Ionblox: eVTOL-Pionier Lilium beteiligt sich an 24 Millionen Dollar Finanzierungsrunde

Das Cleantech-Unternehmen Ionblox aus Kalifornien fertigt Hochleistungsbatteriezellen mit Silizium-Anode, die den hohen Anforderungen der Luftfahrt gerecht werden.

Die maßgebliche Frage, welche Batteriezellen der eVTOL-Entwickler Lilium in seinem Jet einsetzen wird, könnte bald beantwortet werden: Lilium hat im Oktober 2022 in das kalifornische Cleantech-Startup Ionblox investiert, das früher als Zenlabs Energy im Markt auftrat. Die Kalifornier entwickeln Lithium-Ionen-Hochleistungszellen mit einer Silizium-Anode, die den hohen Anforderungen an die Luftfahrt gerecht werden soll. Das Unternehmen behauptet, alle bekannten Herausforderungen wie Quellung und Kapazitätsverlust gelöst zu haben.

In der Finanzierungsrunde über 24 Millionen Dollar hatten Ende Oktober neben Lilium auch Applied Ventures, LLC und Catalus Capital teilgenommen. Im Februar 2023 kam mit Temasek ein weiterer, namhafter Investor dazu, so dass die Series-B-Finanzierungsrunde 32 Millionen Dollar einbrachte. Das Cleantech-Unternehmen Ionblox will die Finanzierung zur Skalierung seiner Technologie nutzen und fortschrittliche Hochleistungszellen für die elektrische Luftfahrt entwickeln. Daneben sollen auch Prototypen von Schnellladezellen für Elektroautos entstehen.

„Unsere einzigartigen Batterien können mit geringem Risiko und zu wettbewerbsfähigen Kosten vergrößert werden, da wir handelsübliche Materialien und bewährte Produktionsprozesse und -anlagen verwenden, anstatt teure und schwer zu skalierende proprietäre Materialien“, sagt Sujeet Kumar, der CEO von Ionblox.

Ionblox: „Bahnbrechende Kombination“

Die Batterien des Unternehmens werden mit Hochleistungs-Lithium-Ionen-Zellen entwickelt, die über Silizium-Dominanzanoden verfügen. Die Batterien eignen sich für die anspruchsvollsten Anwendungsfälle, wie z. B. für elektrisch betriebene Senkrechtstarter und Landeflugzeuge (eVTOL). Die Siliziumanodentechnologie von Ionblox ermöglicht eine nach Aussage des Unternehmens „bahnbrechende Kombination“ aus einer bis zu 50 Prozent höheren Energiedichte, einer 5-fach höheren Leistung und einer extrem schnellen Aufladung von zehn Minuten im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Zellen. Ionblox produziert derzeit seine großformatigen Pouch-Zellen mit bis zu 50 Amperestunden auf seinen Pilotproduktionslinien.

„Nach eingehender Prüfung sind wir der Meinung, dass die Pouch-Zelltechnologie von Ionblox sehr gut positioniert ist, um eine überlegene kombinierte Leistung für hohe Leistung und hohe Energiedichte zu erzielen, und wir freuen uns sehr, unsere gemeinsame Entwicklung fortzusetzen“, sagte Yves Yemsi, Chief Operating Officer von Lilium.

Entwicklungsvertrag zur Kommerzialisierung

Zur Kommerzialisierung seiner Technologie der nächsten Generation hat Ionblox einen Entwicklungsvertrag von USABC erhalten, um kostengünstige, schnell aufladbare Batterien für Elektrofahrzeuge zu entwickeln, deren Zellleistung vom Idaho National Lab verifiziert wurde, und arbeitet außerdem mit dem führenden Halbleiterhersteller Applied Materials zusammen.

40 Patente für Ionblox

Das Unternehmen verfügt über mehr als 40 erteilte Patente, unter anderem für die Vorlithiierung aller Arten von Anoden auf Siliziumbasis. Die patentrechtlich geschützte vorlithiierte Siliziumanode und das Zellendesign von Ionblox ermöglichen eine Vielzahl von Leistungsmerkmalen – schnelles Aufladen, hohe Energie, hohe Leistung und lange Lebensdauer bei niedrigen Kosten – und verschieben damit die Grenzen der herkömmlichen Batteriespeichertechnologie und eröffnen die Möglichkeit eines weit verbreiteten elektrischen Verkehrs.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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