Warschau bestellt 130 Elektrobusse bei Solaris

Mehr Elektrobusse als Warschau hat keine andere europäische Großstadt bestellt.

Die Nachfrage nach Elektrobussen nimmt auch in Europa kontinuierlich zu. Während China unheinholbar die Spitze bildet, bewegen auch immer mehr emissionsfreie Busse Passagiere in Europa. Jetzt hat Solaris verkündet, 130 Elektrobusse vom Typ Urbino 18 electric (mit Gelenk) an die Stadt Warschau verkauft zu haben. Die Auslieferung für die Busse erfolgt im Jahr 2020.

Das, was der polnische Bushersteller Solaris mittlerweile mit seinen Elektrobussen geschafft hat, ist bemerkenswert. Die Elektrobusse fahren mittlerweile in 60 Städten in 17 Ländern weltweit. 14 Millionen Kilometer konnten die Fahrzeuge in sieben Jahren zurücklegen. Angesichts solcher Erfolge ist es nur logisch, dass der polnische Hersteller auch in der polnischen Hauptstadt Warschau zum Zuge kommt. Das zeigt auch den Stolz der einheimischen Wirtschaft auf einen Player, der europaweit mit seiner Technologie reüssiert.

Solaris selbst bezeichnet sich gar als europäischer Marktführer für Elektromobilität. Bei den Großbestellungen für Elektrobusse ist Solaris aber nicht alleine in Europa: Vor zwei Tagen verkündete Volvo Buses, bis zu 160 Busse an die Region Göteborg verkauft zu haben. Während diese Order aber noch keine definitive Bestellung ist, sondern „optional“, könnte die Region zusammen mit den bereits bestellten 60 Fahrzeugen bis Ende des Jahres 2020 auf 220 Elektrobusse kommen.

Elektrobusse mit 150-Kilowatt-Batteriesystemen

Warschau indes will in vier Jahren mehr als 400 Elektrobusse einsetzen. Die regionalen Verkehrsbetriebe setzen vor allem darauf, die Luftqualität in der Stadt durch die innovativen Busse deutlich verbessern zu können.

Die Batterien der Fahrzeuge verfügen jeweils über 150 Kilowattstunden – Solaris gibt eine siebenjährige Garantie. Das Aufladen der Batterien erfolgt per Stecker im Depot und mittels Pantograph. Der Bus wird zwei Plug-in-Anschlüsse besitzen: über dem rechten vorderen Radhaus und hinter der letzten Tür. Auf dem Busdach wird der Pantograph angeordnet. Schnellladestationen mit einer Ladeleistung von über 400 Kilowatt werden über die Stadt verteilt.

Die elektrischen Gelenkbusse für Warschau werden von einer Achse mit zwei E-Motoren mit einer Leistung von je 110 Kilowatt angetrieben. Auch wenn die Betriebskosten von Elektrobussen viel niedriger ausfallen als die von Dieselbussen, wurde zusätzlich in den Bussen noch ein SiC-Spannungswandler für den Traktionsmotor eingebaut, der den Energieverbrauch reduzieren soll.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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