Francisco Pizarro: Europas größter Solarpark ist am Netz

Energieversorger Iberdrola setzt seine Erneuerbare-Energien-Strategie mit Francisco Pizarro konsequent um. Bereits 19.300 Megawatt in Bau oder in Betrieb.

Iberdrola setzt seine Erneuerbare Energien-Strategie konsequent fort. Jetzt ist Europas größter Solarpark Francisco Pizarro mit einer installierten Leistung von 590 Megawatt ans Netz gegangen. Dieses Kraftwerk versorgt somit 325.000 Haushalte mit erneuerbarem Strom. Damit hat der Energieversorger mehr als 19,3 Gigawatt Erneuerbare-Energien-Projekte in Bau oder Betrieb – Ziel sind zusätzliche 10 Gigawatt und 20.000 Jobs bis 2030.

Das Francisco Pizarro genannte Solarkraftwerk steht im Südwesten Spaniens. Ganz konkret zwischen den Gemeinden Torrecillas de la Tiesta und Aldeacentenera in der Region Extremadura. Seit August 2022 speist dieser Solarstrom ins spanische Stromnetz ein. Entwickler des Solarparks ist mit Iberdrola einer der ganz großen Anbieter erneuerbarer Energien in Europa und der Welt. Iberdrola hat seinen Hauptsitz in Bilbao.

Der Solarpark Francisco Pizarro kostete rund 300 Millionen Euro und kann 325.000 Haushalte in der Region mit erneuerbarem Solarstrom versorgen. Fast 1,5 Millionen Solarmodule sind installiert. Dadurch, so berechnet es Iberdrola, werden 150.000 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen vermieden. In der Region Extremadura hat Iberdrola langfristige Abnahmeverträge (Power Purchase Agreements) mit Industriepartnern geschlossen. Dazu zählen der Molkereiprodukthersteller Danone, der Pharmakonzern Bayer und der Getränkegigant PepsiCo.

Die frühzeitige Sicherung von Abnahmeverträgen wie im Beispiel von Europas größtem Solarpark Francisco Pizarro sorgt für Stabilität bei den Investitionen und helfen damit, die Stromversorgung von Großkunden sicherzustellen. Die genannten Industriepartner haben das Ziel, ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern, und auf saubere Technologien umzusteigen.

Iberdrola schützt einheimische Tierarten

Aus Sicht von Iberdrola ist der Solarpark Francisco Pizarro ein Beispiel für Projekte mit erneuerbaren Energien, die die Umwelt besonders respektieren. So gab es umfassende Maßnahmen zum Schutz einheimischer Tierarten in der Umgebung der Solaranlage. Eine solche Maßnahme ist ein System, das die Nutzung des Landes als Weide für die Schafzucht ermöglicht.

Während der Bauphase seit 2019 waren mehr als 1.500 Menschen am Entstehen des Solarparks beteiligt. Die Inbetriebnahme erfolgte nun plangemäß im Jahr 2022.

Spanischer Solarmarkt boomt

Diese Aktivitäten zeigen, dass der spanische Solarmarkt durch Ausschreibungen und eine Regierung, die auf Clean Energy setzt, boomt. Es ist ein gutes Signal für die Energieversorgung Europas, dass das Land mit den besten Voraussetzungen für große Photovoltaik-Kraftwerke diese Chance nun auch ergreift und konsequent ausbaut.

Iberdrola betreibt 19,3 Gigawatt erneuerbarer Energien und hat 14,3 Milliarden Euro für den Ausbau von Wind- und Solarparks sowie ein Programm für intelligente Netze bis 2025 vorgesehen. Das spanische Unternehmen plant bis 2025, allein in der Region Extremadura Photovoltaik mit einer Leistung von 2,8 Gigawatt zu installieren. Die Gesamtkosten liegen bei 1,7 Milliarden Euro.

Zubau von 39 Gigawatt Solarkapazität 2022

Nach Angaben des Branchenverbands SolarPower Europe wird die EU in diesem Jahr mit einem Zubau von rund 39 Gigawatt einen neuen Rekord bei der Solarkapazität aufstellen. Die erwarteten PV-Installationen würden die Rekordmarke von 27 Gigawatt Solarleistung aus dem Jahr 2021 übertreffen und auch wesentlich höher liegen als vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine erwartet worden war. Zu Beginn des Jahres lagen die Prognosen bei lediglich 29,9 Gigawatt Solarzubau.

Der Namensgeber des Solarparks, Francisco Pizarro, war nicht etwa ein Fußballspieler, sondern ein Conquistador aus Extremadura, der das Reich der Inka eroberte.

(Dieser Beitrag entstand ursprünglich am 8. Juni 2019, wurde am 11. August 2022 überarbeitet und erweitert)

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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