Lambda Wärmepumpen entwickelt effiziente Heizungen für die Sanierung

Propan-Wärmepumpen von Lambda bieten COP-Werte von mehr als 5.

Bei der aktuellen Wärmewende-Debatte rund um Wärmepumpen wird oft nicht mit den Eigenschaften moderner Heizungen argumentiert. Das betrifft die saisonübergreifende Effizienz (SCOP) genauso wie die Umweltfreundlichkeit der Kältemittel oder den angeblich auf den Neubau oder vollumfänglich gedämmte Altbauten begrenzten Einsatz. Moderne Geräte wie die von Lambda Wärmepumpen aus Österreich schaffen saisonübergreifend Performence-Koeffizienten von 5,7 (bei 35 Grad) sowie 4,5 bei 55 Grad und setzen die klaren Trends zu Vorlauftemperaturen von bis zu 70 Grad Celsius und Propan als umweltfreundliches Kältemittel um.

Die Idee für die moderne Wärmepumpe des Tiroler Cleantech-Startups entstand schon in den 90er Jahren. Einer der späteren Gründer, Florian Entleitner, stieß damals während seiner Masterarbeit auf ein Verfahren, das im Hinblick auf die Regelungstechnik sehr aufwändig wäre und dadurch scheiterte. Doch Entleitner und der spätere Co-Gründer Florian Fuchs fanden eine Lösung, die Regelung zu vereinfachen.

Ab 2019 bauten sie nach diesem neuartigen Konzept gebrauchte Wärmepumpen um und kreierten schrittweise ein Serienprodukt. Daraus entstand schließlich das Unternehmen Lambda Wärmepumpen.

Der besondere Vorteil dieser Lambda Wärmepumpen resultiert aus dem 3K genannten Prozess. Dieser beschreibt, dass nur 3 Kelvin Temperaturunterschied notwendig sind, um elektrische in thermische Energie zu wandeln. Bei bisherigen Technologien ist eine Amplitude von 8 bis zehn Kelvin notwendig. Jedes Kelvin weniger bedeutet zwei bis vier Prozent Energieeinsparung, erklärt Entleitner.

Der Clou an der Technik ergibt sich aus – so viel verraten die Gründer Entleitner und Fuchs – optimierter Strömungsmechanik, die den Wärmefluss der Umweltenergie in die Wärmepumpe um das 4- bis 6-fache verbessert. So wird der benötigte Temperaturunterschied zwischen Luft- und Verdampfungstemperatur reduziert.

Das Resultat des 3K-Prozesses in den 1,70 Meter hohen Lambda Wärmepumpen: Der Stromverbrauch verringert sich bei identischer Wärmeleistung gegenüber dem höchsten Effizienzstandard A+++ um 26 Prozent. Und: Die Jahresarbeitszahl ist nachweislich höher als 5, was insbesondere für die Nutzung in sanierten Altbauten von Bedeutung ist. Selbst bei hohen Minustemperaturen (- 15 Grad Celsius) wird noch ein Wert von 2,5 erreicht. Mit einer Vorlauftemperatur von 35 Grad erreichen die Wärmepumpen einen gemittelten Wert von 5,7.

Lambda kooperiert mit Zewotherm

Mittlerweile verkauft das österreichische Cleantech-Unternehmen mehrere Hundert Wärmepumpen pro Jahr. Dabei kommt das als besonders klimafreundlich geltende Kältemittel Propan zum Einsatz – es ist längst zu einem Trend geworden, das umweltschonende Gas als Kältemittel einzusetzen.

In Deutschland kooperiert der Wärmepumpenhersteller mit den Vertriebsprofis von Zewotherm und hat eine gemeinsame Produktionsstätte in Remagen aufgebaut.

Hintergrund: Was bedeutet SCOP genau?

SCOP ist eine Größe, die die Effizienz der Wärmepumpe beschreibt. Da die saisonübergreifende Performance einbezogen wird, ist der „Seasonal Coefficient of Performance“ das bessere Maß für die Energieeffizienz der Wärmeerzeugung der Heizung als die in der Vergangenheit übliche Jahresarbeitszahl. Konkret beschreibt der SCOP, wie viel Wärmeenergie aus einer Kilowattstunde Strom bei unterschiedlichen Betriebszuständen sowie Klimazonen bereitgestellt werden kann. SCOP wird auch von zertifizierten Prüfinstituten nachgewiesen.

Einschätzung von Martin Jendrischik, Gründer von Cleanthinking:

Rund um die Wärmewende gibt es jede Menge Wärmepumpen-Mythen, die mit dem, was moderne Geräte leisten, nicht mehr viel zu tun haben. Wenn jetzt – wie in Deutschland, aber auch in Österreich – verstärkt auf die Heizungstechnologie gesetzt wird, dann aus gutem Grund: Weil die Technologie reif für den Massenmarkt ist. Das hat verdammt lange gedauert.

Es spricht letztlich für die Technologie, dass mittlerweile innovative Jung-Unternehmen wie Lambda Wärmepumpen kommen, die mit dazu beitragen, Effizienz, Lautstärke und eben den Stromverbrauch zu verbessern. So steht die gesamte Industrie längst auf Propan als Kältemittel um oder bietet mindestens einzelne Hochtemperatur-Geräte, um die Einsatzzwecke der Technologie zu erweitern.

Die Ängste vieler Eigentümer vor hohen Kosten für Dämmung, horrenden Stromkosten oder die Notwendigkeit, eine Fußbodenheizung installieren zu müssen, sind in aller Regel vollkommen übertrieben. Mehr zu Vorteile und Nachteile der Wärmepumpe lesen Sie hier.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.