Cleantech-Unternehmen ecovolta will Brandrisiko von Elektroautos reduzieren

Sicherheitskonzept von ecovolta für Li-Ion-Batteriesysteme

Der ADAC hat kürzlich in einer Untersuchung festgestellt, dass Elektroautos grundsätzlich pannensicherer sind als Verbrenner. Das hat u.a. mit der reduzierten Menge der Bauteile zu tun, die weniger Verschleißrisiko als logische Konsequenz mit sich bringt. Trotzdem machen immer wieder Fotos und Video von brennenden Elektroautos die Runde. Das Cleantech-Unternehmen ecovolta will dieses Risiko nun durch sicherere Batteriepacks reduzieren.

Während der Energy Storage Europe 2019 zeigt ecovolta ein neues Sicherheitskonzept, dass die Wahrscheinlichkeit von Batteriebränden und Zellexplosionen im Bereich Elektromobilität vermindern soll. Ein Kernproblem, was das Löschen von brennenden Batteriesystemen so schwer macht, ist, dass sich die einzelnen kleinen Zellen nacheinander entzünden und so immer neue Brandherde entstehen können.

ecovolta, Schweizer Hersteller von Batteriesystemen, will diese Gefahr nun durch „Zellverbindungen aus elektrolytisch vernickeltem Kaltband“ reduzieren. Dadurch sollen schadhafte Zellen bei erhöhten Stromflüssen automatisch vom Rest des Batteriepacks trennen. Somit soll diese besondere Zellverbindung als zuverlässige Sicherung dienen.

Bei einer mechanischen Beschädigung eines Batteriepacks fließt zunächst ein hoher Strom durch die betroffene Stelle, die Temperatur steigt lokal an. Bei herkömmlichen Batterielösungen wird davon direkt die Zelle betroffen. Deren Materie dehnt sich rasant aus, Explosionen und Batteriebrände können die Folge sein.

ecovolta-Konzept: Zellverbindung schmilzt, beschäftigte Zelle wird isoliert

Bei Batteriesystemen von ecovolta steigt bei einer mechanischen Beschädigung die Temperatur hingegen lokal an der Zellverbindung. Diese schmilzt und trennt die beschädigte Zelle von den intakten Komponenten. Das übrige Pack bleibt funktionsfähig, lediglich seine Kapazität sinkt um den Wert der abgetrennten Zelle. Dies hätten umfangreiche Labortests nachgewiesen, so ecovolta.

ecovolta produziert Batteriesysteme in der Schweiz.

Das neue Sicherheitskonzept soll in allen Traktionsbatterien des Cleantech-Unternehmens zum Einsatz kommen. Kapazitäten reichen von zehn Wattstunden bis zu mehreren 100 Kilowattstunden sowie Spannungen 12-600 Volt. Das Konzept wird auch in der evoTractionBattery von ecovolta eingesetzt. Die standardisierte Traktionsbatterie erreicht ohne aktive Kühlung Energiedichten von 200 Wh pro Kilogramm.

ecovolta ist eine Division des Technologieunternehmens ecocoach AG und hat seinen Hauptsitz in Brunnen, wo sich auch das Fertigungswerk ecovolta Swissfactory befindet.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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