EcoMotors: Erste Fabrik für opoc-Motoren entsteht in China

Lange war es verdächtig ruhig rund um das Cleantech-Unternehmen EcoMotors aus den USA, bei dem u.a. der Österreicher Prof. Peter Hofbauer einen effizienteren und leichteren Motor für Diesel- und Gasfahrzeuge entwickelt hat. Jetzt kommt wieder Bewegung in das u.a. von Khosla Ventures und Bill Gates finanzierte Unternehmen: In China soll die jetzt eine Fabrik für die opoc-Motoren entstehen. Mit einem Volumen von 100.000 Einheiten pro Jahr. Dafür hat sich Zhongding Power an EcoMotors in der Series D-Finanzierungsrunde beteiligt.

10. November 2015. Wie EcoMotors mitteilte, handelt es sich bei Zhongding Power um den bislang größten Kunden von EcoMotors. Es ist eine Tochter der Zhongding Group, einer der größten Player in China, wenn es um die Produktion von Autos geht. Das chinesische Unternehmen hat bereits 2010 eine Entwicklungsvereinbarung und 2013 eine Lizenzvereinbarung zur Entwicklung und Produktion der opoc-Motorentechnologie in China unterschrieben. Jetzt könnte der Aufbau der Fabrik in der Provinz Anhui unmittelbar bevorstehen.

Nach eigener Aussage bietet der opoc-Motor von EcoMotors das Potenzial, der weltweit effizienteste, kostengünstigste und leichteste Verbrennungsmotor zu sein. Der opoc-Motor genauso viel Energie liefern wie konventionelle Verbrennungsmotoren, dabei aber kleiner, leichter und damit kostengünstiger sein. Verglichen mit einem herkömmlichen Turbo-Diesel soll die Kraftstoffeffizienz um 15 Prozent gesteigert werden können.

Zhongding will den opoc-Motor an eine breite Range aus Kunden verkaufen. Anwendungsbereiche sehen die Chinesen und die Amerikaner aber nicht nur im Auto, sondern auch im Bereich Marine, Luftfahrt, Landwirtschaft etc. Letztlich überall dort, wo heute Gas- oder Diesel-Antriebe genutzt werden, möchte EcoMotors mit dem opoc-Motor eine bessere Antriebslösung bieten.

Ob die angesichts des Dieselgate-Skandals besonders in den Blickpunkt geratenen Abgaswerte des opoc-Motors ebenfalls besser sind, als die herkömmlicher Motoren, ist derzeit nicht mit Sicherheit zu sagen. Es wäre bemerkenswert, wenn ausgerechnet der frühere Volkswagen-Entwickler Peter Hofbauer nun dazu beitragen würde, den ins Gerede gekommenen Dieselmotor ein großes Stück sauberer zu machen. Es bleibt also spannend rund um EcoMotors…

(Dieser Artikel erschien am 10. November 2015).

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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