Qvantum: 42 Millionen Euro für Wärmepumpen mit natürlicher Kälte

Schwedisches Cleantech-Unternehmen Qvantum macht Wärmepumpen für dicht besiedelte Stadtgebiete effizienter nutzbar.

In Deutschland sollen demnächst 500.000 Wärmepumpen pro Jahr installiert werden. Die etablierten Hersteller haben hierfür Produktionskapazitäten geschaffen. Zeitgleich kommt mit dem schwedischen Cleantech-Unternehmen Qvantum ein Anbieter auf den Markt, der elektrische Wärmepumpen der nächsten Generation für dicht besiedelte Stadtgebiete verspricht. Mit einer Finanzierungsrunde von 42 Millionen Euro haben sich die Schweden gerade Kapital für die Wachstums- und Expansionspläne besorgt – unter anderem aus dem Umfeld von IKEA.

Qvantum hat sich zum Ziel gesetzt, entscheidend dazu beizutragen, dass Europa der erste klimaneutrale Kontinent wird. Die Umstellung auf Wärmepumpen kann laut Internationaler Energieagentur bereits bis 2030 die Treibhausgasemissionen um eine halbe Gigatonne senken. Die IEA erwartet, dass die Wärmepumpenindustrie in allen fortgeschrittenen europäischen Volkswirtschaften mit disruptiven Raten wachsen wird.

Qvantum ist kein typisches Startup-Unternehmen, sondern bereits 1993 gegründet worden. Seitdem arbeitet das Unternehmen eng mit Ingenieurbüros, Installateuren, Projektentwicklern und Versorgungsunternehmen zusammen. Qvantum bietet Wärmepumpen und eine einzigartige Software-Suite, die es Ingenieurbüros, Installateuren, Projektentwicklern und Versorgungsunternehmen erleichtert, die Heizung und Kühlung von Stadtgebieten und Städten zu dekarbonisieren. Qvantum hat seinen Hauptsitz in Limhamn, Schweden, und ist dabei, die Zahl seiner Mitarbeiter von derzeit 70 schnell zu erhöhen.

Mit der neuen Finanzierung wird Qvantum seine neue Produktionsstätte fertigstellen (Kapazität von 50.000 Wärmepumpen pro Jahr) und eine modulare, elektrische Wärmepumpenserie der nächsten Generation auf der Basis von natürlicher Kälte europaweit einführen.

Die neue Plattform für Elektrowärmepumpen ist modular aufgebaut und so konzipiert, dass die Wärmepumpe ein integrierter Bestandteil eines lokalen Energiesystems ist. Die Wärmepumpen sind emissionsfrei, zuverlässig und kosteneffizient und werden für viele Anwendungsbereiche zugänglich sein, auch in dicht besiedelten Gebieten.

Zu den Hauptinvestoren gehört Thomas von Koch, der über sein privates Unternehmen, die IMAS Foundation investiert. IMAS ist eine Schwesterstiftung der INGKA Foundation. Diese wiederum gehört zur INGKA Group, die die meisten IKEA-Einrichtungshäuser betreibt. „Ich bin tief beeindruckt von dem Team, das hinter Qvantum steht. Es verfügt über weltweit führende Erfahrungen mit Energiesystemen, innovativen Technologien und hochwertiger Produktion. Ein talentiertes Team mit einem starken Ziel, Europa zu elektrifizieren und zu dekarbonisieren, ist das, was mich zu Qvantum hingezogen hat“, sagt Thomas von Koch.

Munters, ein Anbieter von energieeffizienten Luftbehandlungs- und Klimalösungen, hat sich ebenfalls an der Finanzierungsrunde beteiligt. Weitere Investoren der Serie B sind SEB Greentech, DIG Investment und Gullspång Invest. Mats Rahmström, CEO von Atlas Copco, investiert über sein privates Unternehmen und tritt Qvantum als Industrieberater bei.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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