Wärmepumpe: 6 Vorteile und 7 Nachteile der strombetriebenen Heizung

Vorteile: Der Artikel erklärt, wie die effiziente Technik der Wärmepumpe funktioniert, und was mögliche Wärmepumpen-Nachteile sind.

Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit (vgl. Synthesebericht des Weltklimarates) und die Energiewende ein wichtiger Schritt, um die globale Erderwärmung zu begrenzen. Dabei spielt die Wärmepumpe als Heizungs-Alternative zu fossilen Brennstoffen im Einfamilienhaus Neubau eine immer größere Rolle. Doch wie funktioniert diese Heizungsart mit Luft als Wärmequelle, wie hoch sind die Kosten für die Heizung, und welche Vorteile und Nachteile gibt es? Antworten finden Sie in diesem Artikel.

Eine Wärmepumpe ist eine Art von Heizsystem auf Basis von Strom, das die Wärmeenergie aus der Umgebungsluft, dem Boden oder dem Grundwasser nutzt, um Gebäude zu heizen. Sie arbeitet nach dem Prinzip eines Kühlschranks, jedoch in umgekehrter Richtung. Während ein Kühlschrank Wärme aus dem Inneren nach draußen abführt, nimmt die Wärmepumpe Wärme aus der Umgebung auf und leitet sie in das Innere des Gebäudes. Zu diesem Zweck wird – in Verbindung mit einer Fußbodenheizung – Wasser erwärmt.

Eine solche Heizung besteht aus einem Verdampfer, einem Kompressor, einem Kondensator und einem Expansionsventil. Der Verdampfer nimmt die Wärmeenergie aus der Umgebungsluft, dem Boden oder dem Grundwasser auf, während der Kompressor diese Wärmeenergie komprimiert und in den Kondensator leitet. Der Kondensator gibt die Wärme an das Heizsystem des Gebäudes ab, und das Expansionsventil senkt den Druck und die Temperatur des Kühlmittels, das dann zurück in den Verdampfer fließt.

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Die Technik gilt als besonders effizient zum Heizen, da sie Luft der Umgebung als Wärmequelle nutzt und somit fossile Brennstoffe ersetzt. Die Energieeffizienz wird durch den sogenannten COP (Coefficient of Performance) ausgedrückt, der angibt, wie viel Wärmeenergie sie im Verhältnis zur aufgewendeten elektrischen Energie erzeugen kann. Im Allgemeinen haben diese Heizungen einen hohen COP und können im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen erhebliche Energieeinsparungen bieten.

6 Vorteile der Wärmepumpe

Die Wärmepumpe bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Heizsystemen – gerade im Neubau vom Einfamilienhaus. Hier sind die wichtigsten Wärmepumpen Vorteile:

Energieeffizienz: Wärmepumpen heizen, in dem sie die Wärmeenergie aus der Umgebung zum Heizen oder zur Warmwasserbereitung verwenden. Dadurch können Wärmepumpen eine hohe Energieeffizienz erreichen und dazu beitragen, den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen zu reduzieren.

Kostenersparnis: Obwohl der Kauf und die Installation m Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen zunächst teurer sein kann, kann sie langfristig Kosten einsparen, da sie weniger Energie verbraucht. Insbesondere bei steigenden Energiepreisen sind Wärmepumpen für das Einfamilienhaus sowohl im Neubau wie auch im Altbau eine wirtschaftliche Alternative.

Umweltfreundlichkeit: Da strombasierte Heizungen keinen fossilen Brennstoff verbrauchen, tragen sie zur Reduzierung von CO2-Emissionen und zur Bekämpfung des Klimawandels bei.

Vielseitigkeit: Die Technologien können aus verschiedenen Quellen Wärmeenergie gewinnen, wie z.B. der Luft, dem Boden oder Wasser. Dadurch können sie in verschiedenen Klimazonen und Umgebungen eingesetzt werden.

Geräuscharmut: Wärmepumpen sind im Betrieb sehr leise und stören daher nicht den Alltag.

Langlebigkeit: Wärmepumpen haben eine längere Lebensdauer als viele andere Heizsysteme und erfordern in der Regel nur geringe Wartung. Das senkt die Kosten.

Insgesamt bieten sie eine umweltfreundliche und kosteneffektive Möglichkeit, Gebäude (Altbau wie Neubau) zu beheizen und warmes Wasser zu erzeugen. Sie können dazu beitragen, die Energiekosten und die CO2-Emissionen zu senken und bieten zudem ein hohes Maß an Komfort und Vielseitigkeit.

Was sind die Nachteile einer Wärmepumpe?

Die Wärmepumpe ist eine beliebte und effiziente Methode zur Beheizung von Gebäuden. Allerdings gibt es auch einige Nachteile, die im Folgenden aufgelistet werden:

Hohe Anschaffungskosten: Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe sind im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen oft höher. Wichtig ist daher, sich über Förderung etwa für eine Viessmann Wärmepumpe zu informieren.

Abhängigkeit von der Außentemperatur: Eine solche Wärmepumpen-Heizung nutzt die Energie aus der Umgebungsluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser. Je nach Außentemperatur kann die Effizienz der Wärmepumpe beeinträchtigt werden. Und: Wird der Strommix verwendet, steigen die gesellschaftlichen Kosten.

Platzbedarf: Die Installation erfordert – je nach Art der Wärmepumpe – mehr Platz als bei anderen Heizsystemen. So beispielsweise bei Geräten mit Lüftungsanlage. Andere Geräte sind deutlich kleiner – und ein Teil des Heizsystems wird im Freien aufgestellt.

Geräuschentwicklung: Die Wärmepumpe kann je nach Modell und Installationsort Geräusche verursachen, die als störend empfunden werden können. Im Einfamilienhaus ist sie aber sicherlich kein Störfaktor. Daneben sind moderne Geräte leiser als ältere Geräte.

Wartungsaufwand: Eine regelmäßige Wartung der Wärmepumpe ist erforderlich, um eine optimale Leistung sicherzustellen. Gerade im Neubau sind die Kosten dafür aber in der Regel überschaubar.

Abhängigkeit von Strom: Wärmepumpen benötigen Strom, um zu funktionieren. Bei einem Stromausfall kann die Heizung ausfallen – betrifft aber die allermeisten Heizungsarten. Wärmepumpen lassen sich mit Solarthermie oder anderen erneuerbaren Energien kombinieren – im Winter finden die Geräte aber verhältnismäßig wenig Unterstützung durch Photovoltaik wenngleich die Solarmodule auch bei diffusem Licht deutlich effizienter geworden sind.

Gefahr von Kältemittelaustritt: Die Wärmepumpen nutzen Kältemittel, die bei unsachgemäßer Handhabung austreten können und Umwelt und Gesundheit schädigen können. Einige Hersteller wie Wolf setzen daher auf natürliche Kältemittel.

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So heizen Sie mit der Wärmepumpe

So funktioniert die Wärmepumpenheizung (Quelle: BWP)

Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzt die Außenluft als Energiequelle, um Wärme für die Heizung und warmes Wasser zu erzeugen. Was ist eine Wärmepumpe?

Eine Wärmepumpe wie Vitocal von Viessmann saugt die Luft von außen an und leitet sie durch einen Verdampfer, der mit einem Kältemittel gefüllt ist. Das Kältemittel hat einen niedrigen Siedepunkt und verdampft bei niedriger Temperatur.

Während der Verdampfung absorbiert das Kältemittel die Wärmeenergie aus der Luft und wird zu einem gasförmigen Zustand. Der Kompressor erhöht den Druck des gasförmigen Kältemittels und erhöht so auch seine Temperatur.

Das heiße Kältemittel wird nun durch einen Wärmetauscher geleitet, der die Wärme an das Heizsystem oder das Warmwasser abgibt.

Das abgekühlte Kältemittel fließt durch ein Expansionsventil, das den Druck und die Temperatur senkt, bevor es in den Verdampfer zurückkehrt und der Zyklus von neuem beginnt.

Durch diesen Prozess kann eine solche Heizung erhebliche Mengen an Wärmeenergie aus der Umgebungsluft gewinnen und in nutzbare Wärme umwandeln. Sie ist in der Lage, bei niedrigen Temperaturen zu arbeiten, was bedeutet, dass sie auch bei kaltem Wetter Wärme erzeugen kann. Allerdings sinkt die Effizienz bei niedrigen Temperaturen.

In Deutschland gibt es viele Hersteller – ganz gleich, ob Sole-Wasser-Wärmepumpe, Brauchwasser-Wärmepumpe, Grundwasser-Wärmepumpe, Wasser-Wasser-Wärmepumpe die Split Wärmepumpe oder Warmwasser-Wärmepumpe, darunter Bosch Thermotechnik, Stiebel Eltron, Vaillant und Viessmann oder auch Daikin und Panasonic, die zu den bekanntesten und größten gehören. Daneben gibt es auch viele kleinere, aber genauso kompetente Hersteller wie Ochsner, Dimplex, Wolf, Acalor Technik Scheel KG und Beglau.

Die Grafik zeigt, welche Einflussgrößen es auf die Effizienz der Technik gibt:

Einflussgrößen Effizienz von Wärmepumpen

Schließlich ist die Wärmepumpe möglicherweise nicht die beste Wahl für Hausbesitzer, die nur kurzfristig in ihrem Haus leben oder planen, ihr Haus in naher Zukunft zu verkaufen, da die Anschaffungskosten für eine solche Heizung höher sind als für herkömmliche Heizungen und daher möglicherweise nicht in kurzer Zeit amortisiert werden können.

In diesem Artikel geht es um Mythen – u.a. auch um die Frage, ob eine Immobilie an Wert verliert, wenn eine solche Heizung eingebaut wird.

Sind die Wärmeerzeuger Stromfresser?

Eine Wärmepumpe kann bei unsachgemäßer Verwendung unnötig viel Strom verbrauchen, jedoch sind die meisten modernen Geräten energieeffizient und können helfen, Heizkosten zu sparen.

Lesen Sie hier, was Disruption bedeutet.

Aktuelle Gesetzesvorhaben

Derzeit wird eine Abkehr von Gas- und Ölheizungen diskutiert zugunsten von Wärmepumpen und anderen Heizungsarten diskutiert. Grundlegende Informationen und viele Hintergründe dazu gibt es im verlinkten Artikel. Klar ist: Deutschland muss aus fossilen Energieträgern aussteigen, dazu zählt auch, klassische Öl- und Gasheizungen zu ersetzen. In vielen Fällen gilt die Heizungsart als passender Ersatz – oft auch als Hybridheizung.

Hintergrund der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes 2024 ist die Entscheidung der Bundesregierung, dass neue Heizungen ab 1.1.2024 „möglichst“ 65 Prozent erneuerbare Energie nutzen sollen. Bedeutet: Eine alleinige Öl-Heizung darf nur noch unter seltenen Ausnahmen verbaut werden. Und auch eine Gasheizung wird nur dann akzeptiert, wenn sie absehbar mit Biomethan, Bio-LNG oder grünem / blauem Wasserstoff betrieben werden kann. Dazu eignen sich heutige Mikro-KWK-Anlagen, die auf Brennstoffzellen oder Stirling-Motoren basieren.

Die moderne Heizungsart soll – zur Ausnutzung der Wärmepumpen Vorteile und trotz der Nachteile einer Wärmepumpe – zur wichtigsten Heizungsart werden. Ein Installateur oder Energieberater wird künftig stets zuerst überlegen, wie ein Heizungssystem sinnvoll eingesetzt werden kann. Reicht diese nicht aus, kann sie gezielt ergänzt werden. Andersherum lassen sich existierende Öl-Heizungen weiterbetreiben – es macht aber Sinn, die steigenden Öl-Preise durch Investitionen in PV-Anlage, Speicher und Klima-Splitgeräte zu senken.

Heizen mit Strom und Luft oder Wasser als Wärmequelle wird sich durchsetzen, weil die Energieeffizienz unbedingt gebraucht wird, um die grüne Transformation hinzubekommen. Lesen Sie auch die Studie des Bundesverbandes zur Branche.

Häufig gestellt Fragen (FAQ) – Vorteile und Nachteile

Für wen lohnt sich eine Wärmepumpe nicht?

Die Wärmepumpe ist möglicherweise weniger geeignet für Hausbesitzer, die in Gebieten mit extrem kalten Temperaturen leben, da die Leistung bei sehr niedrigen Temperaturen abnehmen kann. In diesen Fällen können herkömmliche Heizsysteme wie Öl- oder Gasheizungen möglicherweise eine bessere Wahl sein.
Auch im Altbau mit einer schlechten Dämmung und ineffizienter Heizungsanlage kann der Einsatz problematisch sein, da eine solche Heizung vor allem dann effizient arbeitet, wenn das Gebäude gut isoliert ist. Nachteilig ist es, wenn die Anlage nicht richtig ausgelegt wird.

Sind die Wärmepumpen alternativlos? Harald Lesch geht der Frage nach.

Für wen lohnt sich eine Wärmepumpe?

Eine Wärmepumpe lohnt sich in der Regel für Hausbesitzer, die langfristig Energie und Kosten sparen möchten. Insbesondere für Häuser, die gut gedämmt sind und über eine Fußbodenheizung verfügen, ist der Einsatz besonders effizient. Auch im Neubau finden sie oft Anwendung – auch und gerade, weil Förderung von mehr als 40 Prozent durch den Staat sichergestellt wird. Strom-Heizungen verbessern den Energiestandard des Gebäudes deutlich.
Die Heizung lohnt sich auch für Hausbesitzer, die umweltbewusst handeln möchten, da sie eine umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen darstellt und damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.
Es ist jedoch zu beachten – das ist einer der Nachteile – dass die Anschaffungskosten höher sind als für herkömmliche Heizungen und dass die Installation von einer Fachfirma durchgeführt werden muss. Daher ist eine Wärmepumpe in der Regel eher für Hausbesitzer geeignet, die bereit sind, in eine langfristige und nachhaltige Lösung für ihre Heizung zu investieren.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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