Zwischen planetaren Grenzen und exponentieller Disruption: Warum wir heute Fortschritt sauber denken müssen
Wie die Erkenntnisse von Johan Rockström und Tony Seba den Weg für eine neue Art des Fortschritts weisen – und warum es Cleanthinking.de braucht, um diese Brücke zu schlagen.
Wir leben in einem Zeitalter der Paradoxe. Während Johan Rockström und sein Team neun planetare Belastungsgrenzen identifiziert haben, von denen wir bereits sechs überschritten haben, prophezeit Tony Seba eine Disruption durch saubere Technologien, die unsere Wirtschaft in nur zwei Jahrzehnten fundamental verändern wird. Die Frage ist nicht mehr, ob wir handeln müssen – sondern wie wir die Geschwindigkeit der Disruption mit den Grenzen unseres Planeten in Einklang bringen können.
Johan Rockström hat mit seinem Konzept der Planetary Boundaries das definiert, was viele bereits spürten: Unser Planet hat Grenzen. Neun kritische Erdsystemgrenzen – vom Klimawandel über die Biodiversität bis hin zu biogeochemischen Kreisläufen – bilden den sicheren Handlungsraum für die Menschheit.
Die Botschaft ist klar: Innerhalb dieser Grenzen kann die Menschheit gedeihen. Überschreiten wir sie, riskieren wir abrupte oder irreversible Umweltveränderungen, die unsere Zivilisation bedrohen könnten.
Aktuelle Studien zeigen, dass wir bereits sechs bis sieben dieser neun Grenzen überschritten haben. Das ist nicht nur eine wissenschaftliche Erkenntnis – es ist ein Handlungsauftrag.
Die Macht der Disruption: Tony Sebas Technologie-Revolution
Auf der anderen Seite steht Tony Seba mit seiner Analyse exponentieller Technologien. Seine Prognosen über die Disruption von Energie, Transport und Landwirtschaft durch Solar, Wind, Batterien und autonome Fahrzeuge wirken zunächst wie Science-Fiction – erweisen sich aber als präzise Vorhersagen.
Sebas Kernthese: Wir unterschätzen systematisch die Geschwindigkeit technologischer Veränderungen. Was linear erscheint, entwickelt sich exponentiell. Die Kostenkurven für Solartechnologie, Batteriespeicher und andere Cleantech-Innovationen fallen schneller als je zuvor.
Diese Disruption ist nicht nur möglich – sie ist unvermeidlich. Und sie geschieht nicht in 50 Jahren, sondern jetzt. Das Ergebnis kann – wenn wir richtig handeln – eine Stellar-Welt sein.
Die Brücke zwischen Grenzen und Möglichkeiten
Hier entsteht die zentrale Spannung unserer Zeit: Wie verbinden wir die Dringlichkeit planetarer Grenzen mit der Hoffnung exponentieller Lösungen?
Die Antwort liegt nicht in der Wahl zwischen Rockström oder Seba – tatsächlich ergänzen sie sich perfekt. Rockström selbst hat das exponentielle Wachstum von Solar und Elektroautos analysiert und seine Botschaft ist klar: „Die einzige Währung, die zählt, ist Speed & Scale.“ Er sagt damit im Grunde: Wir müssen mit Volldampf auf genau die Technologien setzen, die Tony Seba als disruptive Innovationen identifiziert hat.
Solar, Wind und Batterien. Modulare Elektrolyseure für grünen Wasserstoff. KI, Roboter und Humanoide für effiziente Automatisierung. Elektroautos, autonomes Fahren und Transport as a Service. Präzisionsfermentation und zelluläre Landwirtschaft durch synthetische Biologie.
Beide Wissenschaftler verstehen: Nur exponentielle Technologien können uns innerhalb planetarer Grenzen halten. Nur sie schaffen die Geschwindigkeit, die wir brauchen.
Genau hier setzt Cleanthinking.de an.
Warum es Cleanthinking.de braucht
In einer Zeit, in der Klimawandel-Berichterstattung oft zwischen Panik und Verdrängung pendelt, braucht es eine andere Art des Journalismus. Einen Journalismus, der:
- Wissenschaftliche Präzision mit technologischem Optimismus verbindet
- Planetare Realitäten mit skalierbaren Lösungen zusammenbringt
- Komplexe Systeme verständlich macht, ohne zu vereinfachen
- Möglichkeiten aufzeigt, ohne Probleme zu verharmlosen
Cleanthinking.de macht sichtbar, was heute schon möglich ist – und morgen den Unterschied machen wird. Wir zeigen, was funktioniert, bewerten, was skalierbar ist, und entlarven, was bremst oder blendet.
Warum ich diese Brücke schlagen kann
Als Diplom-Kaufmann verstehe ich die wirtschaftlichen Mechanismen, die sowohl Probleme schaffen als auch Lösungen ermöglichen. Märkte, Investitionen, Skalierungseffekte – sie alle folgen erkennbaren Mustern, die sich analysieren und prognostizieren lassen.
Meine Ausbildung als Staatlich geprüfter PR-Berater schärft den Blick für Kommunikationsstrategien und Narrative. Ich erkenne, wann Unternehmen echte Innovation betreiben – und wann sie Greenwashing betreiben.
Als Journalist mit über einem Jahrzehnt Erfahrung in der Cleantech-Berichterstattung habe ich gelernt, komplexe technische Entwicklungen einzuordnen und verständlich zu machen. Ich kenne die Akteure, verstehe die Technologien und kann Hype von Substanz unterscheiden.
Diese Kombination aus betriebswirtschaftlicher Analyse, kommunikativer Kompetenz und journalistischer Erfahrung ermöglicht es mir, die Erkenntnisse von Rockström und Seba nicht nur zu verstehen, sondern auch zu übersetzen – in Geschichten, die Hoffnung machen und zum Handeln befähigen.
Die Zukunft denken, die wir gestalten können
Cleanthinking.de ist mehr als ein Magazin – es ist eine Perspektive. Eine Perspektive, die Fortschritt nicht als Gegensatz zum Planetenschutz sieht, sondern als dessen Voraussetzung.
Wir glauben an eine Zukunft, in der alle Menschen innerhalb planetarer Grenzen gut leben können. Nicht, weil wir naiv sind, sondern weil wir verstehen, was möglich ist.
Johan Rockström zeigt uns die Grenzen. Tony Seba zeigt uns die Möglichkeiten. Cleanthinking.de zeigt den Weg dazwischen – den Weg zu einem Fortschritt, der den Planeten schützt.
Denn nur wenn wir verstehen, was möglich ist, können wir entscheiden, wie wir leben wollen.
Martin Jendrischik ist Gründer und Chefredakteur von Cleanthinking.de. Als Diplom-Kaufmann, Staatlich geprüfter PR-Berater und Journalist analysiert er seit über einem Jahrzehnt die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Seine Mission: Fortschritt sichtbar machen, der den Planeten schützt.