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Bosch beendet Knöpfe-Chaos und bringt den virtuellen Beifahrer

Im Rahmen der CES zeigt Bosch seinen digitalen Sprachassistenten fürs Auto, an dem mehr als 10 Jahre entwickelt wurde / Erste Stufe Künstlicher Intelligenz

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Ulrike, Madeleine oder Hans? Der virtuelle Beifahrer ist da! Bosch zeigt in Las Vegas einen Sprachassistenten für’s Cockpit, der dem Fahrer dabei helfen soll, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Das Knöpfe-Chaos in vielen Autos der neuesten Generation könnte damit der Vergangenheit angehören. Der Sprachassistent von Bosch ist dabei flexibler als Alexa und Co: Seinen Namen vergibt der Fahrer selbst je nach Lust und Laune.

CES News / 5.1.2018. Der Automobilzulieferer Bosch will das Knöpfe-Chaos im Cockpit mit einem intelligenten Sprachassistenten beenden. Dieser könne zu einer Art Beifahrer werden, so Bosch in einer Pressemitteilung. Das allgemein „Sprachtalent“ genannte System sei mehrsprachig und helfe auch ohne externe Datenverbindung beim Fahren. Anders als „Alexa“, „Siri“ und „Hey Google“ hört das System auf jeden beliebigen Namen und soll deutlich flexibler sein als die Systeme von Google, Amazon oder Apple.

Der Assistent, der beim ersten Einsteigen zunächst auf den Namen „Casey“ hört, macht das Autofahren nicht nur komfortabler, sondern auch sicherer: 74 Prozent der deutschen Autofahrer sind laut einer Studie des Allianz Zentrums für Technik regelmäßig abgelenkt, wenn sie beispielsweise die Navigation bedienen, die Klimaanlage einstellen oder einen Anruf annehmen. Diese Ablenkung ist eine der häufigsten Unfallursachen.

Bisherige Spracheingaben schaffen da nur wenig Abhilfe. Denn sie sind oft wie ein Auswahlmenü aufgebaut. Der Fahrer muss die Struktur auswendig lernen und passende Befehle vom Display ablesen, das lenkt ebenso ab.  Casey versteht natürliche Satzkonstruktionen und verarbeitet sogar Akzente und Dialekte. Und das in mehr als 30 Ländern der Welt. Für das Sprachtalent ist Englisch somit nicht gleich Englisch; sie spricht mit britischem, amerikanischen, neuseeländischem oder australischem Dialekt.

Bosch: Mehr als zehn Jahre Entwicklung stecken im virtuellen Beifahrer

Mehr als ein Jahrzehnt flossen in die Entwicklung der Sprachsteuerung. Dadurch kann Casey etwas, an dem selbst bekannte andere Vertreter noch scheitern: Sie denkt mit und lernt. Will der Fahrer zum Beispiel „Paul“ anrufen, überprüft das System
automatisch die Kontakte und berücksichtigt den aktuellen Ort, die Uhrzeit und Situation des Fahrers für seine Reaktion. Morgens auf dem Weg ins Büro ist mit „Paul“ wahrscheinlich der Kollege gemeint, während es abends der beste Freund sein könnte. Um sicher zu gehen, fragt Casey nach: „Ich habe fünf Kontakte mit em Namen Paul gefunden. Willst Du Paul Stevenson anrufen?”

Diese Kontextabhängigkeit ist eine erste Stufe von Künstlicher Intelligenz. Eine weitere technische Raffinesse: Der Fahrer kann beispielsweise auch Zieladressen in Frankreich in französischer Sprache eingeben – und zwar ohne, dass von Hand etwas umgestellt werden muss. Ein Beispiel: „Navigiere nach Champ de Mars, Cinq Avenue Anatole Paris.“ Casey versteht das Ziel automatisch und startet die Navigation zum Eiffelturm.

Bei Bosch wird aus Casey dann schnell Franz oder Susi

Damit das Gespräch mit dem Auto noch persönlicher wird, kann der Fahrer seinen Assistenten nennen, wie er will. Vorbei ist die Zeit, in der eine Spracheingabe nur auf den Namen hört, den der Hersteller vorgibt. Egal ob „Casey“, „Linda“ oder „Michael“, das Bosch-Spracherkennungssystem versteht und spricht 30 verschiedene Sprachen mit insgesamt 44  weiblichen und 9 männlichen Sprecherstimmen. Mit „Hey Casey“ aktiviert der Fahrer seinen Assistenten, auf Wunsch vergibt er einen neuen Namen. Bei jedem neuen Dialog, spricht der Fahrer seinen Assistenten einfach direkt an. Kein Piepton gibt dem Fahrer mehr vor, wann er zu sprechen hat.

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