Volvo-Tochter investiert in Brennstoffzellen-Fertigung in Sachsen-Anhalt

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Die Technologie der Brennstoffzelle gilt in verschiedenen Branchen und im Rahmen der Energiewende als zukunftsweisend. Aus diesem Grund arbeiten zahlreiche Unternehmen daran, Brennstoffzellen weiter zu entwickeln, um sie letztendlich für den Massenmarkt bezahlbar zu gestalten. Eine eben bekannt gewordene deutsch-schwedische Kooperation von Powercell und EMB verfolgt genau dieses Ziel.

Clipboard01Cleantech News/ Barleben, Göteborg. Das Göteborger Unternehmen PowerCell Sweden AB und die Elektromotoren und Gerätebau Barleben GmbH (EMB) haben eine Absichtserklärung zur Kooperation unterzeichnet. Man verfolgt das Ziel, ein gemeinsames Unternehmen zur Entwicklung, Fertigung und Vermarktung von Brennstoffzellen zu gründen. Beide Parteien erklärten im Beisein der sachsen-anhaltinischen Ministerin für Wissenschaft und Wirtschaft Prof. Dr. Birgitta Wolff (CDU) ihre Absicht der längerfristigen Zusammenarbeit. Ein Anwendungsgebiet könnte die Bordnetzversorgung mit Brennstoffzellen sein. PowerCell ist eine Volvo-Tochtergesellschaft.

Es soll ein Joint-Venture Unternehmen in Barleben entstehen, das derzeit noch keinen konkreten Namen trägt. Fest steht, dass die Verträge bis Ende 2012 unterzeichnet und 51% der Unternehmensanteile von der EMB gehalten werden sollen. Von der Kooperation werden beide Seiten zu gleichen Teilen profitieren können: Das Know-How der gut ausgebildeten deutschen Arbeitskräfte und der Stand der technologischen Entwicklung von PowerCell sollen die Brennstoffzelle als Energieversorger in einen neuartigen Fokus rücken.

Weitere Kooperationen

Die Zusammenarbeit zwischen PowerCell und EMB ist nicht die erste grenzüberschreitende Kooperation im Rahmen der Brennstoffzellenentwicklung. Ein aktuelles Beispiel in diesem Zusammenhang ist das Zusammenrücken des japanischen Elektronikherstellers Panasonic mit Viessmann. Der führende Hersteller für Heiztechnik-Systeme möchte gemeinsam mit dem japanischen Partner KWK-Kraftwerke entwickeln und produzieren, die für den Massenmarkt erschwinglich sind.

Brennstoffzellen noch zu teuer

Das die angestrebte Wirtschaftlichkeit für den Massenmarkt jedoch oft noch nicht erreicht ist, erklärte kürzlich ein Vertreter einer anderen Branche: Der weltweit größte Autohersteller Toyota ist überzeugt, dass Elektroautomobile mit Brennstoffzellenantrieb noch einen langen Weg vor sich haben, um von der breiten Masse genutzt werden zu können. Nach Einschätzungen von Toyota würde ein mit Brennstoffzelle ausgestattetes Elektroauto derzeit rund 100.000 Euro kosten. Dieser Preis müsse um 30 bis 40 Prozent gesenkt werden, um durchschlagende Marktakzeptanz zu erfahren, erklärte Toyota der WirtschaftsWoche.

Es bleibt: Diskussions- und Forschungsbedarf

Um sich schwerpunktmäßig der Brennstoffzellentechnologie zu widmen, treffen sich Fachleute am 23. Oktober 2012 zum Sächsischen Forum für Brennstoffzellen und Energiespeicher in Leipzig (Weiterführende Infos: www.bz-sachsen.de). Da neben kommerziellen Aspekten auch wissenschaftliche und technische Fragen eine Rolle spielen, werden neben Fachleuten auch Forscher erwartet, die das Forum als Kommunikations-, Präsentations- und Informationsplattform nutzen. Zudem soll durch die Tagung eine gesamtdeutsche Vernetzung im Bereich der Systementwicklung vorangetrieben werden.

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