innogy will Offshore-Windpark Kaskasi vor Helgoland bauen

Offshore-Windpark Kaskasi mit 9-MW-Turbinen von Siemens Gamesa wird 400.000 Haushalte mit grünem Strom beliefern.

Mit dem Offshore-Windpark Kaskasi hat sich innogy SE dazu entschlossen, in den dritten Windpark auf See vor der deutschen Küste zu investieren: Kaskasi mit 342 Megawatt entsteht 35 Kilometer nördlich der Insel Helgoland und hat insgesamt einen Auftragswert von mehr als 500 Millionen Euro. Einer der wesentlichen Komponenten-Lieferanten ist Siemens Gamesa: Im Kaskasi-Windpark kommen Windturbinen zum Einsatz, die eine Leistung von bis zu neun Megawatt liefern können.

Die Windturbinen von Siemens Gamesa Renewable Energy sollen im dritten Quartal 2022 installiert werden. Der Rotodurchmesser liegt bei 167 Metern, wobei Blätter mit einer Länge von 81 Metern zum Einsatz kommen. Insgesamt werden 38 Offshore-Windturbinen vom Typ SG 8.0-167 DD Flex integriert.

Die Windturbinen und die Umspannanlage werden auf Monopile-Fundamenten der Firma Bladt Industries A/S errichtet. Seaway 7 wird im dritten Quartal 2021 beginnen die Fundamente mit einem innovativem Verfahren in moderaten Wassertiefen von 18 bis 25 Metern zu installieren. Die Vibrationsrammtechnik, das sogenannte „Vibro Pile Driving“, ist eine effiziente Alternative zur herkömmlichen Schlagrammtechnik.

Ein Forschungsprojekt unter Leitung von innogy SE hat gezeigt, dass dieses optimierte Installationsverfahren das Potenzial hat, Konstruktionszeiten und Geräuschemissionen zu verringern. Kaskasi wird weltweit als erster Windpark diese Vibrationsrammtechnik nutzen, um alle Monopile-Fundamente bis zur endgültigen Tiefe in den Meeresgrund zu treiben. Zur Vorbereitung der Bauarbeiten auf See wurden schon seismische Analysen durchgeführt.

Den Auftrag für die Lieferung der Komponenten, den Bau und die Inbetriebnahme der Offshore-Umspannstation hat innogy SE an Bladt Industries A/S vergeben. Das Offshore-Umspannwerk ist das Nervenzentrum des Windparks: Der von den einzelnen Windturbinen erzeugte Strom fließt hier zusammen und wird auf die notwendige Übertragungsspannung gebracht. Anschließend schickt der Netzbetreiber den Strom von der Umspannanlage über die bestehende Konverterplattform HelWin2 an Land.

Wartungsarbeiten an einem Offshore-Windpark in der Nordsee.

Die Windturbinen werden über 33-kV Unterseekabel mit verschiedenen Knotenpunkten und dann mit der Kaskasi-Umspannstation verbunden. Von Seaway 7 werden dazu rund 50 Kilometer Kabel verlegt. Produziert werden die Kabel von der Firma Twentsche Kabel Fabriek (TKF) aus den Niederlanden.

Der Windpark soll im Sommer 2022 ans Netz gehen, die finale Terminierung wird noch mit dem Netzbetreiber TenneT abgestimmt. Der Offshore-Windpark Kaskasi soll im gleichen Netzanschluss-Cluster wie der benachbarte innogy-Windpark Nordsee Ost angeschlossen werden. Die für den Netzanschluss notwendige Konverterplattform HelWin2 ist bereits seit mehreren Jahren in Betrieb. Bei Instandhaltung und Betrieb sollen Synergien mit dem Windpark Nordsee Ost gehoben werden: So soll der Windpark Kaskasi beispielsweise von der bestehenden innogy-Servicestation auf Helgoland aus betrieben werden.

Nach der vollständigen Inbetriebnahme wird der Offshore-Windpark Kaskasi rechnerisch rund 400.000 Haushalte pro Jahr mit grünem Strom versorgen.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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