XCIENT Fuel Cell: Hyundai bringt 7 Brennstoffzellen-LKW zu Schweizer Kunden

Hyundai will 1.600 schwere Nutzfahrzeuge auf Basis von Wasserstoff bis 2025 ausliefern.

Die Verkehrswende, weg von fossilen Kraftstoffen, geht Schritt für Schritt voran. Während Hyzon Motors und einige andere Hersteller sich global aufstellen, hat die Hyundai Motor Company die ersten 50 Brennstoffzellen-LKW vom Typ XCIENT Fuel Cell in die Schweiz ausgeliefert. Das schwere Nutzfahrzeug auf Wasserstoff-Basis hat einen 36-Tonnen-Anhängerzug. Neben dem Eintritt in die Märkte Europas plant Hyundai auch, in Nordamerika und China Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzelle auszuliefern.

Hyundai hat jetzt in Luzern die ersten sieben Serien-Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge XCIENT Fuel Cell an die Schweizer Kunden ausgeliefert. Zu den Abnehmern gehören u.a. die Supermarktkette COOP, das Logistik-Unternehmen Galliker Transport & Logistik oder Migros. In den kommenden Wochen sollen 50 Einheiten des schweren Nutzfahrzeugs in der Schweiz an Kunden übergeben werden.

Die Auslieferung der ersten XCIENT Fuel Cell steht für den Eintritt von Hyundai in den europäischen Nutzfahrzeugmarkt, bevor das Unternehmen in die nordamerikanischen und chinesischen Nutzfahrzeugmärkte expandieren möchte. Mit den ersten sieben Einheiten des XCIENT Fuel Cell werden die Kunden Waren und Güter in der ganzen Schweiz transportieren und dabei ausschließlich Wasserdampf ausstoßen. Hinter der Markteinführung in der Schweiz steht ein vollständiges Ökosystem mit grünem Wasserstoff.

Um das wachsende Wasserstoff-Ökosystem zu unterstützen arbeitet Hyundai mit einem Geschäftsmodell, das den Aufbau eines flächendeckenden Tankstellennetzes in der Schweiz mit einschließt. Damit lassen sich nicht nur die neuen Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge (350 bar), sondern auch Personenwagen mit Wasserstoff-Elektroantrieb betanken (700 bar). Somit plant Hyundai die Sektorenkopplung der verschiedenen Energielieferanten, um alle Player in die Wasserstoff-Wertschöpfungskette einzubinden.

Besonders schnell geht diese Expansion allerdings nicht voran: Bis 2025 sollen erst 1.600 schwere Nutzfahrzeuge an die Kunden übergeben werden. Bis 2030 werden die Stückzahlen dann größer.

Dabei schafft der südkoreanische Autobauer deutlich größere Produktionskapazitäten für den XCIENT Fuel Cell: Bis Ende 2021 sollen 2.000 Einheiten produziert werden können. Der Ausbau der Produktionskapazitäten löst eine Investition von 1.3 Milliarden US-Dollar aus, in Ergänzung zu den bereits angekündigten 6.4 Milliarden US-Dollar, mit dem Hyundai ein Wasserstoff-Ökosystem aufbaut und auch die Entwicklung der Wasserstoffgesellschaft fördert.

In den USA arbeitet Hyundai mit führenden Logistsikunternehmen zusammen, um sie mit schweren Serien-Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen zu beliefern. Hier wurde auch der mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betriebene HDC-6 Neptune Concept Class 8 vorgestellt. Für den nordamerikanischen Markt wird auch ein 6×4-Zugfahrzeug vorbereitet. Bis 2030 plant Hyundai in den USA den Einsatz von mehr als 12.000 Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen.

China: Eine Millionen BZ-Nutzfahrzeuge bis 2030

Hyundai arbeitet in China mit vielen Partnern zusammen. China will bis 2030 eine Million Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge auf den Markt bringen. Die Wasserstoff-Industrie in China wächst tendenziell. Den ersten Fokus legt Hyundai in China auf die wichtigsten Wasserstoffmärkte in Jin-jin-ji, im Yangtze-Flussdelta, wie auch in den Provinzen Guangdong und Sichuan.

Für China sind drei Typen von Wasserstoff-Elektro-Nutzfahrzeugen geplant. Bis 2022 steht ein mittelschwerer Truck bereit. In den folgenden Jahren kommen zwei schwere Nutzfahrzeuge, wovon eines spezifisch für den chinesischen Markt aufgebaut ist. Mit diesen Modellen plant Hyundai in China bis 2030 ein Volumen von 27.000 Fahrzeugen, bzw. Aggregaten.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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