
Harald Lesch eskaliert: Warum seine Wutrede zur Klimakrise Pflichtprogramm werden muss
Physiker Harald Lesch findet in einem Vortrag an der Uni Mainz drastische Worte zur Klimakrise – und trifft den Nerv der Zeit. Jetzt ist der Moment, diese Rede in jede Schule zu bringen.
Die Klimakrise schreitet mit dramatischem Tempo voran: Extremwetter, brennende Wälder, überhitzte Meere und instabile Versorgungssysteme prägen die Realität vieler Menschen – und doch verschwindet das Thema zunehmend aus dem gesellschaftlichen Fokus. Bei der Veranstaltung „Visions for Climate“ an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hielt der Astrophysiker und Terra-X-Moderator Prof. Harald Lesch eine emotionale Wutrede. Seine Botschaft ist klar: Die Zeit der faktenbasierten Zurückhaltung ist vorbei. Wissenschaft muss laut werden, um gehört zu werden.
„Ich bin heute nicht hier, um euch zu beruhigen.“ – Harald Lesch
Der Youtuber DERDARA hat den Vortrag kommentiert und so für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Moment, um Leschs Worte in jede Schule und jedes Klassenzimmer zu bringen, ist genau jetzt – zehn Tage vor dem globalen Klimastreik von Fridays for Future am Samstag, 20. September 2025. Und gerade jetzt, weil eine europäische Allianz aus Bundeskanzler Merz und Frankreichs Präsident Macron die Klimaziele 2040 der EU kippen will und damit fatale Signale senden würde.
Der Vortrag: Lesch redet Klartext – mit Verstand und Wucht
Prof. Harald Lesch gelingt in seinem Vortrag etwas, das in der Debatte um die Klimakrise selten geworden ist: Er verbindet wissenschaftliche Tiefe mit moralischer Klarheit – ohne akademische Distanz. Seine Worte sind durchdrungen von Empörung, Präzision und jahrzehntelanger Erfahrung als Naturwissenschaftler. Lesch analysiert nicht nur – er greift ein. Mit Worten.
„Wir haben über Jahrhunderte einen quantitativen Zugang zur Natur aufgebaut. Und jetzt – wo wir verstehen, wie instabil unser Ökosystem geworden ist – schauen wir weg.“
Er prangert an, wie Erkenntnisse der Klimawissenschaft in der politischen Debatte relativiert oder ignoriert werden:
„Es gibt Menschen, die glauben, CO2 absorbiert nur Infrarotstrahlung, wenn es politisch passt. Das ist blanker Irrsinn.“
Lesch spricht nicht über ferne Zukunftsszenarien – sondern über das Hier und Jetzt. Über die Folgen, die schon heute spürbar sind:
„Wenn der menschliche Körper nicht mehr schwitzen kann, weil Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu hoch sind, dann ist Schluss. Deadly threshold. Das ist kein Science-Fiction. Das ist Gegenwart.“
Er illustriert, wie sich die Klimakrise selbst verstärkt – etwa durch Klimaanlagen in Indien, die mit Braunkohlestrom betrieben werden, um Menschen vor der Hitze zu schützen, die genau dieser Strom verursacht hat.
„Wir fliegen in einer Klimaspirale – und wir sitzen nicht mehr am Steuer.“
Der rote Faden: Lesch fordert Konsequenz
Immer wieder kehrt Lesch zu einem zentralen Gedanken zurück: Die Kluft zwischen Wissen und Handeln ist gefährlich. Er verweigert sich der Resignation – aber auch dem wohlfeilen Appell. Was er fordert, ist politische Bildung, gesellschaftliche Auseinandersetzung und ganz konkret: Konfrontation mit der Realität.
„Vielleicht braucht es Anwesenheitspflicht im Bundestag, wenn wir über Klimaziele reden. Und am Ende des Vortrags wird ein Test geschrieben.“
Dieser Vorschlag ist nicht satirisch gemeint – sondern bitterernst. Lesch meint: Nur wer begreift, wie physikalisch unumstößlich die Faktenlage ist, wird politische Verantwortung tragen können.
„Wir machen Pläne, Pläne, Pläne. Aber wenn du Gott zum Lachen bringen willst, dann mach einen Plan. Wir brauchen Handeln, nicht PowerPoint.“
Warum Lesch mehr als ein Wissenschaftler ist
Harald Lesch ist nicht nur Astrophysiker und Hochschullehrer – er ist einer der wenigen öffentlichen Intellektuellen, die die Brücke zwischen Forschung und Gesellschaft glaubwürdig schlagen. In seinen Terra-X-Sendungen, Büchern und Vorträgen gelingt es ihm, wissenschaftliche Erkenntnis nicht nur zu vermitteln, sondern als Haltung zu leben. Seine Wut in diesem Vortrag ist keine Pose – sie ist Ausdruck einer jahrzehntelangen Auseinandersetzung mit Fakten, Prognosen und politischer Ignoranz.
„Ich bin es leid, dass man uns Wissenschaftler erst ruft, wenn es brennt – und uns dann nicht glaubt, wenn wir den Brandherd zeigen.“
Lesch verzichtet auf Euphemismen. Seine Sprache ist klar, direkt, emotional, aber nie polemisch. Das macht ihn so glaubwürdig – auch für junge Menschen. Genau deshalb sollte sein Vortrag gezeigt, diskutiert und analysiert werden.
DERDARA: Eskalation als didaktisches Mittel
Der YouTuber DERDARA nutzt die Wucht von Leschs Worten und kontextualisiert sie für eine Generation, die mit Social Media aufgewachsen ist. Sein Ansatz: Wissenschaft braucht Emotion, um Wirkung zu entfalten. DERDARA übersetzt Leschs Aussagen in eine Sprache, die im digitalen Raum funktioniert – ohne die Fakten zu verlieren:
„Ich bin Pädagoge. Wenn ich Kindern was erkläre, muss es brennen, leuchten, knallen. Erwachsene sind oft nicht anders.“
Er spricht über das Versagen klassischer Medienformate und die Notwendigkeit, virale Mechanismen für die Klimabildung zu nutzen. Seine Forderung: Die Eskalation der Realität erfordert auch eine Eskalation der Sprache.
„Wenn sich der Planet aufheizt, können wir nicht mit kühlen Moderationstexten antworten.“
Fazit: Leschs Rede muss Pflichtprogramm werden
Der Vortrag von Harald Lesch ist mehr als eine Stellungnahme. Er ist ein Appell, ein Bildungsimpuls, ein Akt der öffentlichen Wissenschaft. In Zeiten, in denen Fakten angezweifelt, Wissenschaftler diffamiert und Klimaziele verschleppt werden, ist eine solche Rede ein Akt demokratischer Hygiene.
„Was wir gerade erleben, ist kein Betriebsunfall. Es ist die logische Konsequenz unseres Handelns.“
Vor dem nächsten Klimastreik am 20. September sollte dieser Vortrag gezeigt werden – an Schulen, in Universitäten, in Stadträten und auf YouTube. Lesch liefert die Inhalte, DERDARA die Verpackung. Jetzt braucht es Multiplikatoren, die das Ganze verbreiten.
Denn wie Lesch selbst sagt:
„Wissenschaft ist kein Wunschkonzert. Aber sie kann ein Weckruf sein.“
Die Vorlesungsreihe „Visions for Climate“ der Mainzer Universität wird im Oktober 2025 fortgesetzt. Bei Youtube sind alle Vorträge des letzten Wintersemesters – also auch der von Harald Lesch und seiner Frau – zu finden.