Autonome LKW: Kodiak Robotics zeigt ersten, elektrifizierten und selbstfahrenden Klasse-8-Truck

Mit Kodiak Driver ausgestattetes schweres Nutzfahrzeug für autonome Kurzstrecken- und Transporteinsätze.

In den USA beginnt das Zeitalter der autonomen, selbstfahrenden E-LKW der Klasse 8: Kodiak Robotics hat einen E-LKW von Peterbilt präsentiert, der ab 2024 auf amerikanischen Straßen als autonomer Klasse-8-Truck unterwegs sein soll. Das autonome System namens Kodiak Driver ist unabhängig von Antriebsarten und Fahrzeugen einsetzbar. Der autonome LKW, Peterbilt Model 579EV, dient ab 2024 als Testfahrzeug auf Kurzstrecken- und Transporteinsätzen.

Klasse-8-Trucks sind schwere Nutzfahrzeuge, die in der Regel mehr als 15 Tonnen wiegen. LKW oder Trucks der Klasse 8 werden häufig für den Transport von Material und Maschinen zu verschiedenen Baustellen eingesetzt. Beim Auto gibt es fünf Stufen des autonomen Fahrens.

Das Peterbilt-Modell 579EV kann in drei Stunden aufgeladen werden und verfügt über eine Spitzenleistung von 670 PS. Mit einer Reichweite von bis zu 240 Kilometern ist der autonome LKW für Kurzstrecken- und Transporteinsätze konzipiert und eignet sich besonders als Testfahrzeug für Kodiak Robotics. Das Cleantech-Unternehmen sieht sich mit seiner autonomen Plattform gut positioniert, auch E-LKW mit größerer Reichweite in Zukunft auszustatten.

Erster Nutzen vom Kodiak Driver: Studien haben gezeigt, dass die autonome Technologie eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs um etwa zehn Prozent ermöglicht.

Wir glauben, dass die Zukunft des Lkw-Verkehrs in der Kombination von elektrischen und autonomen Fahrzeugen liegt. Angesichts der Fortschritte in der Batterie- und Brennstoffzellentechnologie wird ein emissionsfreier Lkw-Verkehr bald in Reichweite sein.

Hintergrund: Kodiak Robotics

Kodiak Robotics ist 2018 gegründet worden. Ziel des Cleantech-Unternehmens? Autonome Technologien entwickeln, die den Transport von Gütern ermöglichen. Besonderen Fokus legt Kodiak auf die Entwicklung eines Autonomie-Pakets für Langstrecken-LKW. Dafür werden Sensoren (Radar, LiDAR, Kameras) in eine besonders schlanke „Sensor-Pod-Struktur“ integriert.

Ein führender Kopf neben CEO Don Burnette bei Kodiak ist der CTO Andreas Wendel, der in Graz studierte und anschließend u.a. für Google und Waymo tätig war. Er hat die Aufgabe übernommen, ein Weltklasse-Team aufzubauen, um autonomen Langstreckentransport Realität werden zu lassen.

Mit einer eigenen LKW-Flotte liefert Kodiak Robotics bereits heute Fracht für seine Kunden im Süden der USA aus und nutzt teilautonomes Fahren zumindest auf den Highway-Abschnitten. Autonome LKW und Fahrfunktionen entwickelt Kodiak auch für das Verteidigungsministerium.

Die Besonderheit von Kodiak Robotics liegt im einzigartigen Ansatz für autonome LKW. Dabei liegt der Fokus stets auf Skalierbarkeit und Flexibilität der Technologie. Das Resultat ist – laut Webseite: Seit der Gründung 2018 wurden alle Meilensteine für die Entwicklung der autonomen Lösung pünktlich erreicht. Interessant ist auch das auch deshalb, weil Tesla (Tesla News) seinen Ankündigungen bislang kaum Taten folgen ließ. So könnte Kodiak Robotics zum Disruptor der Frachtbranche werden.

Einschätzung Martin Jendrischik, Gründer von Cleanthinking.de:

Kodiak Robotics ist ein hoch interessantes Cleantech-Unternehmen, das die Verkehrswende und autonome LKW entscheidend voranbringen könnte. Mit dem vorgestellten ersten, elektrifizierten und selbstfahrenden Klasse-8-Truck gelingt ein weiterer Meilenstein.

Wie schnell autonome LKW zur Selbstverständlichkeit werden können, ist aber derzeit nicht absehbar. Die Erwartung, dass es in wenigen Jahren soweit sein kann, wird mit diesem Meilenstein genährt.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.