
Vermarktung flexibler Lasten bringt zusätzliche Erlöse für Unternehmen
Um in Zukunft auf die schwankende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien reagieren zu können, ist eine Flexibilisierung der Stromnachfrage notwendig. Dazu können insbesondere Unternehmen beitragen, indem sie ihren Stromverbrauch flexibel gestalten. Sie können durch die überbetriebliche Vermarktung flexibler Lasten (Demand Response) auch Geld verdienen. Darauf verweist die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) in einer neuen Publikation, die Unternehmen bei der Abschätzung und Erschließung ihrer Potenziale beim Lastmanagement unterstützt.
Cleantech & Demand Response / Berlin. Im Rahmen der neuen Abschaltverordnung können stromintensive Unternehmen Lasten ab 50 MW vermarkten. Aber auch kleinere flexible Lasten von 500 kW können je nach Verfügbarkeit und Schalthäufigkeit bis zu 40.000 Euro pro Jahr auf dem Regelenergiemarkt erzielen. In Deutschland besteht in Industrie und Gewerbe ein technisches Potenzial für Lastverlagerung von rund 7 GW. „Lastmanagement wird in Zukunft einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der Energiewende leisten. Es hilft, Erzeugungs- und Nachfrageschwankungen auszugleichen, wertvolle Ausgleichs- und Regelenergie bereitzustellen und perspektivisch überlastete Netzabschnitte zu entlasten. Gleichzeitig bietet es Unternehmen die Chance, Energiekosten zu senken und Erlöse zu generieren“, betont dena-Bereichsleiterin Annegret-Cl. Agricola.
Das dena-Handbuch „Lastmanagement. Vermarktung flexibler Lasten: Erlöse erwirtschaften – zur Energiewende beitragen“ bietet Übersichten und Checklisten für den Aufbau eines betrieblichen Lastmanagements und stellt praktische Beispiele aus Industrie und Gewerbe vor. Das Handbuch kann gegen eine Gebühr von 19,50 Euro netto unter b2b.dena.de
bestellt werden. Die Inhalte des Handbuchs wurden von der dena im Austausch mit Branchenexperten im Rahmen des dena-Arbeitskreises Lastmanagement entwickelt.
Flexibilisierung der Wertschöpfungskette erforderlich
Das Stromversorgungssystem in Deutschland beruhte in der Vergangenheit auf dem Prinzip, dass die Stromerzeugung dem Verbrauch folgt und so die Stabilität des Stromnetzes gewährleistet bleibt. Bisher tragen insbesondere der konventionelle Kraftwerkspark und Pumpspeicherwerke dazu bei, Schwankungen der Nachfrage sowie bei der Stromerzeugung aus Sonnen- und Windenergie auszugleichen. Für die Integration zunehmender Anteile fluktuierender erneuerbarer Energien wird eine Flexibilisierung der gesamten Wertschöpfungskette erforderlich.
Der Ausbau der Stromnetze, ein zunehmender Einsatz von Energiespeichern und die Flexibilisierung der Erzeugungs- sowie der Nachfrageseite sind hierfür wichtige Bausteine. Mit Lastmanagement können Unternehmen einen Beitrag dazu leisten, die Nachfrage flexibler zu gestalten, und gleichzeitig zusätzliche Erlöse erwirtschaften.
Das Projekt „Effiziente Energiesysteme – Information und Dialog für eine zukunftsfähige Energieversorgung“ ist eine Initiative der dena und wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Institutionen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden haben die Möglichkeit, als Kooperationspartner am Projekt teilzunehmen. Kooperationspartner des Projekts für das Fachmodul Lastmanagement ist die Capgemini Deutschland GmbH.
Weitere Informationen zum Projekt und dem Thema Lastmanagement unter www.effiziente-energiesysteme.de.