Transformation bei BASF: Raus aus Abgaskatalysatoren, rein in Batteriematerialien und Recycling

Chemie-Unternehmen investiert bis zu 4,5 Milliarden Euro in Geschäftsfeld Batteriematerialien und Recycling.

Die Transformation der Automobilindustrie mit dem Übergang zur elektrifizierten Mobilität ist auch beim Chemie-Konzern BASF aus Ludwigshafen sicht- und spürbar. Das Unternehmen gab bekannt, den eigenen Fokus auf Batteriematerialien und das Recycling von Akkus zu verstärken, verbunden mit Investitionen von bis zu 4,5 Milliarden Euro bis 2030. Im Gegenzug wird BASF eine separate Einheit für Abgaskatalysatoren schaffen – und damit einen nächsten Schritt in Richtung Ausstieg aus der alten, fossilen Antriebstechnologie vornehmen.

Mit der neuen, eigenständigen Organisationsstruktur soll das Geschäft auf die anstehenden Veränderungen am Markt für Verbrennungsmotoren vorbereitet und zukünftige strategische Optionen ermöglicht werden. Die neue Einheit wird weiterhin global an rund 20 Produktionsstandorten mit über 4.000 Mitarbeitenden tätig sein. Der Ausgliederungsprozess soll im Januar 2022 starten und voraussichtlich bis zu 18 Monate dauern.

Als eigenständige rechtliche Einheit wird BASF Automotive Catalysts and Recycling ihren Hauptsitz in Iselin, New Jersey, haben und von Dirk Bremm als CEO geführt werden. Die Ausgliederung eröffnet BASF die Chance, schneller auf Kundenwünsche einzugehen, und das aller Wahrscheinlichkeit nach schrumpfende Geschäft in Zukunft möglicherweise mit Partnern zusammenzulegen. Ein perspektivischer Ausstieg aus der Katalysatoren-Fertigung sozusagen.

Quasi im Gegenzug wird sich BASF als Reaktion auf die größte Transformation in der Geschichte der Automobilindustrie verstärkt auf das Angebot im Bereich Elektromobilität konzentrieren. „BASF positioniert sich als führender Anbieter von innovativen und nachhaltigen Kathodenmaterialien mit umfassenden Produktionskapazitäten in Asien, Europa und Nordamerika“, so Dr. Peter Schuhmacher, Leiter des BASF-Unternehmensbereichs Catalysts. „Die kürzlich veröffentlichte langfristige Strategie für Batteriematerialien zeichnet einen ambitionierten Wachstumsplan für Batteriematerialien und Dienstleistungen für Basismetalle. Für das Jahr 2030 wird ein Umsatz von über sieben Milliarden Euro angestrebt. Zur Umsetzung dieses Wachstumsplans geht BASF zwischen 2022 und 2030 von Investitionen in Höhe von 3,5 bis 4,5 Milliarden Euro in Batteriematerialien aus.“

Mit diesem strategischen Fokus auf Batteriematerialien und der Neuaufstellung des Geschäfts mit Abgaskatalysatoren wird BASF ihren Kunden aus der Automobilindustrie weiterhin nachhaltige und innovative Lösungen anbieten. BASF betreibt unter anderem ein Kathodenwerk in Brandenburg.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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