RWE setzt ersten GreenerTower von Siemens Gamesa in Offshore-Windpark ein

Turm für Windenergieanlagen wird durch umweltfreundlicheren Stahl weniger CO2-intensiv.

Siemens Gamesa hat heute den „GreenerTower“ vorgestellt, einen Turm für Windenergieanlagen aus umweltfreundlicherem Stahl. Die Stahlbleche sollen mindestens 63 Prozent weniger CO2 in der Produktion verursachen als herkömmlicher Stahl. Sie machen dabei circa 80 Prozent eines Stahlturms aus. Siemens Gamesa hat für den GreenerTower einen Qualifizierungsprozess für Zulieferer etabliert, der bei gleichen Stahleigenschaften und gleicher Qualität einen Emissionsstandard von maximal 0,7 Tonnen CO2-Äquivalente pro Tonne Stahl gewährleisten soll. Die durchschnittlichen Emissionen bei der Produktion einer Tonne Rohstahl liegen heute bei 1,91 Tonnen CO2-Äquivalente.

„Windkraft ist einer der Eckpfeiler der Energiewende. In den nächsten fünf Jahren sollen weltweit mehr als 600 Gigawatt an neuer Kapazität installiert werden. Wir wollen diese Transformation so nachhaltig wie möglich gestalten. Daher suchen wir kontinuierlich nach Möglichkeiten, unsere eigenen CO2-Emissionen weiter zu senken und bis 2040 auf Netto-Null zu reduzieren. Mit der Einführung des „GreenerTower“ geht Siemens Gamesa in der Windindustrie voran und kommt der Kreislaufwirtschaft wieder einen Schritt näher“, sagt Maximilian Schnippering, Leiter des Bereichs Nachhaltigkeit bei Siemens Gamesa.

Heute ist die Turmherstellung für mehr als ein Drittel aller CO2-Emissionen von Windenergieanlagen verantwortlich. Würden alle von Siemens Gamesa in einem Jahr installierten Türme gegen GreenerTower ausgetauscht werden, entspräche die jährliche Einsparung den Emissionen von 466.000 Autos. Der neue CO2-reduzierte Turm ist als Option für Onshore- und Offshoreprojekte verfügbar, die ab 2024 installiert werden.

Erster Auftrag für den GreenerTower

Der erste Auftrag für den „GreenerTower“ ist bereits abgeschlossen: RWE und Siemens Gamesa haben den Einsatz von 36 „GreenerTowers“ für das 1.000-MW-Offshore-Windkraftprojekt Thor in Dänemark vereinbart. Insgesamt sollen hier ab 2026 72 Offshore-Windenergieanlagen vom Typ SG 14-236 DD installiert werden.  

Sven Utermöhlen, CEO RWE Offshore Wind, sagt: „Offshore-Windkraftanlagen haben bereits heute eine der besten CO2-Bilanzen unter den Stromerzeugungstechnologien. Bei RWE sind wir fest entschlossen, auf Kreislaufwirtschaft und Netto-Null-Emissionen hinzuarbeiten. Wir testen bereits die weltweit ersten recycelbaren Rotorblätter von Siemens Gamesa unter realen Bedingungen. Mit dem GreenerTower in unserem Offshore-Windpark Thor übernimmt RWE nun erneut eine Vorreiterrolle und trägt dazu bei, den CO2-Fußabdruck von Windturbinen deutlich zu reduzieren.“

Die Salzgitter AG – die gerade mit ihrem SALCOS-Konzept für Furore sorgt – mit ihrem Walzwerk Ilsenburger Grobblech GmbH ist der erste Lieferant, der die Qualifizierung für den GreenerTower erreicht. Die verbesserte CO2-Bilanz gelingt erstens durch den verstärkten Einsatz von recyceltem Stahlschrott, indem Energie in den Herstellungsprozessen zweitens eingespart und drittens verstärkt auf erneuerbare Energiequellen gesetzt wird. Der Elektrolichtbogenofen etwa wird mit Ökostrom aus Offshore-Windprojekten gespeist. Die Einhaltung der Reduktionsziele wird unabhängig zertifiziert. 

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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