsreichsten Solarstandorte Europas wiederzubeleben und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Dass wir bestehende Infrastrukturen und die hohe Fachkompetenz in den Regionen nutzen können, ist eine bewusste strategische Entscheidung, die uns kurze Hochlaufzeiten und eine hohe Produktqualität ermöglichen.»

Gunter Erfurt, CEO von Meyer Burger

In Sachsen-Anhalt mietet sich Meyer Burger dort ein, wo einst der Solarzellenhersteller Sovello seinen Sitz hatte., Der Mietvertrag ist dem Vernehmen nach langfristig und kostengünstig ausgelegt. Insgesamt stehen dort 27.000 Quadratmeter zur Verfügung – möglicherweiee sogar mehr. Dort wird Meyer Burger seine neuesten Produktionsmaschinen nutzen, um hocheffiziente Solarzellen mit der proprietären Heterojunction-Technologie herzustellen.

In Freiberg, knapp 150 Kilometer entfernt, werden die Hocheffizienz-Zellen zu SmartWire-Modulen weiterverarbeitet. „Mit Meyer Burger gibt es dann wieder einen Anbieter von technologisch führenden Solarzellen Made in Europe“, sagte Gunter Erfurt. „Fast alle in Europa gefertigten Solarmodule enthalten heutzutage Zellen, die aus Asien kommen.“

Meyer Burger nutzt Anlage von Solarworld

Die SmartWire-Module wird Meyer Burger in einer Produktionsanlage des ehemaligen Solarworld-Konzerns fertigen. Bis heute ist es nach Angaben des Cleantech-Unternehmens die größte und modernste Anlage ihrer Art in Europa. Auf rund 19.000 Quadratmetern bestehen auch hier gute Voraussetzungen für die Umrüstung und Anpassung der bestehenden Infrastruktur und der hochautomatisierten Modulfertigungslinien.

Die Anlage verfügt heute über eine jährliche Nominalkapazität von mehr als 600 Megawatt, die mit neuen Technologien auf mehr als 800 Megawatt erhöht werden kann. Zusätzlich erwirbt Meyer Burger am ehemaligen Solarworld-Standort Freiberg das moderne Logistik- und Distributionszentrum (14.000 Quadratmeter), das den Aufbau einer effizienten Vertriebsstruktur infrastrukturell absichert.

Nach dem Anfahren der Produktion in 2021 soll der weitere Ausbau auf 5 Gigawatt erfolgen. Meyer Burger will Solarmodule der nächsten Generation fertigen, die mehr Leistung pro Fläche und einen wesentlich höheren Energieertrag gegenüber der aktuellen Standardtechnologie haben.

Die Erschließung der beiden Standorte durch Meyer Burger setzt die erfolgreiche Umsetzung der am 19. Juni 2020 angekündigten geplanten ordentlichen Kapitalerhöhung mit einem angestrebten Bruttoerlös von 165 Millionen Schweizer Franken voraus. Dafür benötigt das Unternehmen die Zustimmung der Aktionäre im Rahmen einer außerordentlichen Generalversammlung am morgigen 10. Juli 2020.

Der Vollzug der Transaktion wird dann bis Ende Juli erwartet. Weiterhin muss die Gläubigerversammlung der Solarworld Industries GmbH dem Kaufvertrag bezüglich der Gebäude in Freiberg noch zustimmen. Solarenergie Reloaded ist ein hervorragendes Signal für den Standort Deutschland – und den schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien nach dem Kohleausstieg.

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