Nordwaerme Fußbodenheizung
Nordwærme: Der Estrich-Trick, der viel ändert
Hamburg: Wohnungswirtschaft warnt vor 4 Euro mehr Miete pro Quadratmeter. Geht es durch Innovationen günstiger?
Die Rechnung klingt abschreckend: 4 Euro pro Quadratmeter und Jahr müssten Hamburger Mieter zusätzlich zahlen, damit die Stadt bis 2040 klimaneutral wird. Diese Warnung der Wohnungswirtschaft geistert durch Medien und Mieterdiskussionen. Doch Cleantech-Innovatoren wie Nordwærme könnten die Rechnung deutlich verändern. Das Hamburger Startup macht Fußbodenheizungen in Altbauten günstiger.
Hamburg hat ein Wärmepumpen-Problem. Rund 300.000 Altbauten in der Stadt bräuchten Fußbodenheizungen, damit Wärmepumpen effizient arbeiten können. Doch die herkömmliche Nachrüstung ist ein Albtraum für Hausbesitzer: Estrich rausreißen oder 10 Zentimeter neuen Boden aufbauen. „An Gesamtkosten können da zwischen 50.000 und 100.000 Euro anfallen„, erklärt David Burckhardt, Mitgründer des Hamburger Cleantech-Startups Nordwærme, gegenüber dem Hamburger Abendblatt. Dazu kommen monatelange Bauzeiten und der Umbau von Treppen und Türen.
Diese Kostenfalle ist ein Hauptgrund, warum Hamburg bei der Wärmepumpen-Installation hinterherhinkt. Nur 3.000 neue Anlagen wurden 2024 installiert – für das Klimaziel 2040 müssten es jährlich 15.000 sein.
Die niederländische Revolution im Estrich
Nordwærme hat eine 20 Jahre bewährte Technologie aus den Niederlanden nach Hamburg geholt: Spezielle Maschinen fräsen die Heizkanäle direkt in den bestehenden Estrich. Kein Abriss, keine Höhenveränderung, keine Wartezeiten.
„Bei einem 150-Quadratmeter-Haus sind wir bei 5.000 bis 10.000 Euro„, sagt Burckhardt. Das ist ein Zehntel der herkömmlichen Kosten. Die Installation dauert eine Woche statt Monate. Seit der Gründung 2022 hat das Startup über 2.000 Häuser saniert und verlegt monatlich 20 Kilometer Heizrohre.
Die Hamburger Bilanz: In Eimsbüttel, Winterhude und Blankenese hat Nordwærme bereits Dutzende Altbauten aus den 1950er bis 1980er Jahren erfolgreich umgerüstet. Voraussetzung: Der Estrich muss mindestens vier Zentimeter dick sein. Das trifft auf etwa 80 Prozent der Hamburger Nachkriegsbauten zu.
| Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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22,00 EUR |
Die Milchmädchenrechnung entlarvt
Die 4-Euro-Warnung der Wohnungswirtschaft ist eine klassische Worst-Case-Rechnung, die Innovation und Einsparungen ignoriert:
Was verschwiegen wird:
- Heizkosten sinken um 50-70 Prozent bei Wärmepumpen mit Hamburger Ökostrom
- Staatliche Förderung von 30-70 Prozent für Wärmepumpen und Nebenmaßnahmen
- Steigende CO2-Preise machen Gas und Öl immer teurer (2030: +10 Cent/Liter)
Rechenbeispiel Altbau in Eimsbüttel:
- Gasheizung: 12 Euro/m² jährlich (bei steigenden Preisen)
- Wärmepumpe: 6 Euro/m² jährlich
- Ersparnis: 6 Euro/m² pro Jahr
- Selbst bei 2 Euro Modernisierungsumlage bleiben 4 Euro Vorteil für Mieter
- Der Vorteil kann durch Einsatz von Erneuerbaren Energien wie in diesem Mieterstrom-Modell noch ausgeweitet werden.
Hamburg als Innovations-Hotspot
Die Hansestadt entwickelt sich zum Testfeld für bezahlbare Klimaneutralität:
Wilhelmsburg: Vonovia testet vorgefertigte Fassadenelemente, die Dämmungen 40 Prozent günstiger machen. Erste Ergebnisse zeigen: Sanierungszeit halbiert sich von 6 auf 3 Monate.
Bergedorf: Die Hamburger Energiewerke erproben Großwärmepumpen für ganze Straßenzüge. Ein System versorgt 200 Wohnungen – 30 Prozent effizienter als Einzelanlagen.
Harburg: Startup „HeizungHH“ nutzt KI zur Heizungsoptimierung und senkt Verbrauch um weitere 20 Prozent durch präzise Bedarfsprognosen.
Zeitfaktor entscheidet über Erfolg
Hamburg muss bis 2040 jährlich 20.000 Wohnungen sanieren – das entspricht täglich 55 Einheiten. Nur mit schnellen Verfahren wie Nordwærme ist das machbar.
Der Nordwærme-Vorteil:
- Woche 1: Fräsen und Rohre verlegen
- Woche 2: Wärmepumpe anschließen
- Woche 3: System in Betrieb
Traditionelle Methoden brauchen 3-6 Monate. „Nach sieben Tagen ist die Fußbodenheizung bereit für die Wärmepumpe„, verspricht Burckhardt.
Was Hamburg jetzt braucht
Demonstrations-Quartiere: Rotherbaum und Uhlenhorst könnten als Showcase-Bezirke die Machbarkeit beweisen.
Handwerker-Offensive: 500 zusätzliche Fachkräfte müssen bis 2026 für neue Techniken geschult werden. Nordwærme bildet bereits in Hannover und plant Hamburg-Schulungen.
Planungsturbo: Digitale Genehmigungsverfahren könnten Wartezeiten von 6 Monaten auf 6 Wochen verkürzen.
Mieter-Information: Transparente Kommunikation über Kosten UND Einsparungen. Hamburger Mieterverein fordert „Klimakosten-Wahrheit“.
Nicht alle Altbauten eignen sich für das Nordwærme-Verfahren:
- Denkmalgeschützte Substanz (etwa 15.000 Gebäude)
- Estrich unter 4 cm Dicke (betrifft Vorkriegsbauten)
- Fußboden- oder Wandheizung bereits vorhanden
Für diese Fälle entwickelt Hamburg alternative Strategien: Infrarot-Heizungen mit Ökostrom, Niedertemperatur-Heizkörper oder Quartierslösungen mit Fernwärme aus Elbwasser.
Der Zeitplan für die Wärmewende
2025: Nordwærme will 5.000 Hamburger Wohnungen umrüsten
2026: Flächendeckende Verfügbarkeit des Verfahrens
2030: 150.000 Wärmepumpen installiert (aktuell: 25.000)
2040: Klimaneutrale Wärmeversorgung für alle
Fazit: Innovation schlägt Panikmache
Die 4-Euro-Warnung der Wohnungswirtschaft ist ein unwahrscheinliches Schreckgespenst. Hamburg beweist täglich: Klimaneutralität geht auch günstig. Nordwærme verwandelt ein 100.000-Euro-Problem in eine 10.000-Euro-Lösung. Mieter sparen trotz Modernisierung Geld. Die Stadt wird zum Vorbild für andere Metropolen.
Hamburgs Weg zur Klimaneutralität 2040 ist nicht nur machbar, sondern wirtschaftlich attraktiv. Die Innovationen sind da, die Förderung läuft, die Einsparungen sind real. Was fehlt, ist der Mut zur Umsetzung.
Sie haben auch eine innovative Lösung für Hamburgs Klimaziele? Oder wollen wissen, ob Ihr Altbau für das Nordwærme-Verfahren geeignet ist? Schreiben Sie mir an recherche@cleanthinking.de.
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