Wasserstoff-Pedelec: Pragma Industries startet Serienfertigung

Das Wasserstoff-Pedelec alpha 2.0 hat eine Reichweite von 100 Kilometern / Angebot zunächst für Flotten und Kommunen

Der französische Brennstoffzellen-Spezialist Pragma Industries hat mit dem Alpha 2.0 ein Wasserstoff-Pedelec entwickelt, das nun für Flotten und Kommunen in Serienproduktion geht. Das leichte Elektrorad hat eine Reichweite von 100 Kilometern und wiegt deutlich weniger als ein klassisches E-Bike oder Pedelec mit Lithium-Ion-Batterie. Der Haken vorerst: Die Ladestationen und das Alpha 2.0 sind derzeit noch zu teuer für den Endverbraucher.

Pedelec News / 18.1.2018. Für Flottenbetreiber, die die Investitionen refinanzieren können, ist das besondere Wasserstoff-Pedelec aus Frankreich definitiv eine Alternative. Das Alpha 2.0 ist das erste mit Wasserstoff betriebene E-Bike, das nun in Serie produziert wird. Andere Konzepte gab es bereits in der Vergangenheit – diese führten bislang aber nicht zur Massenfertigung.

Pragma Industries möchte zunächst Flottenbetreiber und Kommunen beliefern, dadurch den Preis senken und anschließend auch Endkunden erreichen, die ein Premium-Zweirad erwerben möchten. Bislang wurden 60 Räder an französische Kommunen verkauft. Das Alpha 2.0 kostet derzeit 7.500 Euro, die Ladestation allerdings 30.000 Euro, berichten Medien (via Reuters).

Das Alpha 2.0 bekommt einen Elektromotor Brose 36V spendiert und unterstützt bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h mit 250 Watt. Die Brennstoffzelle ist eine 150 Watt PEM-Brennstoffzelle. Pragma Industries ist auf Brennstoffzellen beispielsweise für militärische Zwecke spezialisiert.

Wasserstoff-Pedelec, das nur Wasser braucht, in Entwicklung

Für die Reichweite von 100 Kilometern braucht das Wasserstoff-Pedelec einen Zwei-Liter-Tanehk mit Wasserstoff. Ein Kilo Wasserstoff enthält die 600-fache Energiemenge im Vergleich zu Batterien. In diesem Jahr sollen 150 Wasserstoff-Pedelecs produziert werden. Interesse gibt es aus Norwegen – wen wundert es -, aus den USA, Spanien, Italien und Deutschland. Pragma Industries arbeitet auch an einem Rad, das lediglich Wasser benötigt und es an Bord des Rades in wasserstoff verwandelt. Dabei wird auf die chemische Reaktion von Wasser mit Aluminium oder Magnesium-Pulver zurückgegriffen, um Wasserstoff als Gas zu produzieren.

Die Entwicklung des besonderen Pedelecs zeigt, dass Wasserstoff für Mobilität immer häufiger in Frage kommt. die Zukunft wird also eine Mischung aus Wasserstoff-Mobilität, Elektromobilität und synthetischen Kraftstoffen für klassische Verbrennungsmotoren bringen. Die Angebote werden vielfältiger und unterschiedlicher. Die Dynamik, die sich hier gerade in ganz vielen Sektoren abzeichnet, ist atemberaubend.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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