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REE erfindet das Rad neu

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Israelisches Cleantech-Startup REE integriert alle Komponenten unter der Motorhaube in das Rad.

Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendeine Revolution im Bereich Elektromobilität in das Postfach der Cleanthinking-Redaktion flattert. Oft, steckt nicht viel dahinter und ist daher auch nicht interessant als Beitrag für das Portal. Diesmal ist das anders: Das israelische Cleantech-Startup REE hat jetzt eine flache und modulare Plattform vorgestellt, die die Elektrifizierung von Fahrzeugen grundlegend verändern könnte. Das Unternehmen hat das Rad neu erfunden…

Durch die Integration aller bisher unter der Motorhaube des Fahrzeugs befindlichen Komponenten in das Rad bietet REE optimale Designfreiheit, mehrere Karosseriekonfigurationen auf einer einzigen Plattform, reduzierte Fahrzeuggröße und -gewicht sowie mehr Energie- und Betriebseffizienz.

Tatsächlich platziert REE Motor, Lenkung, Aufhängung, Antriebsstrang, Sensorik, Bremsen, Thermosysteme und Elektronik strategisch im Rad und schafft so eine wirklich flache Plattform.

Dieses Design bietet einen niedrigen Schwerpunkt zur Maximierung der Effizienz und unterstützt die Agilität und Stabilität des Fahrzeugs. Die Innovation von REE reduziert den Platzbedarf und das Gewicht eines Fahrzeugs drastisch und verbessert sowohl die Energieeffizienz als auch die Leistung – Aspekte, die für die Zukunft des elektrischen und autonomen Fahrzeugs entscheidend sind.

REE Plattform Elektroauto
So sieht die REE Plattform für Elektrofahrzeuge im Computer aus.

Die Plattform von REE bietet Automobilherstellern, Mobilitätsanbietern und Zulieferern eine maßgeschneiderte Lösung. Basierend auf einem neuartigen Viermotorsystem, das eine aktive Höhennivellierung, Steer-by-Wire und ein intelligentes Vierganggetriebe beinhaltet, bietet die REE-Technologie die Grundlage für jede Art von Fahrzeug, von einem Hochleistungsauto, das sehr schnell Tempo 100 erreichen kann, bis hin zu einem Geländewagen mit fortschrittlicher aktiver Fahrwerkstechnologie. Die Plattform kann auch als Basis für ein Roboteraxi oder sogar für einen 10-Tonnen-Geländewagen verwendet werden.

Die Konzepte der Vergangenheit sind begrenzt und schränken die Fähigkeit der Automobilindustrie ein, die angestrebte elektrische und autonome Realität zu realisieren. Bisher hat die Industrie durch schrittweise Verbesserungen am traditionellen Design des Kraftfahrzeugs gearbeitet. Wir bei REE glauben, dass wir das Rad neu erfinden müssen, um die Automobilrevolution zu beschleunigen

Daniel Barel, Mitbegründer und CEO von REE

REE wird damit direkter Konkurrent von Volkswagen

Mit seinem Konzept geht das Unternehmen in direkte Konkurrenz mit Volkswagen. Der Konzern hat mit der MEB-Plattform einen ähnlichen Ansatz – allerdings mit konventionellem Motorraum – auf die Beine gestellt und will diese Plattform, auf deren Basis unterschiedliche Fahrzeugtypen aufgesetzt werden können auch an andere Unternehmen vermarkten. Zuletzt wurden die Kooperation mit Streetscooter und der enge Austausch mit Ford diesbezüglich bekannt.

REE geht aber noch mehrere Schritte weiter: Die Anpassung des universellen Frameworks soll mehrere Plattformen für OEMs ersetzen und zu erheblichen Einsparungen führen. Das Design und die Validierung jeder Plattform kostet die Hersteller traditionell Milliarden. Indem sie es ihnen ermöglichen, eine Plattform für alle ihre Fahrzeuge zu nutzen, werden die Kosten gesenkt und Leistung, Sicherheit, Komfort und Energieeffizienz drastisch verbessert.

REE Rad neu erfunden
REE ist aus dem Stealth Mode ausgebrochen.

Das Cleantech-Startup aus Israel arbeitet nach eigenen Angaben bereits mit führenden OEMs sowie Tier-1- und Tier-2-Automobilherstellern zusammen, darunter Mitsubishi Corporation, Musashi Seimitsu Industry, Tenneco, American Axle, FCA und NSK.

REE gewinnt 2020 BloombergNEF Pioneer Award

Im Juli 2020 hat REE für seine Innovation eine der wichtigen Auszeichnungen erhalten, den 2020 BloombergNEF Pioneer Award.

REE erfindet mit seinem revolutionären Ansatz wirklich das Rad neu und bringt Intelligenz und Schwung in [den Radlauf] jedes der vier Räder einer Karosserie, um eine neue, flexible und modulare elektrische Plattform zu schaffen, die Kunden komplette Designfreiheit ermöglicht, um ihre eigenen Fahrzeuge zu bauen.

Michael Wilshire, Vorsitzender des Auswahlgremiums und Strategischer Leiter bei BloombergNEF

Letztlich standen also vor allem drei Kriterien im Mittelpunk: das Skalierungs-Potenzial, der Innovationsgrad des Geschäftsmodells und die Neuigkeitscharakter im Markt.

(Der Beitrag über REE erschien ursprünglich am 11. Juli 2019, wurde seitdem aber ein paar Mal auf den neuesten Stand gebracht.)

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1 Kommentar
  1. Dr. Woldfgang Neuber sagt

    Nicht neu, aber konsequent. Der Ansatz von VW, Werke nach altem Konzept für schwere Blechautos zu bauen, dürfte bald überholt sein. Hier wird alte Technologie mit Elektronik aufgepeppt und für sehr hohe Preise angeboten. Ein Anbieter, der die technischen Möglichkeiten ausreizt, auf Geschwindigkeiten weit über 200 km/h verzichtet, mit allen Vorteilen, die dies nach sich zieht, kann Fahrzeuge bauen, die für viele Leute erwerbbar sein werden. Ein Porsche > 200’000 € wird nie einen zweistelligen Marktanteil erreichen. Und dies wird die Probleme der Zukunft nicht lösen.Ich seh schon die Schlagzeile „der Cina Schock“ – konnte ja nicemand kommen sehen. Oder doch?

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