Kanadisches Unternehmen Rock Tech will 470 Millionen Euro investieren, und das weiße Gold für 500.000 Elektroautos pro Jahr zu produzieren.
Im April 2021 meldete Cleanthinking.de, Rock Tech plane eine Lithiumhydroxid-Raffinerie in Ostdeutschland. Jetzt ist die Standortfrage geklärt: Das kanadische Cleantech-Unternehmen, für das auch der einstige BMW-Manager Stefan Krause arbeitet, will im brandenburgischen Guben eine 470 Millionen Euro teure Fabrik zur Weiterverarbeitung errichten, die 2024 lieferfähig sein soll. Guben ist 1,5 Stunden von Grünheide entfernt – nicht auszuschließen, dass künftig auch Tesla zu den Kunden zählen wird.
Die Ansiedlung von Rock Tech und der Lithiumhydroxid-Fabrik ist ein weiterer Erfolg für die ostdeutschen Bundesländer, die in besonderem Maße von Cleantech-Neuansiedlungen profitieren. Ein Grund dafür, der mit entscheidet: Die Verfügbarkeit von Erneuerbaren Energien. Regionen wie Bayern, Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen, die bislang als natürliche Partner für solche Ansiedlungen galten, geraten zunehmend ins Hintertreffen.
Brandenburgs SPD-Wirtschaftsminister Jörg Steinbach sieht Brandenburg mit Tesla, BASF und weiteren Unternehmen als „Zentrum für die Entwicklung der Elektromobilität“. Aus Guben sollen künftig 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid kommen – damit lassen sich 500.000 Autos mit Li-Ionen-Batterien bauen. Der sogenannte Konverter soll 2024 in Betrieb gehen.
Fördermittel wichtig für Standortwahl
„Unser Ziel ist es, das erste Unternehmen weltweit zu sein, das einen geschlossenen Kreislauf für Lithium schafft“, berichtet Dirk Habecke, CEO des Unternehmens. Er gibt auch zu: Bei der Auswahl für den Standort Guben haben auch Fördermittel eine Rolle gespielt – im Vergleich zu Standorten in Westdeutschland sind diese im Osten bei Neuansiedlungen deutlich höher.
Doch die Pläne gehen deutlich weiter: Bis 2030 sollen 50 Prozent der eingesetzten Rohstoffe nicht mehr aus eigenen Minen etwa aus Kanada kommen, sondern aus dem Recycling von Altbatterien. Und: Da die Nachfrage „gigantisch“ sei, wie Harbecke dem Handelsblatt verriet, soll es nicht bei einer deutschen oder europäischen Fabrik für Lithiumhydroxid bleiben. Laut Harbecke könnten bis zu vier weitere Fabriken europaweit entstehen. Denn bislang wird der Bedarf fast komplett aus Asien gedeckt.
Neuer COO von Rock Tech: Cristina Rocco
Am 26. April 2022 gab Rock Tech Lithium bekannt, mit Cristina Rocco den Posten des Chief Operation Officers besetzt zu haben. CEO Markus Brügmann hatte die Rolle bislang in Personalunion ausgefüllt. Roocco bringt Erfahrungen aus dem Energiesektor mit ein, arbeitete zuvor für global agierende Unternehmen mit, beispielsweise bei der Schindler Group und ABB, wie ihr Linkedin-Profil zeigt. Bei Rock Tech Lithium soll Rocco sämtliche operativen Aktivitäten in Europa und Kanada verantworten. Hierzu zählt auch die Errichtung Lithiumhydroxid-Fabrik in Guben, mittlerweile als Konverter bezeichnet.
Ab 2024 will das Cleantech-Unternehmen im brandenburgischen Guben hochreines Lithiumhydroxid in Batteriequalität für E-Auto-Akkus herstellen. Zuletzt erfolgte im April 2022 der Spatenstich.
Strategische Partnerschaft mit Mercedes-Benz
Am 24. August 2022 gab Rock Tech Lithium eine strategische Partnerschaft mit Mercedes-Benz bekannt. Bedeutet: Wenn die Rohstoffe bestimmten Qualitätskriterien genügen, wird das Unternehmen ab 2026 10.000 Tonnen Lithiumhydroxid an Mercedes-Benz und seine Batteriepartner liefern. In der Qualifizierungsphase müssen auch Nachhaltigkeitskriterien erfüllt werden.
Unterdessen geht die Entwicklung des Lithiumhydroxit-Konverters in Guben weiter: Ab Ende 2024 will das Cleantech-Unternehmen dort Spodumen zu hochwertigem Lithiumhydroxid raffinieren. Gelingen diese Pläne, sind die Lieferketten zu den europäischen Mercedes-Benz-Standorten besonders kurz.
(Dieser Beitrag entstand ursprünglich am 11. Oktober 2021. Das letzte Update mit Fokus auf den Konverter erfolgte am 24. August 2022.)
Man sollte hier kein schnelles Zocker-Geld erwarten. wenn der Konverter gebaut wurde, kann logischerweise erst produziert werden. Vorher kann man einfach keine Traumkurse erwarten. Dass man aber zukünftig deutlich bessere Kurse sehen wird, ist sicherlich möglich. Und das Rock Tech mittlerweile ernst genommen werden kann, sollte spätestens mit dem Einstieg von Mercedes klar sein. Geduld wird belohnt. Ich persönlich kaufe bei den Kursen fleißig nach.
Guten Tag allerseits,
ich letztes Jahr Aktien von Rock Tech… für 6,00€ gekauft und seitdem gibt es für diese Aktie nur ein weg: Nach unten, sie ist jetzt bei 2,224€. Eine Tolle Prognose, nicht war ?? Da kann man ja nur nachfragen: Sind die bald pleite oder was passiert da ?
Ich kann das nur allgemein beantworten: Wer in Cleantech-Aktien investiert, braucht Geduld.
Viele Grüße,
Martin von Cleanthinking