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Daimler liefert 2020 den Elektrobus eCitaro mit Feststoffbatterie nach Wiesbaden

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Wiesbadens ESWE Verkehr profitiert von Daimler’s Komplettangebot für Elektrobus und Infrastruktur aus einer Hand

Mit der Bestellung von 56 eCitaro ist bei Mercedes-Benz nun ein Rekordauftrag für den innovativen Elektrobus eingegangen. Wiesbaden mit seiner Verkehrsgesellschaft ESWE entschied sich sowohl für die Elektrobusse aus dem Hause Daimler als auch für vollumfängliche Services: So baut Mercedes-Benz in Wiesbaden nicht nur den Betriebshof um, sondern errichtet auch Lade-Infrastruktur und Lademanagement.

Wir beginnen jetzt die Verwirklichung unserer Vision vom emissionsfreien Fahren im Nahverkehr in Wiesbaden. Wir wollen uns damit in Deutschland an die Spitze setzen.

Frank Gäfgen, Geschäftsführer ESWE Verkehr

Die ersten zehn eCitaro des Auftrags sollen noch in diesem Jahr, die weiteren dann im kommenden Jahr ausgeliefert werden. Dabei kommt unterschiedliche Batterietechnologie zum Einsatz. Die ersten 15 eCitaro für Wiesbaden erhalten Lithium-Ionen-Batterien der aktuellen Generation. Es handelt sich um Batterien mit NMC-Technologie (Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Oxid-Zellen). Jeder eCitaro verfügt über zwölf Batteriepakete mit einer Gesamtkapazität von 292 kWh.

Wiesbaden erhält ab 2020 eCitaro mit Feststoffbatterie

Die weiteren 41 eCitaro werden nach Angaben von Daimler mit Feststoffbatterien ausgestattet sein. Feststoffbatterien zeichnen sich den Angaben zufolge durch eine sehr hohe Energiedichte aus. Sieben Batteriepakete stehen dabei für eine enorme Batteriekapazität von 441 Kilowattstunden. Damit legt der eCitaro selbst unter der besonders schweren Randbedingung des rein elektrischen Heizens im Winter mehr als 200 Kilometer nach SORT 2 zurück. Alle 56 Omnibusse werden per Stecker im Depot geladen.

Viel bekannt ist über die von Daimler eingesetzte Feststoffbatterie indes nicht. Dem Vernehmen nach stammt die Technologie vom französischen Cleantech-Unternehmen Blue Solutions und gehört zur Group Bolloré. Die Lithium-Polymer-Batterien kommen beispielsweise auch bereits in den konzerneigenen Bussen der Marke Bluebus zum Einsatz.

Der Webseite von Blue Solutions zufolge enthalten die Feststoffbatterien weder Kobalt noch Seltene Erden – und brauchen keine Luftkühlung, um vor hohen Temperaturen geschützt zu werden. Die Batterien bestehen aus Kupfer, Aluminium, Lithium, Polymeren, einem Lithiumsalz, Eisenphosphat und Kohlenstoff – Rohstoffe mit einer stabilen, durch natürliche Ressourcen gesicherten Versorgung.

Nachteil der Lithium-Polymer-Batterien: Die interne Betriebstemperatur der LMP-Batterie liegt zwischen 60 und 80 Grad Celsius. Das Gehäuse der Batterie wurde speziell entwickelt, um die Auswirkungen von äußeren Einflüssen zu begrenzen. Die LMP-Batterie mit der so begrenzten Empfindlichkeit gegenüber Temperaturschwankungen (von -20 bis +160 Grad Celsius) bietet Blue Solutions Vorteile für Anwendungen wie Elektrobusse, bei denen die Batterien auf dem Dach montiert werden können. So wie im eCitaro für Wiesbaden geschehen.

Wiesbaden Feststoffbatterie eCitaro Elektrobus
Wiesbaden erhält offenbar eCitaro-Elektrobusse mit Feststoffbatterien von Blue Solutions.

Elektrobus und Infrastruktur aus einer Hand

Als Besonderheit übernimmt Mercedes Benz im Rahmen des Wiesbaden-Auftrags die Generalunternehmerschaft als Lieferant des Gesamtsystems einschließlich Baumaßnahmen für die Infrastruktur – eine Premiere in Deutschland. In diesem Rahmen wird der bestehende Betriebshof umgeplant, umgebaut und schrittweise mit Ladesäulen für die Omnibusse ausgestattet. Die Aufgaben umfassen sogar die Errichtung der Trafostation zur Umformung des Stroms von Mittel- auf Niederspannung sowie die Kabelverlegung auf dem Gelände.

Bestandteil des Auftrags ist ebenfalls das Lademanagement. Es wird zusammen mit dem Partnerunternehmen IVU Traffic Technologies aus Berlin zugesteuert, einem anerkannten Spezialisten für maßgeschneiderte IT Lösungen. Dazu gehört zunächst die Zuweisung jedes einzelnen Omnibusses bei seiner Einfahrt an einen definierten Ladepunkt.

Ein smartes Lademanagement stellt sicher, dass alle Omnibusse mit der notwendigen Strommenge für ihre nächste Fahrt geladen werden, einschließlich Vorkonditionierung, also der Temperierung von Batterie und Fahrgastraum. Sie sichert maximale Effizienz. Den Service für den eCitaro von der ESWE Verkehr wird in Zusammenarbeit mit der Taunus Auto Verkauf AG (TAV), die in unmittelbarer Nachbarschaft ist, durchgeführt.

Lesen Sie auch: Daimler Buses überrascht bei eCitaro-Premiere mit Brennstoffzelle

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  1. Torsten Gröschel sagt

    Völlig unverständlich, wie man sich so stark an einen Hersteller binden und sich so abhängig machen kann. Geschmäckle hat das in jedem Fall. Köln und Wuppertal kaufen Wasserstoffbusse von Van Hool(weil MAN + Co es verpennt haben) und Wiesbaden kauft Batteriegefährte von Daimler, weil es ja ein deutescher Hersteller sein soll (warum eigentlich?). Hier werden Fördergelder in großem Umfang verbrannt- Aber Hauptsache, die Friday Kids freuen sich.

    1. Wir haben bei uns schon immer nur Busse von Mercedes-Benz und MAN und sind damit bis jetzt sehr gut gefahren.
      Es gab eine weltweite Ausschreibung für unsere Elektrobusse und es haben sich tatsächlich nicht sehr viele Hersteller beworben. BYD aus China, Solaris aus Polen, VDL aus Belgien und eben Mercedes.
      Zum Schluss machte Mercedes das Rennen, weil sie das beste Paket geboten haben.
      Da war nichts großartig gemauschelt.
      Bei den Wasserstoff-/Brennstoffzellenbussen hatte sich als einziger Hersteller EBE Europa aus Memmingen im Allgäu beworben und konnte am Ende doch nicht liefern, so dass wir bei der ESWE Verkehr jetzt einen 10 Jahre alten Citaro Fuel-Cell leihweise im Bestand haben.

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