ABB und Ballard arbeiten an Brennstoffzellen für Schiffe

Brennstoffzellen-Systeme für Schiffe im Megawattmaßstab sollen zunächst für Passagierschiffe entwickelt und erprobt werden / Anwendung beispielsweise als Antrieb oder zur Abdeckung der Energieversorgung für den Hotelbetrieb

ABB und Ballard Power Systems arbeiten jetzt gemeinsam an Brennstoffzellen-Kraftwerken für den Einsatz auf dem Wasser. Eine entsprechende Absichtserklärung haben die beiden Unternehmen jetzt unterschrieben. Damit wollen Ballard und ABB die Elektromobilität auch in der Schifffahrt vorantreiben. Geplant sind Lösungen im Megawatt-Maßstab, die Reedereien das Angebot nachhaltiger Lösungen erleichtern sollen.

Das zeigt: Auch im komplexen Bereich der Schifffahrt bewegt sich etwas im Hinblick auf sauberere Lösungen und Klimaschutz. Viel zu langsam mit Sicherheit, aber es kommt endlich etwas Dynamik rein. Das Brennstoffzellen-System, das ABB und Ballard entwickeln, soll eine elektrische Leistung von drei Megawatt bieten. Dabei soll es nicht größer sein als ein herkömmlicher, mit fossilen Brennstoffen betriebener Schiffsmotor.

Ballard will dazu seine bereits containerisierten PEM-Brennstoffzellen einbringen. Diese ist bereits an Land erprobt und soll nun für den Schiffsbereich optimiert werden. Brennstoffzellen-Systeme bieten verschiedene Anwendungsbereiche für Schiffe, etwa die Energieerzeugung für den Hotelbetrieb an Bord, während das Schiff vor Anker liegt oder für den Antrieb auf See.

In der nun folgenden, ersten Phase wird die Kooperation auf die Entwicklung von Brennstoffzell-Systemen für Passagierschiffe ausgerichtet sein, teilten Ballard und ABB mit. PEM-Brennstoffzellen wandeln chemische Energie aus Wasserstoff durch eine elektrochemische Reaktion in elektrische Energie um. Dabei findet keine Verbrennung statt, sondern der Kraftstoff wird direkt in Strom, Wärme und sauberes Wasser umgewandelt. Werden zudem zur Herstellung des Wasserstoffs erneuerbare Energien verwendet, ist die gesamt Energiekette sauber.

„Die nächste Generation von Schiffen wird elektrisch, digital und vernetzt sein. Dafür werden Energiequellen benötigt, die nicht nur die steigenden Anforderungen an die Kraftstoffeffizienz erfüllen, sondern auch eine sauberere und sicherere Schifffahrt ermöglichen“, ist sich Peter Terwiesch, Leiter der Division Industrieautomation bei ABB, sicher.

ABB will mit Brennstoffzellen nachhaltige Transportlösungen schaffen

ABB beteiligt sich bereits durch Forschung, Tests und eine Pilotanlage an der kollaborativen Entwicklung von Brennstoffzellen-Technologien für die Anwendung im Schiffsverkehr. ABB ist eines der weltweit führenden Unternehmen für nachhaltige Transportlösungen – auch im Bereich der Schifffahrt. Zuletzt hatte ABB im April eine Schnellladesäule für Elektromobilität präsentiert und seine Innovationskraft unter Beweis gestellt.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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