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Biogasanlagen flexibel machen: Reverion-Technologie als zweite Säule der Kraftwerksstrategie

Neue Perspektiven für Versorgungssicherheit durch reversible Kraftwerke

Die Bundesregierung plant den Bau großer, wasserstofffähiger Gaskraftwerke. Doch bis diese einsatzbereit sind, werden Jahre vergehen. Stimmen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Unternehmen wie Reverion fordern deshalb, bestehende Biogasanlagen durch reversible Kraftwerke systemdienlich und flexibel zu nutzen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Versorgungssicherheit und Netzstabilität. Neue saubere Technologien machen es möglich.

Lange galten Biogasanlagen als kontinuierliche Einspeiser, die vor allem zur Grundlastdeckung beitragen. Doch diese Sichtweise greift zu kurz. Bereits heute verfügt Deutschland über rund 6,4 GW installierte Biogasleistung. Durch technologische Modernisierung – etwa mit reversiblen Hochtemperatur-Brennstoffzellen wie sie Reverion einsetzt – kann dieser Anlagenpark kurzfristig für flexible, netzdienliche Aufgaben erschlossen werden.

Reversible Kraftwerke ermöglichen es, Strom bedarfsgerecht aus Biogas zu erzeugen – oder bei Überschussstrom Energie in Form von Wasserstoff oder Methan zu speichern. Damit wird Biogas zur Brückentechnologie für eine resiliente, dekarbonisierte Energiezukunft.

Reverion demonstriert die Machbarkeit an drei Pilotstandorten in Süddeutschland. Dort zeigt sich, wie Biogasanlagen über Brennstoffzellenkraftwerke binnen Sekunden flexibel Strom bereitstellen oder speichern können. Die Anlagen arbeiten effizienter als herkömmliche Blockheizkraftwerke, erzeugen Strom und speichern Energie auf kleinem Raum und mit geringem Wartungsaufwand.

Marktpotenzial: Versorgungssicherheit ohne neue Biomasse

Laut Reverion-COO Felix Fischer könnte das nutzbare Leistungspotenzial von Biogas auf bis zu 20 Gigawatt steigen – ohne dass mehr Biomasse eingesetzt werden muss. Gerade im Zeitraum bis zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft ließe sich so eine gravierende Versorgungslücke schließen. Gleichzeitig könnte der Weiterbetrieb bestehender Anlagen gesichert werden, die bald aus der EEG-Förderung fallen.

Reverion wurde 2022 gegründet und entwickelt reversible Hochtemperatur-Brennstoffzellensysteme. Die Anlagen wandeln Biogas oder Wasserstoff in Strom um und ermöglichen zugleich eine flexible Speicherung von Überschussstrom. Die Technologie ist marktreif, in Pilotprojekten erprobt und skalierbar.

Politische Einordnung: Forderungen an die Kraftwerksstrategie

Felix Fischer betont: Die Kraftwerksstrategie braucht eine zweite, kurzfristig wirksame Säule. Er fordert:

  1. Technologieoffenheit: Teilnahme auch kleiner, dezentraler Anlagen ab 0,5 MW am Kapazitätsmarkt.
  2. Erweiterte Förderlogik: Nicht nur Wasserstoff-, sondern auch Biogasverstromung berücksichtigen.
  3. Schnelle Integration: Bestehende Anlagen für flexible Fahrweise fit machen.

Diese Schritte könnten Investitionen anreizen, Versorgungssicherheit erhöhen und das Netz entlasten.

Auch unabhängige Expert*innen wie aus dem Thünen-Institut oder der Deutschen Energie-Agentur betonen zunehmend die Rolle flexibler Biogasanlagen. In Hintergrundpapieren wird gefordert, dezentrale Lösungen stärker in den Fokus zu rücken, um Systemstabilität regional zu verankern und Versorgungslücken zu vermeiden.

Die Diskussion um Kapazitätsmärkte, Marktanreize und Netzstabilität zeigt: Ohne Berücksichtigung flexibler Biogastechnologien droht eine einseitige Abhängigkeit von Wasserstoff und Großkraftwerken.

Eine verpasste Chance?

Biogas kann mehr als Grundlast. Reverion zeigt, wie moderne Technologie den bestehenden Anlagenbestand fit für die Energiezukunft macht. Dezentral, schnell skalierbar, netzdienlich und als Brücke zur Wasserstoffwirtschaft. Die Bundesregierung sollte diese Chance zum Einsatz reversibler Kraftwerke nutzen – bevor Know-how und Innovationskraft abwandern.

Lesen Sie hierzu auch den Standpunkt von Felix Fischer, COO und Co-Gründer des Cleantech-Unternehmens, bei Tagesspiegel Background (Standpunkt Fischer).

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