Spiritus plant wegweisendes Projekt zur Kohlenstoffabscheidung: „Orchard One“ erhält Unterstützung von Aramco
Das Cleantech-Unternehmen Spiritus hat einen bedeutenden Schritt im Kampf gegen den Klimawandel unternommen, indem es einen Antrag auf Genehmigung für das Projekt „Orchard One“ eingereicht hat. Diese geplante Direct Air Capture (DAC)-Anlage in Wyoming hat das Potenzial, die weltweit größte ihrer Art zu werden und jährlich bis zu zwei Millionen Tonnen CO2 direkt aus der Atmosphäre zu entfernen – mit finanzieller Unterstützung eines fossilen Giganten: Aramco.
„Orchard One“: Ein ambitioniertes Projekt mit bahnbrechender Technologie
„Orchard One“ ist mehr als nur eine weitere DAC-Anlage. Es repräsentiert einen großen Fortschritt in der Kohlenstoffabscheidungstechnologie und könnte einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung einer kohlenstoffneutralen Zukunft leisten. Die Anlage soll die innovative passive Sorptionstechnologie von Spiritus nutzen, die eine effiziente und kostengünstige CO2-Abscheidung ermöglicht. Das abgeschiedene CO2 wird sicher in einem tiefen Salzgrundwasserleiter gespeichert, was eine dauerhafte und umweltfreundliche Lösung darstellt.
Die erste Phase von „Orchard One“ soll 2026 in Betrieb gehen und zu einem Bruchteil der aktuellen Industriekosten arbeiten. Langfristig ist eine Speicherkapazität von bis zu sechs Millionen Tonnen CO2 über 15 Jahre geplant, was die Skalierbarkeit und Anpassungsfähigkeit des Projekts unterstreicht.
Aramco als strategischer Partner
Spiritus hat eine Absichtserklärung mit Aramco, einem der weltweit führenden Energie- und Chemieunternehmen, unterzeichnet und eine Kapitalbeteiligung von Aramco Ventures erhalten. Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, die Technologie von Spiritus weiterzuentwickeln, Pilotprojekte und großflächige Implementierungen zu ermöglichen sowie die Lieferkette in Saudi-Arabien zu lokalisieren.
Die Beteiligung von Aramco ist nicht unumstritten. Kritiker sehen darin einen Versuch der fossilen Brennstoffindustrie, sich ein „grünes Image“ zu verschaffen, ohne ihre Geschäftsmodelle grundlegend zu verändern. Befürworter hingegen betonen die Bedeutung von Investitionen und technologischem Know-how für die Skalierung von DAC-Technologien.
Hoffnungsschimmer im Kampf gegen den Klimawandel
„Orchard One“ ist nicht nur aufgrund seiner Größe bemerkenswert, sondern auch, weil es eines der ersten DAC-Projekte dieser Größenordnung ist, das in die Genehmigungsphase eintritt. Der Erfolg dieses Projekts könnte eine Signalwirkung haben und weitere Projekte dieser Art anzustoßen. Damit würde die Vision einer kohlenstoffneutralen Welt ein Stück näher rücken.
Vorteile von „Orchard One“
- Kosteneffizienz durch innovative Technologie
- Skalierbarkeit und Anpassungsfähigkeit an zukünftige Bedürfnisse
- Beitrag zum Umweltschutz durch geringeren Energiebedarf und sichere CO2-Speicherung
- Strenge Sicherheitsmaßnahmen und kontinuierliche Überwachung
Gemeinsam für eine saubere Zukunft
Spiritus verfolgt das Ziel, Kohlenstoffabscheidung zu einem zugänglichen und praktikablen Instrument im Kampf gegen den Klimawandel zu machen. „Orchard One“ ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie innovative Technologien und mutige Visionen dazu beitragen können, eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen zu schaffen.
Es ist ein Aufruf zum Handeln und eine Erinnerung daran, dass wir gemeinsam die Herausforderungen des Klimawandels bewältigen können, auch wenn die Zusammenarbeit mit Akteuren der fossilen Brennstoffindustrie kritisch betrachtet werden muss.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.
Was soll der ganze Hype um Klimawandel? Die Natur macht sowieso, was sie will, und in ein paar tausend Jahren gibt es eh keine Menschheit mehr – so what? …
Ach, Harry.
Der Klimawandel zerstört nicht erst in „ein paar tausend Jahren“ unsere Lebensgrundlagen. Sondern sehr bald. Daher macht es verdammt viel Sinn, die Auswirkungen mit Macht zu begrenzen.
Martin