Stromspeicher: Kurzzeitspeicher sparen ab 2030 richtig Geld

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In der Debatte um die angebliche „Systemrelevanz“ von konventionellen Kraftwerken begrüßt Younicos die jetzt veröffentlichte Studie „Systemdienstleistungen 2030“ der Deutschen Energieagentur (dena). Die Studie zeigt: Schon bei einem Jahresanteil von 35 Prozent erneuerbarer Energien werden inflexible Kohlekraftwerke zum Bremsklotz und Kostentreiber der Energiewende, während leistungsfähige Kurzzeitspeicher gemeinsam mit Erneuerbaren eine sichere und stabile Stromversorgung garantieren können.

dena Studie SystemdienstleistungenBerlin / Cleantech & Stromspeicher News. Kurzzeitspeicher gleichen Schwankungen im Stromnetz deutlich schneller, genauer und insgesamt effizienter aus als konventionelle Erzeuger. Schon ab 2030 spart das jährlich fast eine Viertelmilliarde Euro. Dazu erklärt Clemens Triebel, Gründer und technischer Vorstand des Berliner Cleantech-Unternehmens Younicos:

„Die dena-Zahlen ermöglichen uns, endlich eine rationale technische Debatte über den besten Weg in ein erneuerbares Energiesystem. Sie machen deutlich: Wenn wir die Energiewende erfolgreich umsetzen und bezahlbar halten wollen, müssen wir das alte fossil-nukleare System in dem Maße zurückfahren in dem wir das erneuerbare System größer machen. Leistungsfähige Speicher, die kurzzeitige Schwankungen im Stromnetz ausgleichen, sind dazu der entscheidende Hebel:

Jedes Megawatt an installierter Batterieleistung ersetzt das Zehnfache an sonst für die stabile Stromversorgung benötigter konventioneller Kraftwerksleistung. Das entlastet unsere Netze und spart Kosten.“

Nach der Studie würde die Installation von Batteriespeichern mit einer Leistung von insgesamt 551 Megawatt jährlich 241,6 Millionen Euro gegenüber der bisherigen, konventionellen Systemführung sparen.

Triebel weiter: „Die Studienergebnisse sind eindeutig: Wir müssen heute – im Jahr 2014 – die richtigen Weichen stellen, denn in wenigen Jahren muss der Systemumbau bereits abgeschlossen sein. Es ist nicht einzusehen, dass die hohen Kosten, die fossile Kraftwerke durch ihre Inflexibilität verursachen, auf die Allgemeinheit abgewälzt werden, und sich dadurch effizientere Technologien nicht durchsetzen.

Die dena-Studie wurde von der ef Ruhr durchgeführt. RWE Deutschland AG und Statkraft Markets GmbH nahmen als Gäste beratend teil. Als Mitträger der Studie waren neben der Younicos AG folgende Unternehmen in der Projektsteuerungsgruppe vertreten: 50Hertz Transmission GmbH, ABB AG, Amprion GmbH, BELECTRIC Solarkraftwerke GmbH, E.DIS AG, EnBW Regional AG, ENERCON GmbH, EWE NETZ GmbH, Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH, N- ERGIE Netz GmbH, SMA Solar Technology AG, TenneT TSO GmbH, TransnetBW GmbH, Westnetz GmbH.

Younicos errichtet derzeit für den Schweriner Ökostromanbieter WEMAG den europaweit ersten kommerziellen Batteriepark. Schon ab Mitte 2014 wird der Großspeicher mit einer Leistung von 5 Megawatt und mit einer Kapazität von 5 Megawattstunden die Netzfrequenz im windreichen West-Mecklenburg stabilisieren.

Zudem errichtet das auf die wirtschaftliche und technische Netzintegration Erneuerbare spezialisierte Berliner Unternehmen den derzeit größten intelligenten Netzspeicher Europas. Das vollautomatisierte 6 Megawatt/10 Megawattstunden Smarter Network Storage (SNS) Batteriekraftwerk wird am Umspannwerk in Leighton Buzzard nordöstlich von London installiert. Es wird hauptsächlich zur Frequenzregelung eingesetzt, spart aber durch Lastverschiebungen zusätzlich Netzausbauausgaben von über 6 Millionen Britischen Pfund.

Die Studie der dena ist hier zu finden: https://www.dena.de/projekte/energiesysteme/dena-studie-systemdienstleistungen-2030.html

(Dieser Beitrag erschien am 13.2.2014 auf CleanThinking.de)

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1 Kommentar
  1. Um diese Transformation zu ermöglichen und die Anzahl der ‚must run‘ Kraftwerke endlich zu reduzieren, müssen dringend Marktmechanismen geschaffen werden die es endlich ermöglichen Geld mit dem Speichern von Strom verdienen zu können !

    Im Moment ist das Gegenteil der Fall, die Stromspeicher müssen den aufgenommenen Strom sogar noch versteuern, selbst wenn er unmittelbar danach sofort wieder ins Netz gespeist werden sollte.

    Diese Hürde wurde zwar jetzt für große Pumpspeicher abgeschafft, für kleine, dezentrale Speicher auf Verteilnetzebene gilt dieser Unsinn aber nach wie vor. Man wird den Eindruck nicht los dass derzeit alles getan wird um die Macht der Betrieber der ‚must run‘ Kraftwerke nicht zu schmälern. Ein Schelm, wer arges dabei denkt ……

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