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Förderung Elektroautos: Bis zu 4.000 Euro Prämie sind drin

Die Bundesregierung reaktiviert die E-Auto Förderung 2026 – mit Fokus auf Geringverdiener, gebrauchte Fahrzeuge und sozial gerechte Verkehrswende. Der Überblick.

Nach dem Aus der alten Umweltprämie im Jahr 2024 belebt die Bundesregierung die Förderung von Elektroautos neu. Ab Januar 2026 soll ein gezielt soziales Fördermodell greifen – mit bis zu 4.000 Euro Kaufprämie für reine E-Autos unter 45.000 Euro netto. Der Fokus: einkommensschwache Haushalte, kleine Unternehmen und gebrauchte Fahrzeuge. Ziel ist es, der langsam anziehenden Elektromobilität mehr Schwung zu geben.

Die neue E-Auto Förderung 2026 unterscheidet sich deutlich vom Vorgängerprogramm. Im Zentrum steht ein einkommensabhängiges Prämienmodell: Wer weniger als 45.000 Euro brutto im Jahr verdient, soll beim Kauf eines vollelektrischen Autos mit bis zu 4.000 Euro gefördert werden. Auch kleine Unternehmen können profitieren. Für Haushalte mit höherem Einkommen ist hingegen kein Bonus vorgesehen.

Besonders bemerkenswert: Die Prämie gilt auch für gebrauchte E-Autos – ein Novum im deutschen Fördersystem und ein Signal an Geringverdiener, dass die Verkehrswende sie nicht ausschließt.

Kriterien: Welche E-Autos werden gefördert?

Damit ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug förderfähig ist, müssen voraussichtlich folgende Bedingungen erfüllt sein:

  • Reines Elektroauto (keine Plug-in-Hybride oder Verbrenner)
  • Netto-Listenpreis unter 45.000 Euro (etwa 53.500 Euro brutto)
  • CO₂-Ausstoß unter 50 g/km
  • Gebrauchtwagen-Förderung explizit eingeschlossen
  • Keine Förderung für Luxusmodelle oder Spitzenverdiener

Beantragt wird die Prämie wie bisher beim BAFA, nach Zulassung des Fahrzeugs. Der genaue Ablauf wird bis Jahresende bekanntgegeben.

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Finanziert wird das neue Programm mit insgesamt 3 Milliarden Euro aus dem EU-Klimasozialfonds und dem Klima- und Transformationsfonds der Bundesregierung. Die Mittel sollen bis 2029 reichen – und vorrangig einen sozialen Hebel für die Verkehrswende darstellen.

Das Konzept orientiert sich am französischen Modell des „Sozialleasings“, bei dem Haushalte mit niedrigem Einkommen E-Autos für 99 Euro im Monat leasen können. Auch in Deutschland laufen entsprechende Diskussionen – 2026 steht jedoch zunächst die Kaufprämie im Mittelpunkt.

Verkehrswende für alle – aber ohne Luxusförderung

Die Bundesregierung will mit dem neuen Förderansatz zwei Ziele gleichzeitig erreichen: sozial gerechte Mobilität ermöglichen und gleichzeitig den Markt für bezahlbare Elektrofahrzeuge und den gebrauchten E-Auto-Markt ankurbeln. Angesichts der abgekühlten Nachfrage nach dem Auslaufen der alten Umweltprämie ist das ein überfälliger Schritt.

Ausgeschlossen bleiben teure Premiumfahrzeuge sowie Plug-in-Hybride. Der Fokus liegt damit klar auf CO₂-freier Alltagsmobilität für breite Bevölkerungsschichten – nicht auf Statussymbolen. Profitieren könnten günstigere Fahrzeuge wie der ID.Polo, den Volkswagen auf den Markt bringen möchte.

Einordnung: Klares Signal an Markt und Gesellschaft

Mit der E-Auto Förderung 2026 geht die Bundesregierung einen pragmatischen Schritt: kein großflächiges Subventionsprogramm, sondern eine gezielte Förderung für diejenigen, die sonst nicht am Wandel teilnehmen könnten. Gleichzeitig wird Druck auf die Industrie aufgebaut, preisgünstige und effiziente Elektrofahrzeuge in höherer Stückzahl anzubieten.

Ob das Programm zur Förderung von Elektroautos wirkt, hängt auch von der Verfügbarkeit günstiger Modelle, einer robusten Ladeinfrastruktur und der weiteren Entwicklung der Strompreise ab. Klar ist jedoch: Ohne gezielte Maßnahmen droht die Verkehrswende sozial zu scheitern – und genau hier setzt das neue Fördermodell an.

Gleichzeitig drohen neue politische Schlupflöcher, die die Klimawirkung der Verkehrswende untergraben könnten. So mehren sich auf EU-Ebene Stimmen – auch aus Deutschland –, Plug-in-Hybride oder Fahrzeuge mit Reichweitenverlängerern doch wieder stärker in die CO₂-Zielvorgaben einzubeziehen. Dabei gilt wissenschaftlich längst als belegt: In der Praxis verbrauchen Plug-ins oft deutlich mehr Kraftstoff als offiziell angegeben – ihr Klimanutzen ist begrenzt.

Zudem kursieren – wie die Berliner Morgenpost berichtet – Überlegungen, Autoherstellern CO₂-Vorteile anzurechnen, wenn sie „grünen Stahl“ europäischer Herkunft nutzen. Zwar ist grüner Stahl für die Industrie ein zentraler Hebel der Dekarbonisierung – doch im Kontext der CO₂-Flottengrenzwerte für Fahrzeuge verwässert ein solches Kriterium die sektorbezogene Klimasteuerung.

Was als „Flexibilisierung“ bezeichnet wird, läuft Gefahr, die ohnehin schleppende Transformation der Automobilindustrie erneut zu verwässern – zulasten klarer, messbarer Emissionsreduktionen. Statt weichgezeichneter Zielverhandlungen braucht es konsequente, sozial ausgewogene Rahmenbedingungen, die Innovation und Verantwortung zusammenbringen.

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