Giga Berlin: Landkreis Oder-Spree rechnet mit Zuzug von 10.000 Menschen

Teslas Großfabrik in Grünheide ist eine „Riesenchance für Ostbrandenburg“

Während die Gigafactory von Tesla in Grünheide und ab Sommer 2021 Fahrzeuge produzieren soll, zeigt ein Strategiepapier, dass der Kreis Oder-Spree mit einem Zuzug von bis zu 10.000 Menschen rechnet. Zuerst hatte de Märkische Oderzeitung darüber berichtet. Hervorgegangen ist die Analyse aus der Arbeit einer regionalen Steuerungsgruppe, in der Vertreter betroffener Kommunen und des Kreises zusammenarbeiten. Landrat Rolf Lindemann sieht in der Ansiedlung von Tesla eine „Riesenchance für Ostbrandenburg.“

Der Bau der Giga Berlin geht in für deutsche Verhältnisse rasantem Tempo voran. Vor sechs Tagen entstanden diese Aufnahmen des Youtubers „Tesla Kid“:

Überblick über den Status der Giga Berlin in Grünheide. (Quelle Tesla Kid)

Das Strategiepapier der Gemeinden und Kommunen dient künftig als Arbeitsgrundlage für die Zusammenarbeit mit dem Bundesland Brandenburg. Aus Sicht von Oder-Spree-Landrat Rolf Lindemann bedeutet die Ansiedlung von Tesla zwar eine Riesenchance für Ostbrandenburg, aber gleichzeitig auch eine riesige Herausforderung. Das zeige unter anderem das anspruchsvolle Genehmigungsverfahren.

Die Studie umfasst nach Angebn der Märkischen Oderzeitung rund 76 Seiten. Darin wird davon ausgegangen, dass heute in ziemlich genau einem Jahr, im Juli 2021 die ersten Fahrzeuge vom Band rollen. Bis zur vollen Ausbaustufe wird es noch dauern, aber dann sollen 12.000 Menschen beschäftigt werden.

Das Strategiepapier rechnet mit einem Zuzug von 10.000 Menschen nach Grünheide und die direkte Umgebung. Bislang war der Landesentwicklungsplan der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg von ganz anderen Größenordnungen ausgegangen. Die Steuerungsgruppe soll daher dafür sorgen, den Plan an die neue Tesla-Wirklichkeit anzupassen.

Das betrifft beispielsweise das Thema Werkswohnungen. Interessante Parallele: Heute steht in Texas eine Tesla-Präsentation vor lokalen Vertretern bevor. Denn Tesla hat eine Option für ein Grundstück in der Nähe von Austin erworben – und möchte nun bei der Präsentation Zusagen der Region bestätigt sehen, was beispielsweise die Steuer-Belastung im kommenden Jahrzehnt betrifft. Und: Gerüchten zufolge würde Tesla gerne weitere Grundstücke in der wrtschaftlich stark gebeutelten Region kaufen, um Werkswohnungen bauen zu können. Ähnliches könnte auch in Grünheide geplant sein.

Der Kreis Oder-Spree jedenfalls will sich neben Werkswohnungen und der sozialen Infrastruktur auch um den Ausbau des Verkehrsnetzes kümmern. Konkret sollen die Verkehrswege wie Straßen, Schienen und Fahrradwege ausgebaut werden. Ziel ist es, dass sich der Lebensstandard in der Region keinesfalls verschlechtere, so die Aussage im Strategie-Papier.

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Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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