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Natrium-Ionen-Batterie: Altris sammelt 9,6 Millionen Euro ein

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Schwedisches Cleantech-Startup Altris will Natrium-Ionen-Batterien mit Kathodenmaterial Fennac ermöglichen.

Das schwedische Cleantech-Unternehmen Altris will die Produktion seines innovativen Kathodenmaterials Fennac auf 2.000 Tonnen erweitern – und damit die Herstellung von einer Gigawattstunde nachhaltiger Natrium-Ionen-Batterien ermöglichen. Diese gelten perspektivisch als besonders sicher, umweltfreundlich und erschwinglich, so die Hoffnung der Schweden. Nach eigenen Angaben ist Fennac das „weltweit erste hochleistungsfähige“ Kathodenmaterial für Natrium-Ionen-Akkus, das aus vollständig nachhaltigen und kostengünstigen Materialien besteht.

Die Natrium-Ionen-Batterien mit dem Kathodenmaterial Fennac von Altrius kommen ohne Kobalt, Nickel oder Kupfer aus. Um es möglich zu machen, setzt Altris auf ein innovatives und patentiertes Herstellungsverfahren, das zudem kostengünstiger und umweltfreundlicher sein soll. Innerhalb von zwei Jahren sollen Fennac-basierte Batterien Realität werden, hofft Adam Dahlquist, CEO des Unternehmens aus Schweden.

Altris verkauft Fennac an Hersteller von Batteriezellen, die bestehende Lithium-Ionen-Herstellungsverfahren und -ausrüstungen für die Produktion von Batterien auf Fennac-Basis nutzen können. Dieser einfache Übergang ermöglicht eine reibungslose Anpassung, einen schnellen Ausbau der Produktion von Natrium-Ionen-Batterien und eine schnelle Markteinführung. Das Unternehmen aus Uppsala unterstützt die Zellhersteller bei diesem Übergang mit Mustern und Materialexpertise zur Entwicklung von Batterien auf Fennac-Basis und mit eigener Kompetenz in der Herstellung von Natrium-Ionen-Batterien.

Zu den Investoren der Series A-Finanzierungsrunde in Höhe von 9,6 Millionen Euro zählen Molindo Energy, Northvolt und EIT InnoEnergy. Die Runde wurde durch eine Kombination aus neuen Investoren und bestehenden Investoren, die ihre Beteiligung fortsetzten, abgeschlossen.

Batteriemarkt zwischen LFP und NCM

Generell ist der Batteriemarkt für mobile und stationäre Anwendungen durchaus in Bewegung geraten: Lithium-Eisen-Phosphat wird nach Analysten-Einschätzungen bis 2028 die dominierende Batteriechemie sein – und damit Nickel-Mangan-Kobalt ablösen. Der globale Markt wird bis 2030 auf 3.000 Gigawattstunden wachsen. Ein Grund dafür dürfte laut Wood Mackenzie Power & Renewables der stark steigende Preis für Nickel oder Kobalt sein.

Die führenden Hersteller wie CATL setzen längst auch für E-Autos auf Lithium-Eisen-Phosphat. Die Technologie bietet weniger Energiedichte, sorgt aber dennoch für den Stadtverkehr für ausreichende Reichweiten. Bis 2030 will CATL seine Produktionskapazität (aller Batteriechemien) auf beachtliche 800 Gigawattstunden ausweiten. Zum Vergleich: Die 15 größten Hersteller haben im Jahr 2021 neue Produktionslinien mit einer Kapazität von 200 Gigawattstunden in Betrieb genommen – die kumulierte Produktionskapazität erreicht damit 600 Gigaattstunden.

Die überragende Bedeutung Asiens mit heute 90 Prozent Marktanteil wird den Erwartungen zufolge deutlich auf 66 Prozent zurückgehen – Europa dürfte einen Marktanteil von 14 Prozent erreichen. Dazu sind 27 Gigafabriken von 18 verschiedenen Herstellern vorgesehen.

Der Kampf zwischen LFP- und NMC-Batterien verschärft sich. Leichte Sicherheitsvorteile der LFP-Technologie, lange Lebensdauer und grundsätzlich niedrigere Lieferkosten haben dazu geführt, dass E-Auto-Hersteller begonnen haben, sich mit der geringeren Energiedichte zu arrangieren. Auch im stationären Speichermarkt gewinnen LFP-Batterien zunehmend an Bedeutung.

Bei chinesischen Herstellern, die besonders preissensitiv sind, haben im vergangenen Jahr LFP-Batterien einen größeren Anteil gehabt als NMC-Batterien (44 Prozent). Und das auch, obwohl die NMC-Technologie als ausgereifter gilt. Insgesamt entfallen 80 Prozent der Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien auf den Markt für Elektrofahrzeuge. Und dieser Anteil wird weiter zunehmen. In 2030 könnte der Anteil stationärer Energiespeicherung bei 13 Prozent liegen.

Laut den Analysten von Wood Mackenzie können Natrium-Ionen-Batterien, die etwa auch von CATL produziert werden für die Speicher-Industrie zu einer relevanten, aber nischigen Alternative werden. Altris wird sich einen Platz im Markt erkämpfen müssen. Daneben hat auch Reliance New Energy aus Indien in Natrium-Ionen-Batterien investiert: Und Faradion aus UK übernommen.

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