Desaster Energiewende: Kollektiver Aufbruch für die gesellschaftliche Revolution

Brennt dem neuen Energiesystem der Prosumer und dezentralen Akteure die Sicherung durch? Die Dekade der Blockade muss jetzt zu einem Jahrzehnt des kollektiven Aufbruchs werden.

Deutschland will weltweiter Vorreiter sein und vor 2045 klimaneutral werden. Doch die notwendige ökologische Transformation, deren Kern die Energiewende ist, ist eher ein Desaster als ein Zeichen für Aufbruch, steht vor dem Scheitern: Deutlich steigende Strompreise, eine gewaltige Stromlücke ab 2030, fehlende Spitzenlastkraftwerke und Sektoren wie Gebäude und Mobilität, die viel zu wenig zu Emissions-Reduzierungen beitragen, sind der aktuelle Status. Die Gründe sind vielfältig, wie die nachfolgende Analyse zeigt. Ändern wir nichts, rasen wir mit Vollgas ins Verderben. Doch es gibt einen Ausweg, um das Desaster Energiewende und ökologische Transformation abzuwenden: Der kollektive Aufbruch für die gesellschaftliche Revolution.

Die planetare Krise, in der wir uns befinden, beschäftigt die Wissenschaft seit Jahrzehnten. 1978 klärte Hoimar von Ditfurth, der unverkennbare Vorgänger des heute vielfältige präsenten Wissenschaftlers und Moderators Prof. Harald Lesch, über den Klimawandel, dessen Folgen und den Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu auf. Das ist fast 45 Jahre her.

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Seitdem kämpfen Organisationen wie Eurosolar, der Weltklimarat IPCC oder die Bundesverbände BSW-Solar oder Solarwirtschaft um Aufmerksamkeit für die immer konkreter und eindeutiger werdenden, wissenschaftlichen Erkenntnisse rund um den Klimawandel. Doch das aktuelle Terra-X-Video von Harald Lesch zeigt: Die Kernaussagen von vor 42 Jahren haben sich immer weiter konkretisiert und bewahrheitet:

Prof. Harald Lesch, Wissenschaftler und Moderator über die verpennte Klimakrise.

Glasklar ist: Ein Erkenntnisproblem haben wir längst nicht mehr. Der zuletzt im August 2022 veröffentlichte IPCC-Bericht wurde mit einem dringenden Handlungsaufruf der Wissenschaft gekoppelt – und die Alarmstufe Rot für den Planeten ausgerufen. Wir steuern auf eine Welt zu, die 3 oder 4 Grad wärmer sein wird als die Welt vorindustrieller Zeit. Aufbruch wäre zwingend notwendig.

Die moderaten Rahmenbedingungen des Holozän haben wir verloren, mehrere Kipppunkte stehen unmittelbar bevor, wie die Dokumentation Breaking Boundaries von Klimawissenschafter Johan Rockström und Aktivist David Attenborough eindrucksvoll zeigt:

Energiewende in Gefahr

Trotz all dieser Erkenntnisse ist insbesondere die deutsche Energiewende ein Desaster. In der letzten Dekade haben Politik und Lobbyisten den Ausbau der Erneuerbaren Energien massiv ausgebremst – sowohl den Zubau der Photovoltaik bei Privat, Gewerbe und Industrie wie auch den Ausbau der Windkraft an Land (Onshore) und auf dem Meer (Offshore). Wie es dazu kam, zeigen die folgenden Abschnitte.

Die verlorene Dekade – Röslers Solarausstiegsgesetz

Springen wir zurück in die Jahre 2010, 2011 und 2012. Damals hatte Deutschland eine florierende Solarindustrie, die die Kosten für die Installation von Photovoltaikanlagen auf Dächern und Freiflächen in rasantem Tempo senkte. Allein in 2010 und 2011 wurden 14,9 Gigawatt Photovoltaik-Leistung zugebaut, so Photovoltaik (vgl. Photovoltaik https://www.photovoltaik.eu/recht/roesler-begruendet-solarausstiegsgesetz). Zum Vergleich: Bis Oktober 2021, also eine Dekade später liegt die Photovoltaik-Leistung im ganzen Land bei 56 Gigawatt. Bedeutet: Mehr als ein Viertel der heutigen Photovoltaik-Leistung stammt aus den beiden Jahren.

Hauptgrund für den Solarboom: Die Preise für Solarmodule fielen, allein im ersten Halbjahr 2011 um 30 Prozent, wie das manager-magazin berichtete (vgl. Artikel https://www.manager-magazin.de/politik/deutschland/a-770305.html). Der Beginn einer zerstörerischen und kraftvollen Wende am Energiemarkt (Disruption). Auch, weil China massiv in das Geschäft mit Solarmodulen einstieg, große Produktionskapazitäten subventionierte, und auch den deutschen Markt damit überflutete. Dadurch waren für Photovoltaik-Projektierer zweistellige Renditen möglich – denn die Einspeisevergütung laut Erneuerbare-Energien-Gesetz sank deutlich langsamer.

So kann die Energiewende nicht gelingen. Die Existenz von vielen zehntausend Arbeitsplätzen in einer der wichtigsten Zukunftsbranchen steht auf dem Spiel. Rösler und die Interessen der großen Energiekonzerne haben sich durchgesetzt.

Carsten Körnig, Bundesverband Solarwirtschaft im Februar 2012.

Für Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler und Bundesumweltminister Norbert Röttgen ging dieser Solarboom, der ausgelöst wurde durch 60 Hersteller in Deutschland, unzählige Installations- und Handwerksbetriebe, Energiegenossenschaften und unzählige mutiger Hausbesitzer, Landwirte oder Gewerbetreibende, viel zu schnell. Aus Sicht der schwarz-gelben Bundesregierung, die eng verbunden war mit den damaligen Energiekonzernen RWE oder EON, musste etwas geschehen.

Aus dem Solarboom in die Pleitewelle

Und tatsächlich: Anstelle des „Atmenden Deckels“ von Norbert Röttgen, der eine Kürzung der Einspeisetarife um bis zu 24 Prozent vorsah, beschloss der Deutsche Bundestag 2012 rückwirkend zum 1. April 2012 eine Förderkürzung um 30 Prozent und diskutierte monatelang über ein vom damaligen Bundestagsabgeordneten Hans-Josef Fell (Bündnis 90 / Die Grünen) als Solarausstiegsgesetz bezeichnete Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (vgl. Photovoltaik https://www.photovoltaik.eu/recht/fell-ausbau-der-photovoltaik-soll-radikal-ausgebremst-werden).

Zwar konnten im politischen Gesetzgebungsverfahren wesentliche Punkte von Röslers Plänen verhindert werden – der Schaden für die deutsche Solarindustrie war aber längst angerichtet, als das Gesetz schließlich verabschiedet wurde. Es folgten Insolvenzen oder Übernahmen von Hoffnungsträgern wie Q-Cells, Solon, Solarhybrid, Solarwatt oder Odersun, wie die WirtschaftsWoche berichtete (vgl. Wiwo https://www.wiwo.de/unternehmen/energie/pleitewelle-solarwatt-meldet-insolvenz-an/6744896.html). Laut Branchenkennern wurden 120.000 Arbeitsplätze rund um Photovoltaik in Deutschland vernichtet. Der Solarboom endete brachial.

Vorbildliche Energiewende ausgebremst

Bis zu den Aktivitäten der schwarz-gelben Bundesregierung rund um das Solarausstiegsgesetz war die deutsche Energiewende Vorbild für die Welt – ohne das EEG wäre Solarenergie heute nicht in den meisten Regionen der Welt die günstigste Art zur Energieerzeugung, wie die Internationale Energie-Agentur errechnet hat.

Doch Deutschland konnte durch das Abwürgen des Booms weit weniger Rendite erzielen, als es notwendig gewesen wäre, um die Anfangsinvestitionen wieder reinzuholen. Allerdings wird viel zu oft einseitig ausschließlich über die Kosten gesprochen – Studien des DIW zeigen aber, dass etwa der reduzierte Import von fossilen Brennstoffen bereits zu einer Rendite führte.

Schlimmer noch: Unter dem Abwürgen der Solarindustrie leiden wir bis heute. Denn in den Folgejahren – das Solarausstiegsgesetz kam ein Jahr nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima – stiegen die Strompreise rasant. Hauptgrund dafür? Der mangelnde Zubau Erneuerbarer Energien, wie auch Prof. Jürgen Karl im Plusminus-Beitrag (leider nicht mehr online) bestätigt.

Seine Prognose: Bis 2023 werden die Verbraucherstrompreise von heute etwas unter 32 Cent pro Kilowattstunde auf 37 Cent pro Kilowattstunde steigen – und das, obwohl die EEG-Umlage mit Steuergeld deutlich sinkt. Eine sehr treffsichere Prognose, deren Wahrheitsgehalt angesichts des Ukraine-Krieges nun nicht mehr 100prozentig nachvollzogen werden kann.

Trotz dieser massiven Blockade der Solarindustrie schafften es die Bürger und Aktivisten dieses Landes, bis heute 56 Gigawatt Photovoltaik-Leistung aufzubauen. Zu verdanken ist es einer Graswurzelbewegung, die von Verbänden wie BSW-Solar, Bundesverband Neuer Energieanbieter, Bundesverband Erneuerbare Energien oder dem BUND immer unterstützt wurde – und es bis heute schaffte, die großen Energiekonzerne RWE, EON, EnBW und Vattenfall zur Aufspaltung, zum Umsatteln oder zum Rückzug zu bewegen. In den letzten Jahren kam zudem Fridays for Future dazu, und untermauerte die Generationenfrage.

Widerstände gegen Windkraft-Ausbau

Doch nicht nur die Photovoltaik-Branche war von Widerständen aus der Politik betroffen. Organisationen wie Vernunftkraft und lange Jahre weite Teile der CDU, insbesondere die CDU in Hessen, kämpfen seit vielen Jahren gegen den Windkraft-Ausbau – und bezeichnen Infraschall als gefährlich oder Windturbinen als Vogelschreddermaschinen.

Allein Vernunftkraft hat nach Recherchen von Greenpeace und RBB 900 Bürgerinitiativen unterstützt, die gegen Windräder demonstrieren, protestieren und vor Gericht ziehen (vgl. RBB https://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste-vom-15-07-2021/ausgebremst-windkraft-in-der-krise.html).

Dabei ist es Vernunftkraft bzw. anderen Windkraft-Gegnern der CDU gelungen, entscheidende Figuren geschickt im Bundeswirtschaftsministerium zu platzieren – so beispielsweise Staatssekretär Thomas Bareiß, Referent und Vernunftkraft-Vorstand Nicolai Ziegler oder Stefanie von Ahlefeldt, die zum Netzwerk der Energiewende-Kritiker Carsten Linnemann und Dr. Michael Fuchs zählt, der bis heute den Ausstieg aus der Atomenergie für einen Fehler hält und Klimaschutz als Planwirtschaft missbilligt, wie die taz berichtet. Trotz vieler Widerstände konnte die Windkraft-Leistung auf heute zirka 63 Gigawatt ausgebaut werden.

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Die Klimakrise und die demokratischen Prozesse

Die Bundestagswahl mit kleinstteiligen Aufreger-Themen wie 16 Cent höherer Benzinpreis und Überflüssig-Machen von Inlandsflügen hat dazu geführt, dass sich keine Partei getraut hat, den Menschen zu sagen, wie es wirklich um unseren Planeten steht. Zwar integrierten Union, SPD, Grüne, FDP und Linkspartei Klimapolitik rhetorisch in ihre Programme – um wenige, immer wiederholte Sätze rund um grüne Stahlerzeugung, den Europäischen Emissionshandel oder das Ende des Verbrennungsmotors, kamen die Protagonisten nicht hinaus.

Der Wähler unterdessen wählte nicht die Parteien wie Grüne und Linke, die deutlich mehr Klimaschutz einfordern, sondern eine Konstellation aus SPD, Grüne und FDP, die demnächst in einer Ampel-Koalition enden wird. Im Sondierungspapier, das am 15. Oktober 2021 veröffentlicht wurde, spielt Klimaschutz eine Rolle. Klar ist: Der Kohleausstieg soll möglichst bis 2030 erfolgen und Deutschland soll in dieser Legislaturperiode auf einen Paris-Pfad gebracht werden. Unter anderem durch die Ausweisung von zwei Prozent der Landesfläche für Windkraftanlagen.

Allerdings erlauben des die demokratischen Kompromiss-Logiken beispielsweise nicht, ein schnelles Tempolimit einzuführen – eine der wenigen Maßnahmen, die sofort Wirkung entfalten könnten. Ein Klimaschutz-Sofortprogramm, das Fesseln lösen und den massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien ermöglichen soll, wird laut dem ehemaligen Staatssekretär Rainer Baake „bestenfalls“ zum Januar 2023 in Kraft treten (vgl. Spiegel https://www.spiegel.de/politik/deutschland/die-gruenen-in-den-ampel-sondierungen-die-versagensangst-der-klimaschuetzer-a-8bb87c69-af72-447e-a661-e4ac983ebdf4=). „Dann wäre damit immer noch keine Tonne CO2 gespart. Aber immerhin erst die Hälfte der Legislaturperiode vorbei.“

Angesichts solcher Zwänge aufgrund unserer (geschätzten!) Demokratie, rät Klimaaktivistin Luisa Neubauer am Abend der Bundestagswahl dazu, es „mache überhaupt keinen Sinn, auf die Politik zu warten.“ Fridays for Future werde weiter streiken, und gesellschaftlichen Druck entfachen.

Vollgas ins Verderben

Doch trotz all dieser Erkenntnisse und des Wissens, was getan werden müsste, wird von der Weltgemeinschaft zu wenig oder gar kontraproduktiv gehandelt. Die verfügbaren Gelder der Corona-Krise wurden nicht etwa genutzt, um nachhaltige Maßnahmen auf den Weg zu bringen – sondern sie beförderten Unsummen, die wiederum in fossile Energieträger gingen. Statt „Build Back Bettter“ entschied sich die Weltgemeinschaft für „Build Back Bader“.

Karikatur von Gerhard Mester/ CC BY-SA 4.0

Die Karikatur bringt es perfekt auf den Punkt: Wir als Weltgemeinschaft sitzen in einem vollbesetzten Bus, dessen Bremsen wir nicht repariert haben, weil das gegen Budgets und Lobbyinteressen verstoßen hätte, und fahren Richtung Abgrund. Auf dem Weg dorthin reißen wir noch einige Mauern ein – und tun bis zum Absturz alles dafür, den Status Quo, der keine Überlebenschance hat, aufrecht zu erhalten. Weiter-so ist ja auch so viel einfacher als Neu-Gestaltung.

Über all dem Blockieren, Verlangsamen und Nichtstun stehen zunächst wirtschaftliche Interessen. Unsere Autoindustrie hat viele Jahre verschlafen, weil sich zunächst die gerade entwickelten Technologien rechnen mussten. Erst der Druck des Disruptors Elon Musk führte zum Handeln und zum Umdenken. Für einige der Konzerne kommt der Turnaround definitiv zu spät – sie werden die Dekade nicht überstehen (mehr dazu in diesem Beitrag).

Und es ist in Bezug auf Deutschland eine Besonderheit, dass in den Sektoren, in denen der radikale Umbruch notwendig ist, besonders starke Beharrungskräfte existieren, die den Status Quo mit allen legalen und manchmal auch wenig legitimen Mitteln verteidigen. So ist es in der vergangenen Dekade in der Energiebranche zu beobachten gewesen, aber auch in der Automobilindustrie, im Luftfahrt-Sektor, der Immobilienwirtschaft oder in der Landwirtschaft und dem gesamten Ernährungssektor.

Die Psychologie der Klimakrise

Aber wie kommt es, dass wir trotz all dieses Wissens kollektiv versagen, und die Energiewende droht, ein Debakel zu werden? Aufbruch abgesagt! Wie groß die die Umsetzungslücke und die Ambitionslücke sind, veranschaulicht diese Grafik, die insbesondere von Prof. Claudia Kemfert verwendet wird:

Trotz all dem Wissen, ist die Umsetzungslücke zwischen dem Erreichen des Paris-Ziels und der Realität gewaltig. (Grafik: Claudia Kemfert, DIW)

Die Psychologen der Psychologists for Future erklären seit Monaten, was sich ändern muss, um die Energiewende doch noch zum Erfolg zu führen, Klimaneutralität und Klimaziele zu erreichen. Einige der beschriebenen Phänomene werden im Folgenden aufgezählt.

Single Action Bias

Ein Phänomen, das wir wahrscheinlich alle in unserem Alltag kennen: Wir verzichten einmal bewusst auf Fleisch, weil wir die klimaschädlichen Auswirkungen des Fleischkonsums im Kopf haben. Nach dieser bewussten Entscheidung fühlen wir uns gut – und daraufhin Verdrängen wir das Problem Klimakrise wieder für eine Weile, handeln, als wäre nichts. Dieses Verhalten kann nach Ansicht der Psychologists for Future dazu führen, dass Klimaschutz verschleppt wird.

Verantwortungsdiffusion

Wie oft begegnen wir heutzutage dem Argument, Deutschland könne ja nicht alleine die Welt retten, wir seien ja nur für 2 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich – zuerst sollten China, Indien und die USA mal was tun. Dies bezeichnen die Psychologen als Verantwortungsdiffusion. Es ist auch auf die vergangene Dekade beziehbar: Weil viele Akteure auf politische Entscheidungen warteten, stellten sie das Handeln ein.

Doch – wie Luisa Neubauer oben richtig analysiert – lohnt es sich heute nicht mehr auf die Politik zu warten. Wir müssen jetzt selbst die Verantwortung übernehmen. Die politischen Weichenstellungen etwa im Hinblick auf eine globale CO2-Steuer oder viele andere Maßnahmen brauchen wir definitiv.

Wir dürfen aber beispielsweise mit der Umstellung aufs Elektroauto, den Austausch der Heizung oder die Installation einer PV-Anlage nicht länger warten. Sondern jetzt im Kollektiv loslegen, damit mehr Druck zu schnellerem politischen Handeln erzeugen. Dann können wir das Desaster Energiewende noch verhindern.

Begrenzte Kapazität

Wir alle haben eine begrenzte Kapazität uns neben dem Alltag mit Themen wie der Klimakrise und der persönlichen Reaktion darauf auseinanderzusetzen. Das Wesen der Klimakrise ist, dass die Betroffenheit in Deutschland eher indirekter Natur ist. Manche reden sich damit heraus, dass es schon immer Dürrephasen oder Hitzewellen gab. Die Analyse der Wissenschaft, dass diese Ereignisse deutlich häufiger werden, bekommen viele nicht mit.

Laut der Psychologie kommt ein weiterer Aspekt hinzu: Wir beschäftigen uns bei begrenzter Kapazität eher mit emotionalisierenden Themen – wann kann mein Kind den in der Corona-Zeit nicht erlernten Stoff nachholen? Soll ich mein Kind impfen lassen? Die Frage, ob das Kind in 20 Jahren noch sicher auf diesem Planeten leben kann, wird tendenziell verdrängt.

Intoleranz gegenüber Komplexität

Ein weiterer Aspekt, die die Psychologists for Future analysieren, ist die Intoleranz gegenüber Komplexität. Ja, wer heute ein Elektroauto fahren will, hat mehr kognitive Leistung zu erbringen als jemand, der wie gewohnt seit 20 Jahren seinen Verbrenner fährt. Wir suchen nicht nach Komplexität, sondern nach einfachen Antworten, Lösungen1.

Verdrängung, Relativierung oder Leugnung sind einfacher als sich mit den komplexen Folgen der Erderwärmung für die eigene Umgebung auseinanderzusetzen. Hinzu kommt die Suche nach Informationen, die unser Weltbild bestätigen – der Algorithmus von Facebook unterstützt diese Mentalität, in dem er Dinge einblendet, die häufiger geklickt werden.

Ausweg der Psychologen?

Welche Empfehlungen geben die Psychologen also? Sie empfehlen in erster Linie, das Verhalten der Menschen durch das Kollektiv zu verändern. Die Empfindung „Ich alleine kein eh nichts tun“ kann durch gemeinschaftliches Agieren verändert werden. Effekte des Handelns müssen direkt spürbar sein, und dem sozialen Status zuträglich sein. Klimafreundliches Verhalten zu belohnen, ist daher der richtige Weg.

Es hilft auch, als KnowHow-Träger aufzustehen, und Anderen Hilfe anzubieten. Im Kollektiv dafür zu sorgen, dass der Sportverein eine Photovoltaikanlage bekommt oder durch Youtube-Videos geholfen wird, anderen zu zeigen, wie sie ein Balkonkraftwerk oder eine Photovoltaikanlage zu installieren. Andersherum reduziert es die Komplexität, wenn Handwerker, die in komplexen Projekten ganze Häuser oder Quartiere energieautark machen, ihre Erkenntnisse aus dem Zusammenspiel unterschiedlicher Technologien weitergeben.

Weitere Tipps, was jeder zum Aufbruch beitragen kann:

  • Leserbriefe schreiben
  • Sich Klimagruppen wie Eurosolar, German Zero oder Klimaliste anschließen
  • Selbst Hand anlegen, und das eigene Haus, die eigene Wohnung zukunftsfest machen
  • Sich Kleingruppen anschließen, um gemeinschaftlich Projekte voranzubringen
  • Ganz klassisch: Den Strom- oder Gasanbieter wechseln, zu echten Ökostromanbietern wechseln
  • Kollektive suchen und bilden mit der Kirchengemeinde, mit Freunden, Familie, dem Verein.

Wissen und Erkenntnisse umsetzen – Dekade des Aufbruchs

Auf die Dekade des Blockierens und Verdrängens muss nun eine Dekade der Umsetzung folgen. Die Analyse der Psychologie der Klimakrise hat gezeigt: Das funktioniert nur im Kollektiv. Wir müssen endlich als Gesellschaft den Mutigen Mut machen, statt sie auszulachen. Wir sollten Pionieren die Chance geben, voranzugehen, und Andere mitzuziehen. Wir sollten das vorhandene Wissen, die Technologien, die wir haben, zum Einsatz bringen – ohne immer für jede Entscheidung auf die Politik zu warten.

Disruption: Die Macht der Märkte nutzen

Der Wandel hin zu erneuerbaren Energien hat disruptive Auswirkungen. D.h. Erneuerbare Energien werden durch die Marktkräfte und durch politische Maßnahmen so günstig, dass sie bisherige Lösungen, also etwa das Verbrennen von Kohle, vollständig verdrängen. Ähnliche Wirkungen einer schnellen Umwälzung innerhalb von 1,5 Dekaden sehen wir im Automobilsektor – heute sind in Deutschland schon 50 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge Elektro- oder Hybridfahrzeuge. In Norwegen hat die Disruption bereits den Dieselmotor vollständig verdrängt.

Theoretische Hintergründe und wissenschaftliche Aspekte zum Thema Disruption liefert Tony Seba, Chef der Denkfabrik RethinkX. Hier gibt es einen seiner Vorträge ins Deutsche übersetzt:

Wie durch die gezielte Stärkung der Märkte, denen eine disruptive Entwicklung bevorsteht, 90 Prozent der Emissionen eingespart werden können, hat Seba in einer Studie analysiert. Die Zusammenfassung finden sich hier.

Maßnahmen für den Aufbruch: Gebäude – Quartiere – Industrie

Der Energieexperte Holger Laudeley hat für Cleanthinking analysiert, was jetzt die wichtigsten Schritte sein müssten, die von der Zivilgesellschaft, von den fähigen Handwerkern und innovativen Unternehmern ausgehen müssten. „Im Mittelpunkt steht: Wir müssen unsere Gebäude autark machen“, sagt Laudeley. Jeder Neubau müsse möglichst ein Plusenergie-Haus sein, so dass ein „starker“ Neubau in die Lage versetzt wird, entweder „schwache“ Gebäude in der gleichen Straße mitzuversorgen oder aber beispielsweise eigene Überschüsse für Elektromobilität zu nutzen.

Gebäude autark machen

„Nehmen wir möglichst viele Gebäude aus dem Netzbezug heraus, machen wir die Netze auf allen Ebenen frei für die Verteilung der Energie etwa von Offshore-Windkraft zu den Industriezentren“, sagt Laudeley. Er selbst ist Experte für technische Sanierung von Gebäuden, Quartieren, bis hin zu Industrieunternehmen. Dabei kommen die Gebäude, die Laudeley autark macht, ohne übertriebene Fassadendämmung aus. Standardmäßig werden Photovoltaikanlagen und Stromspeicher eingesetzt – für die Sektorkopplung mit der Wärmeversorgung setzt Laudeley auf kleine Blockheizkraftwerke, die mit Biogas oder künftig Wasserstoff betrieben werden, die aber in acht Monaten des Jahres gar nicht in Betrieb sind.

Denn in diesen Monaten genügt die Nutzung einer sogenannten Brauchwasser-Wärmepumpe für die Warmwasser-Bereitung – erst in der Heizperiode ist mehr thermische Energie notwendig, um zum Beispiel kleine Mehrfamilienhäuser autark zu halten. „Das Prinzip PV plus Speicher plus BHKW und Wärmepumpe für Warmwasser funktioniert mit kleinen Unterschieden sowohl beim Einfamilienhaus, als auch bei Mehrfamilienhäusern mit Mieterstrom bis hin zu Quartieren mit mehreren Gebäuden oder Gewerbebetrieben mit eigenem Dach.“

Dabei erlebt Laudeley aber seit mehr als einem Jahrzehnt hautnah, wem energieautarke Gebäude, die generell mit intelligenter Messtechnik ausgerüstet werden, so gar nicht gefallen: In Deutschland gibt es 900 Netzbetreiber, deren Geschäftsmodell darauf angewiesen ist, zentral produzierte Energie in die Fläche zu verteilen. „Die Energiewende von unten, die Energie-Revolution, ist diesen Netzbetreibern ein Dorn im Auge“, so Laudeley. „Dabei wäre es absolut möglich, einen Teil dieser Unternehmen so auszurichten, dass sie auch von der neuen Energiewelt profitieren.“

Um die dezentrale Energiewende zu realisieren, ist also eine Neuausrichtung der Netzbetreiber notwendig. Deren Rolle sollte – wenn möglich – durch Übergabe der Nieder- und Mittelspannungsnetze in öffentliche Hand stark und konsequent reduziert und verändert werden. Es braucht flexible, digitale und moderne Netzbetreiber, die aktiv daran arbeiten, dass mehr Erneuerbare Energien insgesamt eingesetzt werden können.

Speicher für den kollektiven Aufbruch

Um Gebäude, Quartiere, Städte oder Regionen energieautark zu machen, sind Speicher unerlässlich. Um kleinen Netzschwankungen auszugleichen, sollten auf allen Ebenen Batteriespeicher eingesetzt werden. Effizienter als Lithium-Ionen-Batterien sind aber Ultrakondensatoren etwa von Skeleton Technologies, die viel mehr Zyklen aushalten, allerdings die Energie nicht langfristig speichern können. Für den Ausgleich kurzfristiger Schwankungen sind sie aber ideal geeignet.

In den Gebäuden selbst sind mehrere Speicher sinnvoll: Als Batteriespeicher eignen sich Heimspeicher von Sonnen, E3/DC, SENEC, LG oder Tesla hervorragend. Daneben ist aber stets auf einen ausreichend großen Wasserspeicher zu achten – denn ideal ist es, Warmwasser dann zu bereiten, wenn Stromüberschüsse von der obligatorischen Photovoltaikanlage vorhanden sind.

Daneben könnte in Einfamilienhäusern oder auf Quartiersebene auch Wasserstoff als Saisonspeicher zum Einsatz kommen. Dazu gibt es etwa von Enapter kleine Elektrolyseure, die Wasser effizient in seine Bestandteile zerlegen. Kleine Brennstoffzellen wie die von SIQENS ermöglichen, den Strombedarf in den Wintermonaten zu decken. Größere Systeme wie Picea von Home Power Solutions sorgen für ganzjährige Autarkie mit Wasserstoff als Saisonspeicher. Allerdings ist der Aufwand, Wasserstoff zu komprimieren, und so zwischenzuspeichern, 1hoch.

Eine Alternative zu Wasserstoffspeicherung ist daher die Wandlung oder Verwendung von Methanol als Energieträger. Eine weitere Möglichkeit, die zunehmend ökonomischer und ökologischer wird, sind die sogenannten Redox-Flow-Batterien, deren Vorteile und Nachteile hier beschrieben werden.

Es braucht also auf allen Ebenen elektrische und thermische Energiespeicher. Dabei kommt der strategischen Langzeitreserve eine besondere Rolle zu. Der Begriff Power-to-Gas, der von Prof. Michael Sterner geprägt wurde, bedeutet: Stromüberschüsse, die besonders im Sommer entstehen, müssen für die Wintermonate gespeichert werden. Dafür hat Deutschland viele Kavernen und ein insgesamt herausragend ausgebautes Erdgasnetz. Da die Speicherung von Wasserstoff als flüchtigem Gas, das praktisch alle Materialien durchdringt, oft schwierig ist, ist auch denkbar, Methan zu erzeugen, und dieses zu speichern. Hiermit ist allerdings das Problem verbunden, dass Methan ein hochwirksames Klimagas ist, das kurzfristig sogar mehr Schaden anrichtet als Kohlendioxid.

Intelligente Messtechnik für Trafos

Dazu müsste die öffentliche Hand aus Sicht des Experten die Kontrolle über die Mittelspannungsnetze gewinnen. Dies könnte dazu führen, dass intelligente Messtechnik zumindest an jedem Trafo, der Mittelspannung in Niederspannung zur Versorgung der Gebäude wandelt, eingesetzt werde. „Außerdem müssen die Standardlastprofile, die auf den reinen Energiebezug von Außen ausgelegt sind, auf die Anforderung eines weitgehend dezentralen Energiesystems ausgerichtet werden“, so Laudeley. Was so technisch klingt, bedeutet übersetzt schlicht: Wir brauchen Strukturen, Gesetze und Rahmenbedingungen, die Erneuerbare Energien, die in 24 Jahren unsere einzige Energiequelle sein werden, überwiegend ideal zu dezentraler Versorgung passen.

Neben Einzelgebäuden müssten auch möglichst viele Quartiere, also Neubaugebiete, Straßenzüge, Einfamilienhaussiedlungen oder Gebäude auf zusammenhängenden Grundstücken, möglichst unabhängig vom Bezug aus dem Stromnetz gemacht werden. So werden die Niederspannungsnetze frei für etwa das Aufladen von Elektroautos. Sich selbst versorgende Gebäude helfen vor allem in den Wintermonaten, wenn heute noch die Hauptverantwortung für die Energieversorgung bei Wind und Kohle liegt.

Die Zahlen: Gigantischer Umbau voraus

Die ökologische Transformation ist eine gewaltige Herausforderung. Allein in Deutschland gibt es 21 Millionen Gebäude, Immobilien, die erneuert werden müssen. Bislang werden pro Jahr nur 1,1 Prozent voll saniert. Die Quote muss nach allen Experteneinschätzungen auf mindestens 1,9 Prozent bis 2030 verdoppelt werden.

Neben dem massiven Ausbau von PV-Anlagen und Windenergie werden für die Transformation und den gesellschaftlichen Aufbruch bis 2030 14 Millionen Elektroautos erwartet – und sechs Millionen Wärmepumpen. Die Boston Consulting Group plädiert in der aktuellen Studie Klimapfade dafür, in Neubauten nicht nur auf Ölkessel zu verzichten, sondern auch auf Gaskessel. Und zwar faktisch ab sofort. Wichtiger sind also Wärmepumpen oder erneuerbare Fernwärme. Nicht auszuschließen ist, dass auch Geothermie mit neuen Technologien eine größere Bedeutung erlangen wird.

Unzählige Cleantech-Startups gehen voran

Seit der Pariser Klimakonferenz haben sich sehr, sehr viele Cleantech-Startups gebildet, die vorangehen bei der Transformation, die wir alle so dringend brauchen. Viele dieser Unternehmen arbeiten verborgen von Endkunden, sorgen dafür, dass es Materialien gibt, in denen Kohlendioxid dauerhaft gebunden wird, holen Kohlendioxid aus der Luft, um es als Gestein zu speichern, bringen die Elektromobilität und die Energieversorgung voran.

Cleanthinking.de ist 2009 gegründet worden, um genau über diese Technologien, diese Unternehmen zu berichten. Seitdem sind mehrere Tausend Berichte erschienen – mehrere Millionen Webseitenbesucher konnten sich informieren. An dieser Stelle möchte ich eine Auflistung bieten von Cleantech-Unternehmen, deren Arbeit unendlich wichtig ist, damit wir Verbraucher klimafreundlichere Produkte kaufen oder umweltfreundlicher pendeln, reisen, leben oder arbeiten können.

  • Akasol: Die Darmstädter sind zum Hidden Champion gereift. Sie bauen Batteriepacks für elektrifizierte Nutzfahrzeuge.
  • Bye Aerospace: Das innovative Unternehmen entwickelt Flugzeuge, die rein elektrisch fliegen.
  • Boston Metal: Dieses Cleantech-Unternehmen will mit einer speziellen Elektrolyse die Stahlbranche vom Kohlenstoff befreien.
  • Carbios: Die Franzosen haben ein Enzym entwickelt, das Plastik „verdaut“. So wird eine Plastik-Kreislaufwirtschaft möglich.
  • Climeworks: Die Schweizer sind Vorreiter für die Direct Air Capture-Technologie. Sie filtern Kohlendioxid direkt aus der Umgebungsluft, und speichern es in Island gemeinsam mit CarbFix unterirdisch. Und zwar nicht als Gas, das wieder austreten kann, sondern so, dass es durch eine chemische Reaktion versteinert wird.
  • Eat Just: Die pflanzliche Eier-Alternative aus den USA – mittlerweile auf dem Sprung nach Europa.
  • Eavor Technologies: Dieses Unternehmen arbeitet an einer neuen Form der Geothermie.
  • Emrod: Die Neuseeländer von Emrod wollen elektrische Energie ohne Kabel übertragbar machen.
  • EnergyNest: Thermische Batteriespeicher sind das Spezialgebiet dieses Cleantech-Startups.
  • Fastned: Das Cleantech-Startup sorgt für den Aufbau von Schnelllade-Infrastruktur um Laden von Elektroautos.
  • Heliatek: Die Sachsen entwickeln organische Solarfolien – die etwa an Windkrafttürmen oder Fassaden angebracht werden können.
  • Heliogen: Das US-Startup will Prozesswärme auf Basis von solarer Energieerzeugung für die Industrie liefern.
  • Hyzon: Das Cleantech-Startup aus Australien entwickelt Nutzfahrzeuge, die mit Brennstoffzellen auf Basis von Wasserstoff angetrieben werden.
  • Steakholder Foods: Das israelische Cleantech-Unternehmen baut Fabriken für Fleischalternativen auf Basis von Pflanzen oder Zellen.
  • Northvolt: Die Schweden entwickeln besonders grüne Batterien für Elektrofahrzeuge.
  • Orbital Marine Power: Dieses Cleantech-Startup beschäftigt sich mit einer Lösung, um die Kraft der Gezeiten zur Energieerzeugung auszunutzen.
  • Origin Materials: Das Unternehmen aus den USA macht aus Holzresten u.a. PET-Flaschen.
  • Pyrum Innovations: Die Etablierung der Kreislaufwirtschaft haben sich die Saarländer zum Ziel gesetzt – sie machen aus Altreifen neue Reifen.
  • Redwood Materials: JB Straubels Unternehmen recycelt Lithium-Ionen-Batterien, etwa aus Elektroautos.
  • SkySails: Die Hamburger entwickeln Flugdrachen zur Energieerzeugung.
  • Sunfire: Die Dresdner entwickeln Elektrolyse-Technologien zur Herstellung von grünem Wasserstoff.
  • Solarfoods: Die „verrückten“ Finnen erzeugen Lebensmittel-Alternativen im Reaktor.
  • Svante: Das Unternehmen arbeitet an der Dekarbonisierung der Zementindustrie.
  • Synhelion: Die Schweizer wollen synthetisches Kerosin erzeugen, sind eng mit der ETH verbunden.
  • TrueOcean: Die Kieler nutzen Künstliche Intelligenz, um Schiffsrouten kraftstoffsparend zu optimieren.
  • Verbio: Eines der ältesten Cleantech-Startups. Das Unternehmen nutzt Stroh, um daraus Kraftstoffe zu machen.
  • Volta Greentech: Das Unternehmen will Kühe mit Rotalgen füttern, und so Methan-Emissionen verhindern.
  • Volocopter: Flugtaxis und Frachtdrohnen kommen künftig aus Bruchsal bei Karlsruhe.
  • Vow: Die Norweger wollen nichts Geringeres als die Industrie zu dekarbonisieren.
  • Waymo: Die Google-Ausgründung arbeitet am autonomen Fahren – und ist Konkurrent von Tesla (Tesla News hier).
  • Windcatcher: Das Cleantech-Unternehmen aus Norwegen hat eine besondere Windkraft-Technologie für das Meer entwickelt.

All diese Beispiele, die oft im Verborgenen entwickelt werden, zeigen: Es bewegt sich eine ganze Menge in der Cleantech-Welt. Regionen, die frühzeitig auf Erneuerbare Energien gesetzt haben, profitieren jetzt von Neuansiedlungen. So bieten sich gewaltige Chancen für die neuen Bundesländer, die bisher als industrieschwach gelten. Aber es gibt noch keinen kollektiven Aufbruch, wie er notwendig wäre, um aus dem Desaster Energiewende mit heftiger Blockade der Klimaschmutzlobby ein Erfolgsprojekt zu machen.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

Cleantech-StartupCO2 News rund um Kohlendioxid bei CleanthinkingKlima