Kemfert: Die andere Klima-Zukunft – Innovation statt Depression

Buchtipp: Die andere Klima-Zukunft von DIW-Forscherin Claudia Kemfert macht Mut und mahnt zugleich

Die Debatte um eine andere Klima-Zukunft, hat nicht erst durch das plötzliche Aufflammen eines Projektes wie dem von DESERTEC neue Nahrung bekommen. Auch die neuesten Erkenntnisse der Klimaforscher, wonach ein Temperaturanstieg von ‚lediglich‘ 2 Prozent kaum noch realisierbar scheint, bringen wieder ins Bewusstsein, dass wir alle mit unserer Erde anders umgehen müssen, um sie auch in paar Hundert Jahren lebensfähig zu halten.

Eine wohltuende Grundlage für diese Debatte bildet aus Sicht von Cleanthinking.de das Kemfert-Buch Die andere Klima-Zukunft – Innovation statt Depression (hier bei Amazon bestellen) von der engagierten Energieökonomin Claudia Kemfert. Der Verlag „Nurmann“ hat Cleanthinking.de freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Genau diese Rezension folgt nun.

Claudia Kemfert schildert, wunderbar idelogiefrei, wie die aktuelle Lage rund um das Klima in der Welt ist. Sie argumentiert statt zu polarisieren, sie liefert Fakten und ordnet diese in eine sinnvolle Abwägung ein und legt dabei Wert darauf, nicht Öko, sondern Ökonomin zu sein. Wohltuend offen schreibt sie beispielsweise am Ende des ersten Kapitels: „Wo es Verlierer gibt, gibt es immer auch Gewinner. Klimaschutz ist keine Last, sondern der Wirtschaftsmotor der Zukunft, wenn Investition und Innovation auch weiterhin Deutschlands Markenzeichen bleiben.“

In einem umfassenden Modell berechnet Kemfert ein wahrscheinliches Szenario, was der Klimawandel Deutschland kosten könnte – denn entscheidend ist ja die Frage, was ist teurer: Wenn wir jetzt handeln oder falls wir nichts tun und dann die Schäden des Klimawandels immer wieder beseitigen müssen. Eindeutige Antwort: Es ist billiger, jetzt zu handeln! Kemfert dazu: „Bei dieser Modellrechnung konnten wir ermitteln, dass die ökonomischen Auswirkungen des Klimawandels auf die deutsche Volkswirtschaft in den kommenden fünfzig Jahren insgesamt etwa 3 Prozent des BIPs ausmachen könnten, nämlich bis zu 800 Milliarden Euro!“ Dabei betont Kemfert, es handele sich um ein Szenario – es erscheint aber durchdacht und realistisch zu sein.

Klima-Zukunft: Kemfert will Abgasfilter für den Weltverkehr

Im weiteren Verlauf des Buches Die andere Klima-Zukunft geht Kemfert darauf ein, wie mit fossilen Energien umzugehen ist, was eine CO2-Card sein könnte, auf welchen Energiemix sich die Politik konzentrieren sollte und schlägt einen Abgasfilter für den Weltverkehr vor. Ein ganz wunderbarer Aspekt dieses Buches, sind schließlich am Ende die ganz konkreten Empfehlungen Verbraucher, Unternehmen und Politiker, was wir alle leisten sollten, damit das beschriebene Szenario eben nicht eintritt.

Das sollten die Verbraucher tun:

  • Konsumieren Sie klimabewusst
  • Gehen Sie jeden Tag bewusst 70 Cent für den Klimaschutz aus!
  • Bleiben Sie am Ball!

Das sollten Unternehmer tun:

  • Nutzen Sie Ihren versteckten ‚Energie-Investment-Topf‘ – etwa ein Zehntel Ihres Gewinns!
  • Reduzieren Sie Ihre Emissionen!
  • Investieren Sie in Forschung und Entwicklung zum Klimaschutz

Das sollten Politiker tun:

  • Läuten Sie die Energiewende ein, statt Kohle zu verplempern!
  • Verbieten Sie unsinnige Klimakiller!
  • Schaffen Sie ein Energieministerium!

Wer dieses Buch gelesen hat, dem wird bewusst, wie wenig täglicher Einsatz eigentlich nötig ist, um das dramatische Klima-Szenario abzuwenden. Und: Es geht ja nicht allein, um CO2 und Co, sondern auch um knapper werdende Ressourcen und politische Abhängigkeiten durch die jetzige Form der Energienutzung. Wir von Cleanthinking.de empfehlen jedem, der an wirtschaftlichen und energiepolitischen Zusammenhängen Interesse hat, dieses Buch zu lesen.

Hier lässt sich dieses Buch erwerben:

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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